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Flexibler Strommarkt: Erneuerbare Energien stärken

Strommarktreform: Vielfalt und Können der Erneuerbaren nutzen

Strommarktreform: BEE fordert mehr Flexibilität im Markt

Berlin, 26.09.2024 – Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) hat anlässlich der heutigen Sitzung der Plattform Klimaneutrales Stromsystem eine dringliche Reform des Strommarktes gefordert. Simone Peter, Präsidentin des BEE, betont die Notwendigkeit einer strukturellen Flexibilisierung, um den systemsetzenden Charakter der erneuerbaren Energien zu stärken. Nur durch ein intelligentes Marktdesign, das die Stärken der verschiedenen Energieträger nutzt und flexible Lösungen auf Verbraucher-, Speicher- und Erzeugerebene fördert, könne das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 erreicht werden.


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Bremen (VBR). Vielfalt und Flexibilität: Die Zukunft des deutschen Strommarkts

In einer entscheidenden Sitzung der Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS) betonte Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE), die Notwendigkeit einer durchdachten Reform des deutschen Strommarkts. Die anspruchsvolle Herausforderung? Eine Marktstruktur zu schaffen, die nicht nur nachhaltig, sondern vor allem flexibel ist, um den Ausbau erneuerbarer Energien weiter zu fördern.

“Der aktuelle Strommarkt hat es – vor allem dank des EEG – geschafft, Erneuerbare Energien innerhalb von zwei Jahrzehnten zum wichtigsten Stromlieferanten in Deutschland zu machen”, unterstreicht Peter. Der Erfolg sei beachtlich, doch um das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, müsse der Energiemarkt nun zusätzliche Anpassungen erfahren. Flexibilität auf allen Ebenen, ob bei Verbrauchern, Speichern oder Erzeugern, sei unabdingbar.

Zur Verwirklichung dieses flexiblen Systems fordert Peter ein intelligentes Marktdesign, das die jeweiligen Stärken der verschiedenen Energieträger optimal nutzt. Solar- und Windenergie sieht sie als tragende Säulen eines zukünftigen Energiesystems. Der kürzlich revidierte Zubauplan der Regierungskoalition, der sich am Pariser Klimaabkommen orientiert, dürfe dabei keinesfalls gefährdet werden. Hier spielt die kontinuierliche Investitionsförderung eine Schlüsselrolle. Gleichzeitig hebt sie die Bedeutung der gleitenden Marktprämie hervor, die sich in der Praxis bewährt habe. Dabei ist ihrer Ansicht nach ein produktionsabhängiges Finanzierungsmodell mit einem Marktwertkorridor und realer Erlösabschöpfung besonders geeignet. Dies könne nicht nur finanzielle Risiken minimieren, sondern auch die Finanzierungskosten senken – entscheidend für die Umsetzung der Energiewende.

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Ein wesentlicher Bestandteil dieser neuen Flexibilität liegt im verstärkten Einsatz steuerbarer Kraftwerke, die in genau jenen Momenten aktiviert werden sollten, in denen sie am meisten benötigt werden. „Starr und unbeweglich war gestern. Flexibilität lautet das Leitprinzip des Strommarktes“, erklärt Peter entschlossen. Hierbei kommen erneuerbare Flexibilitätsoptionen wie Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, Speicher und Sektorenkopplung ins Spiel, die zudem heimisch, sauber und sicher sind und bedarfsgerecht Leistung bereitstellen können.

Um ein solches System erfolgreich umzusetzen, mahnt Peter an, dass ein Level-Playing-Field erforderlich ist, welches die Besonderheiten und Stärken der Erneuerbaren anerkennt. Durch eine Kombination aus zentralem und dezentralem Kapazitätsmechanismus sollen alle Technologien die Möglichkeit erhalten, ihren Beitrag zu leisten.

Das Fazit der BEE-Studie “Klimaneutrales Stromsystem” ist klar: Ein flexibler Markt kann gesteigerte Marktwerte, gesenkte Differenzkosten und eine sichere Versorgung gewährleisten – alles ohne das Risiko eines Systembruchs. Zentral ist dabei nicht nur der Ausbau von Netzverknüpfungspunkten, sondern auch die Umstellung von zeitbezogenen auf mengenbasierte Absicherungen.

Mit diesen gezielten Reformvorschlägen steht Deutschland an einer entscheidenden Weggabelung. Der Erfolg der Energiewende hängt davon ab, jetzt die richtigen Weichen zu stellen – hin zu einem flexiblen, nachhaltigen und klimaneutralen Strommarkt.


