Fliegen in Europa wird teurer: SAF-Pflicht ab 2025

Neue SAF-Regelung erhöht Flugkosten ab 2025 in Europa drastisch. Risiken für Klimaziele und Wettbewerbsverzerrung drohen.
Mann mit Strohhut hält Modellflugzeug
Inhaltsübersicht

Ab 2025 wird das Fliegen in Europa spürbar teurer. Diese Preissteigerung resultiert aus einer neuen Regelung, die besagt, dass der an europäischen Flughäfen getankte Treibstoff ab dem 1. Januar zwei Prozent nachhaltige Kraftstoffe, die sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF), enthalten muss. Diese sind drei bis fünf Mal teurer als herkömmliches Kerosin, was zusätzliche 300 bis 400 Millionen Euro jährlich für Flüge ab Deutschland bedeutet.

Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Dr. Joachim Lang, äußerte scharfe Kritik. „Die erheblichen Mehrkosten verschlechtern die ohnehin schon kritische Lage der deutschen Luftverkehrswirtschaft und erfordern daher eine massive Korrektur bei Steuern und Gebühren. Wir fordern daher die Abschaffung der Luftverkehrsteuer.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Dieser Kostendruck betrifft nicht nur Binnenflüge innerhalb Europas, sondern auch Flüge von europäischen Drehkreuzen. Dies könnte zu einem ungleichen Wettbewerb führen, da Airlines mit Drehkreuzen außerhalb der EU – etwa in Städten wie Istanbul, Dubai und Doha – wirtschaftliche Vorteile haben. Sie tanken SAF nur für den kurzen Abschnitt aus der EU heraus und können auf den restlichen Strecken kostengünstigeres Kerosin verwenden. Dadurch könnten Passagierströme weg von europäischen Airlines verlagert werden.

Die Problematik geht über wirtschaftliche Themen hinaus und betrifft auch die Klimaziele Europas. Es besteht die Gefahr eines “Carbon Leakage”, bei dem Emissionen einfach verlagert werden, ohne dass eine tatsächliche Reduktion erfolgt. Ein rasches Eingreifen ist notwendig, um Wettbewerbsverzerrungen zu verringern und die europäischen Airlines konkurrenzfähig zu halten.

Die neue Bundesregierung sowie die EU-Kommission stehen unter Handlungsdruck. Sie müssen Regulierungskonzepte entwickeln, die einen Balanceakt zwischen Klimaschutz und fairen Wettbewerbsbedingungen schaffen. Dr. Lang fügte hinzu: „Die neue EU-Kommission kann dies mit einer sofortigen Überarbeitung des Klimaschutzpaketes ‚Fit for 55‘ unter Beweis stellen.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)

Ein ausgewogenes Konzept könnte die Branche nachhaltig stabilisieren und gleichzeitig die Umweltziele wahren. Die Herausforderung ist groß, aber mit politischem Willen durchaus zu bewältigen.



Steigende Kosten und ungleicher Wettbewerb: Die Herausforderungen der Luftfahrtindustrie

Die europäische Luftfahrt steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Nachhaltige Kraftstoffe sollen dafür sorgen, dass die Branche umweltfreundlicher wird. Doch was für die Umwelt gut klingt, wird für die Airlines und Passagiere zur Herausforderung. Die ab 2025 geltende Regelung, die zwei Prozent nachhaltige Kraftstoffe beim Auftanken auf europäischen Flughäfen vorschreibt, hat weitreichende Konsequenzen. Die erheblichen Mehrkosten für diese sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF) könnten die Preise für Flugreisen drastisch in die Höhe treiben. Die Kosten gerade für Flüge ab Deutschland dürften sich um 300 bis 400 Millionen Euro jährlich erhöhen.

