Bremen (VBR). Angesichts der stetig steigenden Kosten für Fernwärme, die ein essenzieller Bestandteil der Energiewende sind, wirft der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (VNW) Licht auf eine zunehmend drängende soziale Herausforderung. Mit über 435 Wohnungsgenossenschaften und Wohnungsgesellschaften unter seinem Dach, die insgesamt 686.000 Wohnungen in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein verwalten, steht der VNW an vorderster Front, wenn es um die Wohn- und Lebensbedingungen von rund 1,5 Millionen Menschen geht. Vor diesem Hintergrund adressiert Andreas Breitner, Direktor des VNW, mehrere wesentliche Punkte zur Problematik der Fernwärme und unterstreicht die Notwendigkeit, diese zu einer gerechten und nachhaltigen Energiequelle zu transformieren.
Breitner hebt hervor, dass die Bezahlbarkeit von Fernwärme, die entscheidend für den Übergang zu einer ökologisch nachhaltigeren Energieversorgung ist, zunehmend zu einer sozialen Frage wird. In einigen Fällen übersteigen die Kosten für Fernwärme – die sogenannte zweite Miete – bereits die eigentliche Wohnungsmiete. Dies wird vor allem durch gestiegene Energiekosten und die gegenwärtig noch beträchtlichen CO2-Emissionen von nicht vollständig regenerativer Fernwärme verursacht.
Darüber hinaus weist Breitner auf das problematische Monopol hin, das Fernwärmeanbieter genießen. Da es für Verbraucher nicht möglich ist, einfach den Anbieter zu wechseln, ergibt sich ein massives Ungleichgewicht. Der VNW plädiert daher für eine stärkere staatliche Kontrolle und Transparenz bei den Preisstrukturen der Fernwärmeanbieter, um den Verbraucherschutz zu stärken. Als Lösung schlägt der VNW vor, Fernwärmeanbieter einem Gemeinnützigkeitsgebot zu unterwerfen, welches sicherstellt, dass Preise lediglich die Kosten für Herstellung und Verteilung decken.
Um die Unterstützung für Kommunen bei der Wärmeplanung zu verbessern, fordert der VNW, dass die Landesregierungen in Schwerin und Kiel ein Kompetenzzentrum für kommunale Wärmeplanung schaffen. Inspiriert vom schleswig-holsteinischen Modell im Glasfaserausbau, könnte dieses Zentrum den Kommunen wertvolle Unterstützung bieten, vor allem den kleineren, die sonst an ihre Grenzen stoßen würden.
Auf bundespolitischer Ebene befürwortet Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke bereits eine Verschärfung der Missbrauchsaufsicht sowie die Einrichtung einer Schlichtungsstelle für Verbraucher. Diese Maßnahmen sollen den gesetzlichen Schutz für Endverbraucher stärken und ihnen bei Konflikten zur Seite stehen.
In der Essenz stellt der VNW fest, dass eine Transformation der Fernwärmeversorgung essenziell ist, um die Klimaziele zu erreichen, ohne dabei die Bevölkerung finanziell zu überfordern. Mit nachdrücklicher Klarheit betont der Verband die Notwendigkeit einer nachhaltigen, sozial gerechten und effizienten Fernwärmewirtschaft, die im Interesse aller Beteiligten operiert – von den sozialen Vermietern über die Endverbraucher bis hin zu den staatlichen Behörden.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Soziale Vermieter fordern Missbrauchsaufsicht für Fernwärmeanbieter und mehr Hilfe …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.
1 Antwort
Als Unternehmen, welches kommunale Wärmeplanung in SH und Nds. durchführt, können wir den Artikel voll unterstützen. Zu oft sind in den Planungen die unternehmerischen Interessen der Planenden, Bauenden und Betreibenden Unternehmen und Stadtwerken im Vordergrund und weniger die der Gebäudeeigentümer.
Zur Info: Dies unterstützt unsere eigenen Berechnungen und Einschätzungen:
• https://ariadneprojekt.de/news-de/billiger-und-klimaschonend-heizen-waermepumpen-kosten-langfristig-weniger-als-das-heizen-mit-gas/
•