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Perspektiven und Herausforderungen der Strommarktreform: Ein tieferer Einblick

Die dringende Notwendigkeit einer Reform des Strommarktes, wie sie von BEE-Präsidentin Simone Peter adressiert wurde, spiegelt eine breitere internationale Bewegung wider, die auf nachhaltige und flexible Energiesysteme abzielt. In vielen Ländern werden derzeit ähnliche Debatten geführt, wobei die EU mit ihrer Verordnung "Fit for 55" bis 2030 ehrgeizige Klimaziele verfolgt, während Länder wie Dänemark und Schweden bereits bedeutende Fortschritte bei der Integration erneuerbarer Energien erzielt haben.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ein grundlegender Treiber für den Aufstieg der erneuerbaren Energien in Deutschland war. Doch mit steigenden Anteilen volatiler erneuerbarer Energien wie Wind- und Solarstrom wachsen auch die Anforderungen an das Netzmanagement und die Marktmechanismen zur Sicherstellung einer stabilen Energieversorgung.

Zukunftstrends und mögliche Entwicklungen:

  1. Digitalisierung und Smart Grids: Die intelligente Vernetzung von Stromerzeugern, Verbrauchern und Speichern wird zunehmend an Bedeutung gewinnen. Durch den Einsatz von Smart Grids können Nachfrage und Angebot in Echtzeit ausgeglichen werden, was die Flexibilität und Effizienz des Strommarktes erheblich erhöht.

  2. Dezentrale Energieversorgung: Lokale Energieversorgungsmodelle, wie etwa Bürgersolaranlagen oder Quartiersspeicher, ermöglichen es Gemeinden und Stadtteilen, eigenständig und unabhängig vom zentralen Netz zu agieren. Diese Modelle fördern nicht nur die Akzeptanz in der Bevölkerung, sondern tragen auch zur Stabilisierung des gesamten Systems bei.

  3. Sektorenkopplung: Die Integration verschiedener Energiesektoren, wie Strom, Wärme und Mobilität, wird als Schlüsselstrategie gesehen, um die Potenziale von erneuerbaren Energien optimal zu nutzen. Techniken wie Power-to-X (Power-to-Heat, Power-to-Gas) ermöglichen es, überschüssigen Strom flexibel zu verwenden und somit zur Netzstabilität beizutragen.
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Herausforderungen:

Eine der größten Herausforderungen bleibt die Anpassung bestehender regulatorischer Rahmenbedingungen. Während finanzielle Anreize und Unterstützungssysteme für den Ausbau erneuerbarer Energien weiterhin notwendig sind, muss gleichzeitig ein fairer Wettbewerb zwischen den verschiedenen Energiequellen gewährleistet werden. Hierbei spielen Marktwertkorridore und Mengenabsicherungen eine zentrale Rolle.

Ferner ist die gesellschaftliche Akzeptanz entscheidend. Der Übergang zu einem klimaneutralen Stromsystem erfordert nicht nur technologische Innovationen, sondern auch eine breite Unterstützung der Bevölkerung. Dies kann durch transparente Kommunikation, Beteiligungsmöglichkeiten und Informationskampagnen gefördert werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Weichen für eine zukunftsfähige Strommarktgestaltung gestellt sind. Mit einem ausgewogenen Mix aus politischen Maßnahmen, technologischen Innovationen und gesellschaftlicher Teilhabe kann das Ziel eines klimaneutralen Energiesystems erreicht werden. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie effektiv diese Strategien umgesetzt werden und ob Deutschland seine Vorreiterrolle im Bereich der erneuerbaren Energien behaupten kann.


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6 Antworten

  1. “Starr und unbeweglich war gestern”, das hat Simone Peter gut gesagt. Aber was meint sie genau mit einem produktionsabhängigen Finanzierungsmodell? Klingt kompliziert.

    1. @Brigitte Doring Das bedeutet wohl, dass die Finanzierung sich nach der tatsächlichen Produktion richtet und somit flexibler ist, um die Kosten besser zu steuern.

    2. @Brigitte und @Bianka Das könnte auch heißen, dass man nur für den produzierten Strom zahlt, was Risiken mindern könnte.

  2. Ich find es gut das Simone Peter die Wichtigkeit von Flexibilität betont. Der Ausbau von erneuerbare Energien ist super wichtig für unser Klima. Aber wie sollen wir die Netze stabil halten wenn immer mehr Solar und Windenergie integriert werden?

    1. Jasmin, da hast du recht. Ich frage mich auch, ob wir genug Investitionen in Speichertechnologien sehen werden, um die Netzstabilität zu gewährleisten.

    2. Es ist wirklich eine Herausforderung. Vielleicht könnten dezentrale Energiemodelle wie Bürgersolaranlagen helfen?

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