Doch ist es gerechtfertigt, wenn Umweltschutz zu Lasten der Verbraucher geht? Diese Frage stellen sich nicht nur Passagiere, sondern vor allem die Airlines, die durch die zusätzlichen finanziellen Belastungen unter Druck geraten. Der Kostendruck betrifft nicht nur Flüge innerhalb Europas, sondern auch internationale Verbindungen, die über europäische Drehkreuze laufen. Dies schafft einen ungleichen Wettbewerb, da andere große Drehkreuze außerhalb Europas, zum Beispiel in IstanbulDubai oder Doha, wirtschaftliche Vorteile genießen. Dort werden SAF nur für den kurzen Abschnitt aus der EU heraus verwendet, während der Rest der Strecke auf konventionellem Kerosin fliegt.

Die Auswirkungen sind gravierend: Ein potenzieller “Carbon Leakage”, bei dem Emissionen nur verlagert, aber nicht reduziert werden. Diese Gefahr besteht, wenn Passagierströme verstärkt Airlines in Nicht-EU-Ländern nutzen, wo die Treibstoffkosten geringer ausfallen. Ein solches Szenario könnte das Gegenteil eines positiven Umwelteffekts bewirken und die Anstrengungen zur Reduktion von Europas Emissionen untergraben.

Aber was kann getan werden, um die Wettbewerbsverzerrungen zu beseitigen? Eine Möglichkeit ist die Überarbeitung des EU-Klimaschutzpaketes ‚Fit for 55‘. Die Verantwortung liegt nun bei der Politik. Die neue Bundesregierung und die EU-Kommission müssen Konzepte entwickeln, die eine Balance zwischen Klimaschutz und fairen Wettbewerbsbedingungen schaffen. Ein Ausgleich könnte durch die Reduzierung von Steuern und Gebühren für Airlines herbeigeführt werden.

Ist die Luftfahrt bereit für den Wandel? Die Herausforderungen sind groß, aber mit zielgerichteten Maßnahmen und innovativen Lösungen könnte die Branche sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich stabilisiert werden. Ein Ansatz, der sowohl die Umwelt als auch die Luftverkehrswirtschaft berücksichtigt, könnte langfristig den Weg in eine nachhaltigere Zukunft ebnen. Es bleibt zu hoffen, dass politischer Wille und Innovationskraft Hand in Hand gehen, um diesen Balanceakt erfolgreich zu meistern.

Flugpreise, Kostenfaktoren und Auswirkungen auf Vereinsreisen 2025

Wird Fliegen 2025 teurer?

Wahrscheinlich ja: Viele Prognosen sagen, dass Fliegen 2025 teurer wird. Treiber sind steigende Kerosinpreise, CO2-Bepreisung, steigende Flughafengebühren und Personalkosten. Kurzfristige Preissprünge hängen von Krisen oder hoher Nachfrage ab. Für Vereine bedeutet das: frühzeitig budgetieren und Preisentwicklungen beobachten.

Welche konkreten Faktoren treiben die Flugpreise 2025 nach oben?

Mehrere Faktoren wirken zusammen: Öl- und Kerosinpreise, Umsetzung der EU-Emissionsregelungen, höhere Abfertigungs- und Sicherheitskosten, Personalengpässe bei Airlines und Flughäfen sowie erhöhte Nachfrage nach Sommerreisen. Auch Wechselkursschwankungen und geopolitische Ereignisse können Ticketpreise kurzfristig anheben.

Wie stark könnten Ticketpreise 2025 im Vergleich zu 2024 steigen?

Exakte Zahlen variieren nach Region und Strecke, realistischer Bereich sind moderate Anstiege zwischen 3–12 Prozent. Langstrecken könnten aufgrund Treibstoff- und Emissionskosten stärker betroffen sein. Billigstrecken reagieren oft sensibler auf Nachfrageschwankungen.

Welche Rolle spielt die CO2-Bepreisung und Nachhaltigkeit für 2025?

