„Fleischereiverbände dringend reformieren: Fichtel fordert Wandel“

Die Herausforderungen für das Fleischerhandwerk sind gravierend: In einem von wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägten Umfeld kämpfen viele Betriebe um ihr Überleben. Tobias Fichtel, Geschäftsführer der Fichtel Consulting GmbH, sieht die Lösung in einer grundlegend revitalisierten Verbandsarbeit. Er plädiert für stärkere Synergien, mehr hauptberufliche Unterstützung sowie gezielte politische und digitale Strategien, um die Branche neu aufzustellen. Angesichts von Mitgliederschwund und unzufriedenen Innungsvertretern fordert er einen klärenden Paradigmenwechsel, der den traditionsreichen Handwerksberuf nicht nur erhalten, sondern auch zukunftsfähig machen soll. Lesen Sie weiter, um mehr über die entscheidenden Schritte zu erfahren, die jetzt ergriffen werden müssen.

Bremen (VBR).

Am 25. April 2025 äußerte Tobias Fichtel, Geschäftsführer der Fichtel Consulting GmbH, seine besorgniserregenden Beobachtungen zur aktuellen Lage der Fleischerhandwerksverbände in Deutschland. „Verbandsarbeit ist für das Fleischerhandwerk äußerst wichtig, weil ein einzelner Betrieb wenig erreichen kann“, erklärt er mit Nachdruck. In Anbetracht der zunehmend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für viele Fleischereibetriebe wird die Notwendigkeit einer starken und effektiven Interessensvertretung immer deutlicher.

Die Struktur der Fleischerei-Verbände in Deutschland ist föderal organisiert: Lokale Innungen, Landesverbände sowie der übergeordnete Deutsche Fleischer-Verband (DFV) vertreten die Interessen von Handwerksbetrieben auf verschiedenen Ebenen. Aktuell jedoch kämpfen viele Betriebe ums Überleben. „Wenn es immer weniger Betriebe gibt, steigen zwangsläufig die Beiträge, und viele Mitglieder fragen sich deshalb, ob sie in der Innung bleiben sollen“, so Fichtel. Diese Entwicklung könnte fatale Folgen haben: „All das schwächt letztlich das gesamte System, das wir gegenwärtig dringender brauchen denn je.“

Trotz der Herausforderungen betont Fichtel, dass die Verbände bemüht sind, gute Arbeit zu leisten. Viele ehrenamtlich Engagierte setzen sich unermüdlich für die Belange ihrer Kollegen ein. Dennoch ist es unerlässlich, dass diese Strukturen den aktuellen Anforderungen angepasst werden. Hierzu stellt Fichtel sechs zentrale Vorschläge vor, die die Verbandsarbeit revolutionieren könnten.

Eine erste Maßnahme besteht darin, bundesweite Synergien zu schaffen. Der Verband müsse eine klare politische Stimme entwickeln und als Lobby für kleine und mittlere Betriebe auftreten. „Es bedeutet aber auch, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht, obwohl der Fokus doch eigentlich auf dem Wohlergehen des Handwerks liegen sollte“, erläutert Fichtel und fordert eine engere Zusammenarbeit zwischen den Verbänden.

Darüber hinaus verlangt er, ehrenamtliche Tätigkeiten zu entlasten und mehr Hauptamtliche einzustellen. „Es wird generell immer schwieriger, Menschen für ein Ehrenamt zu gewinnen“, sagt er und führt aus, dass eine klarere Aufgabenverteilung und stärkere Vorgaben des Bundesverbands nötig wären, um die Ehrenamtlichen zu unterstützen. Ein Beispiel dafür ist der bayerische Innungsverband, der – mit einem hauptberuflichen Geschäftsführer und festangestellten Mitarbeitern – einen innovativen Weg geht.

Fichtel fordert auch eine Intensivierung politischer Arbeit und öffentlichkeitswirksamer Maßnahmen. „Die Verbände müssen laut werden, damit unsere handwerklichen Strukturen nicht unter steigender Bürokratie und unerfüllbaren Auflagen zusammenbrechen“, warnt er. Um dem bestehenden Imageproblem des Fleischerhandwerks entgegenzuwirken, sei es entscheidend, die Vorzüge regionaler und nachhaltiger Produkte klar hervorzuheben.

Ein weiterer zentraler Punkt ist die Stärkung digitaler Ansätze, um die Teilnahme an Innungsversammlungen zu erleichtern. „Wir brauchen digitale Alternativen und moderne Formate, um mehr Teilhabe zu ermöglichen“, fordert er, wobei Videokonferenzen hierbei eine praktische Lösung darstellen könnten.

Zuletzt hebt Fichtel hervor, dass der Verband direkt umsetzbare Lösungen anbieten sollte, um den Mitgliedsbetrieben konkrete Hilfestellungen zu bieten. „Für viele Fleischereibetriebe liegt die Herausforderung nicht im Wissen, sondern vielmehr darin, wie sie dieses Wissen praktisch anwenden können“, so Fichtel. Klare Mustervorlagen könnten hier einen entscheidenden Mehrwert schaffen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Tobias Fichtel die Fleischerverbände als kritisches Sprachrohr für die Branche sieht. Die vorgeschlagenen Änderungen könnten helfen, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und den Erhalt dieser traditionsreichen Handwerkskunst sicherzustellen. Daher ist es von großer Bedeutung, dass diese Ideen ernsthaft diskutiert und umgesetzt werden, um die Zukunft des Fleischerhandwerks in Deutschland zu sichern.


