Generation Z im Consulting: Warum junge Talente in der Arbeitswelt mehr als Gehalt und Status erwarten

Eine Umfrage des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen zeigt, dass 92 Prozent der jungen Berufseinsteiger im Consulting zwar überdurchschnittliche Gehälter und schnelle Aufstiegschancen schätzen, aber vor allem Flexibilität, Work-Life-Balance und individuelle Entwicklungspläne fordern. Traditionelle Statussymbole wie Dienstwagen treten dabei in den Hintergrund, während Sinnhaftigkeit und Mitgestaltung an Bedeutung gewinnen. Unternehmen müssen ihre Arbeitskultur deshalb neu ausrichten, offene Kommunikation fördern und gezielte Weiterbildungsangebote schaffen, um im Wettbewerb um Talente bestehen zu können.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– BDU-Umfrage zeigt starkes Studenteninteresse an Consulting-Karrieren jenseits traditioneller Anreize.
– 78% nennen Karriereperspektiven, 60% Projektvielfalt und 48% Kundenwechsel als Hauptmotivation.
– Arbeitsflexibilität, Remote-Arbeit und individuelle Entwicklungspläne werden wichtiger als Statussymbole.

Junge Berufseinsteiger im Consulting: Neue Prioritäten und Erwartungen

In der sich wandelnden Arbeitswelt suchen junge Talente nach Karrierewegen, die nicht nur Zukunftsaussichten bieten, sondern auch persönliche Entwicklung und eine ausgewogene Work-Life-Balance ermöglichen.* Besonders in der Consulting-Branche zeigen junge Akademiker ein starkes Interesse, Teil dieser dynamischen Welt zu werden – und zwar aus Gründen, die über die üblichen Anreize hinausgehen.* Eine Umfrage vom Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) und akademischen Partnern verdeutlicht dies eindrücklich: 92 Prozent der Befragten haben bereits Branchenerfahrung gesammelt, während 78 Prozent die beruflichen Perspektiven schätzen. Die Arbeit in variablen Projektteams wird von 60 Prozent als besonders attraktiv angesehen, und für 48 Prozent sind die wechselnden Kundenkreise ein wesentlicher Pluspunkt. Gleichzeitig sind ein überdurchschnittliches Gehalt und schnelle Aufstiegschancen, vor allem für Männer, klassische Anreize, die weiterhin eine Rolle spielen.*

Ralf Strehlau, Präsident des BDU, betont: „Eine hohe Leistungsbereitschaft beim Nachwuchs ist vorhanden“, gleichzeitig „steigen […] die Anforderungen der Studierenden an ihre künftigen Arbeitgeber“.* Damit gewinnen Wünsche nach Flexibilität, mobilem Arbeiten und individuellen Entwicklungsplänen zunehmend an Bedeutung. Die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben verschmelzen immer mehr, und das klassische Bild des Arbeitgebers verändert sich grundlegend. Während Gehalt und Statussymbole wie Dienstwagen früher im Fokus standen, werden heute Weiterbildungsangebote als wichtigste Nebenleistungen betrachtet, und klassische Statussymbole verlieren an Bedeutung.*

Besonders deutlich zeigt sich ebenfalls eine Diskrepanz zwischen den Gehaltserwartungen der Studierenden und den realen Angeboten, insbesondere im Mittelstand, die die Bedeutung offener Kommunikation zwischen Arbeitgebern und Nachwuchskräften unterstreicht. Die junge Generation legt darüber hinaus großen Wert auf Sinnhaftigkeit und Mitgestaltung in ihrem beruflichen Umfeld. Vor diesem Hintergrund steht die Consulting-Branche vor einer Transformation: Unternehmen müssen attraktive Perspektiven und eine fördernde Arbeitskultur schaffen, die sowohl beruflichen als auch privaten Bedürfnissen gerecht wird.*

Wie der Wertewandel die Beratungsbranche grundlegend prägt

Die junge Generation stellt die Beratungsbranche vor tiefgreifende Veränderungen. Dabei geht es nicht nur um traditionelle Faktoren wie Karrierechancen oder Gehalt, sondern vor allem um die verschobenen Erwartungen an Arbeit und Sinnstiftung. Die bisherigen Statussymbole, die früher in Berufen der Beratung und in Konzernen hohe Bedeutung hatten, rücken zunehmend in den Hintergrund. Stattdessen steht eine Arbeitskultur im Fokus, die persönliche Entwicklung, gesellschaftlichen Beitrag und Werteorientierung verbindet. Dieser Wandel hat weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche und auch auf den Arbeitsmarkt insgesamt.

Wandel der Arbeitskultur: Vom Statussymbol zum Sinn

Die neuen Erwartungen der Berufseinsteigerinnen und -einsteiger reflektieren eine grundlegend veränderte Haltung zur Arbeit. Die Beratung wird nicht mehr nur als Sprungbrett für Prestigestellungen gesehen. Vielmehr wünschen sich viele der jungen Talente, dass ihre Tätigkeit einen klar wahrnehmbaren Mehrwert für Gesellschaft und Umwelt erzeugt. Das Betonen von Sinnhaftigkeit hat direkte Auswirkungen auf die Anforderungen an Beratungsunternehmen: Sie müssen heute eine integrative Unternehmenskultur schaffen, die Raum für individuelle Werte und soziale Verantwortung bietet. Die traditionelle Betonung von Wettbewerb und Leistung allein reicht nicht mehr aus, um die besten Talente zu gewinnen und zu halten.

Herausforderungen für Unternehmen – Chancen für Talente

Unternehmen in der Consulting-Branche stehen vor der Herausforderung, ihre Arbeitsmodelle und Führungsstile an die neuen Prioritäten anzupassen. Neben flexibleren Arbeitszeiten und Angeboten zum lebenslangen Lernen wird von ihnen erwartet, dass sie transparente Werte kommunizieren und authentisch leben. Genau hier liegt auch eine Chance: Firmen, die glaubwürdig auf den Wertewandel reagieren, sind in der Lage, im Wettbewerb um Talente eine Vorreiterrolle einzunehmen. Für junge Fachkräfte eröffnet sich dadurch ein Umfeld, in dem sie ihre beruflichen Ziele mit persönlichen Überzeugungen verknüpfen können.

Der Wertewandel bringt somit eine Veränderung der Spielregeln mit sich, die Beratungsunternehmen zwingt, sich nicht nur als Dienstleister, sondern als attraktive Arbeitgeber mit sichtbarer Haltung zu positionieren. Dies beeinflusst langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Branche und prägt die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Deutschland nachhaltig.


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Titel und Dienstwagen sind für Studierende out

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