Die CO2-Bepreisung wird Ticketpreise direkt und indirekt erhöhen. Airlines investieren in nachhaltige Flugkraftstoffe und Flottenmodernisierung, was kurzfristig Kosten erhöht. Für Vereine lohnt sich das Prüfen klimaneutraler Optionen und das Vergleichen von Emissionszuschlägen.

Wie können Vereine und Verbände steigende Flugkosten 2025 abfedern?

Praktische Maßnahmen:

  • Früh buchen und Gruppenrabatte aushandeln.
  • Flexible Reisedaten prüfen, Flüge an Wochentagen wählen.
  • Low‑Cost-Carrier vergleichen, einschl. Gepäckkosten.
  • Kombi-Angebote mit Bahn/Flug prüfen.
  • Rücklagen im Budget bilden und Preisalarme setzen.

Gibt es alternative Mobilitätsoptionen für 2025, die günstiger sind?

Ja. Für Kurz- und Mittelstrecken lohnt sich der Zug, Fernbusse oder kombinierte Bahn‑plus-Flug-Tickets. Nachtzüge gewinnen an Bedeutung. Hybridlösungen reduzieren Kosten und CO2 und sind für Vereinsfahrten oft gut planbar.

Wie sollten Vereine Preisentwicklung in ihre Reisekalkulation 2025 einbauen?

Schritte:

  1. Historische Preise prüfen und jährliche Steigerungsannahme von 5–10% planen.
  2. Wechselhafte Kostenfaktoren (Kerosin, Gebühren) als Puffer ansetzen.
  3. Gruppen- und Frühbucherrabatte realistisch einkalkulieren.
  4. Stornofristen und Versicherungen für Budgetsicherheit berücksichtigen.

Welche Buchungsstrategien reduzieren das Risiko steigender Preise 2025?

Tipps:

  • Gruppenreservierungen mit Blockkontingenten sichern.
  • Flex-Tarife oder Umbuchungsoptionen für Unwägbarkeiten wählen.
  • Preisalarme und Monitoring-Tools einsetzen.
  • Verlässliche Reisebüros nutzen, die Konditionen verhandeln.

Weiterführende Hinweise für Vereine: Legt feste Budgetpuffer für Reisekosten an, prüft frühzeitig alternative Verkehrsmittel und verhandelt Gruppenkonditionen mit Airlines oder Reiseveranstaltern. Eine regelmäßige Kostenanalyse hilft, Preissteigerungen 2025 rechtzeitig zu erkennen.

7 Antworten

  1. Wenn ich lese „Carbon Leakage“, frag ich mich: Wird am Ende nur Europa belastet und der Rest macht weiter wie bisher? Wir brauchen echt globale Standards in der Luftfahrt!

  2. Die Luftfahrtsteuer abzuschaffen klingt ja erstmal gut, aber würde das wirklich helfen? Oder bräuchten wir nicht eher eine umfassendere Reform des ganzen Systems?

  3. Klar das is ein Problem für europäische Airlines! Warum die EU-Kommission nicht schon vorher solche Auswirkungen bedacht hat, ist mir ein Rätsel. Was denken andere Leser dazu? Vielleicht gibt’s andere Ansätze hier.

    1. Ilka du hast recht! Vielleicht ist eine Möglichkeit, Flughafengebühren anzupassen oder Subventionen für SAF einzuführen. Was denkt ihr, wäre das realistisch?

  4. Ich dachte SAF wäre günstiger auf lange Sicht? Aber 3 bis 5 mal teuerer? Das klingt absurd. Muss man nich bessere Lösungen finden, um wettbewerbsfähiger zu bleiben?

  5. Ja, das is verrück – fliegen teurer? Wo soll das hinführen! Ich versteh nich warum immer wir zahlen müssen. Die großen Firmen sollten mehr Verantwortung tragen und nicht nur die Passagiere belasten.

    1. Genau Manja, absolut richtig! Vielleicht könnten Airlines effizientere Maschinen nutzen. Warum nich mehr Innovationen in diese Richtung? So könnte man Kosten UND Emissionen senken.

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