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Zukunft des Fleischerhandwerks: Chancen und Herausforderungen im Verbandswesen

Die Herausforderungen, vor denen das Fleischerhandwerk derzeit steht, sind nicht nur ein Ergebnis interner Strukturen, sondern auch durch externe Faktoren geprägt. Steigende Preise, Veränderungen in der Verbrauchernachfrage und der Druck von Umweltschutz-Initiativen führen dazu, dass sich viele Betriebe in einer unsicheren Lage befinden. Darüber hinaus zeigt eine Umfrage unter den Mitgliedsbetrieben, dass 67 % der Fleischereien mit der Unterstützung ihrer Verbände unzufrieden sind. Diese Unzufriedenheit könnte langfristig zu einem Rückgang der Mitgliederzahlen in den Innungen führen.

Ein Blick auf vergleichbare Branchen zeigt, dass eine stärkere Vernetzung zwischen Betrieben und Verbänden entscheidend sein kann. In der Bäcker- und Konditorenbranche beispielsweise haben fortschrittliche Verbände bereits erfolgreich neue digitale Formate implementiert und diese als Plattform genutzt, um ihre Mitglieder besser zu unterstützen. Hierdurch konnten nicht nur die Teilnehmerzahlen bei Veranstaltungen gesteigert werden, sondern es gab auch eine merklich gestiegene Zufriedenheit mit dem gebotenen Service – ein Ansatz, der für die Fleischerverbände als Vorbild dienen könnte.

Mit dem Fokus auf die dynamischen Entwicklungen in der Branche ist es unerlässlich, dass die Verbände innovative Ansätze verfolgen, um ihren Mitgliedern greifbare Lösungen zu bieten. Der Trend zur Digitalisierung im Handwerk geht über Fernberatung und Online-Seminare hinaus; er ermöglicht auch den Zugang zu einer Datenbank von Best Practices und neuen Technologien, die den Betrieben helfen können, effizienter zu arbeiten und letztlich ihre Marktposition zu stärken.

Darüber hinaus ist der demografische Wandel im Handwerk spürbar: Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für eine Ausführung in der Fleischwirtschaft. Dies unterstreicht die Bedeutung, wie wichtig es ist, Aktivitäten zur Nachwuchsförderung und -gewinnung zu intensivieren, um zukunftsfähige Strukturen zu sichern. Verbände spielen hier eine essenzielle Rolle, indem sie Kooperationen mit Schulen und Ausbildungsstätten entwickeln, um das Handwerk aktiv zu präsentieren und das Interesse junger Talente zu wecken.

Ein gemeinsames Ziel sollte auch die Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit sein. Der Wunsch nach Transparenz in Bezug auf ethische Produktionsmethoden sowie regionalen und nachhaltigen Herstellungsverfahren ist bei den Verbrauchern stark ausgeprägt. Die Fleischereibranche muss sich diesen Anforderungen stellen, um sowohl dem Image als auch der wirtschaftlichen Realität gerecht zu werden.

Insgesamt fordert die gegenwärtige Situation ein Umdenken innerhalb der Verbandsstruktur. Nur wenn die Organisationen bereit sind, sich weiterzuentwickeln und aktiv auf die Bedürfnisse ihrer Mitglieder einzugehen, können sie die Schlüsselrolle spielen, die sie für die Zukunft des Fleischerhandwerks innehaben sollten. Die Gespräche, die hier angestoßen werden, sind nicht nur notwendig, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen, sondern auch um eine widerstandsfähige und dynamische Branche zu fördern, die für kommende Generationen attraktiv bleibt.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Fleischerhandwerk
  2. Digitale Transformation
  3. Ehrenamt
  4. Öffentlichkeitsarbeit
  5. Qualitätssicherung

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8 Antworten

  1. – Ein wichtiger Punkt ist die Öffentlichkeitsarbeit. Wenn die Verbraucher mehr über nachhaltige Produktion erfahren würden, könnte das helfen! Wer hat Ideen für Kampagnen?

  2. – Der Druck von Umweltschutz-Initiativen ist groß. Wie gehen wir damit um? Könnte der Verband hier eine stärkere Stimme haben?

  3. Tobias Fichtel hat recht mit der Digitalisierung! Wir brauchen dringend digitale Formate für Innungsversammlungen. Wie können wir das umsetzen? Vielleicht könnten andere Branchen als Vorbild dienen?

    1. Ich stimme zu! Wenn Bäcker das können, warum nicht auch die Fleischer? Es könnte helfen, mehr Leute anzuziehen!

  4. Ich habe auch gehört, dass viele Betriebe mit den Verbänden unzufrieden sind. Was könnte denn konkret getan werden, um diese Unzufriedenheit zu verringern? Ich denke da an bessere Kommunikation.

  5. Ich finde es wichtig, dass Tobias Fichtel die Herausforderungen anspricht. Die Verbandsarbeit kann wirklich helfen, aber wie schaffen wir es, mehr junge Menschen für das Fleischerhandwerk zu begeistern? Das ist echt eine große Frage.

    1. Ja, das ist ein guter Punkt! Vielleicht sollten wir mehr Werbung in Schulen machen. Es gibt so viele tolle Möglichkeiten im Handwerk!

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