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Der Fischotter, eines der charmantesten und gleichzeitig bedrohten Tiere in Deutschland, bleibt in Oberfranken vor dem Tod geschützt. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat in einem Eilverfahren entschieden, dass die bestehende Möglichkeit, über eine Allgemeinverfügung den Fischotter im vereinfachten Verfahren zu töten, nicht weiter verfolgbar ist. Diese Entscheidung ist nicht nur ein Sieg für die Naturschutzorganisation Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), sondern auch ein wichtiges Zeichen für den dringend erforderlichen Artenschutz in Deutschland.
Sascha Müller-Kraenner, der Bundesgeschäftsführer der DUH, äußerte sich zu diesem Urteil: "Die Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs ist ein wichtiger Erfolg für den Schutz des Fischotters in Oberfranken und sendet ein klares Signal für den notwendigen strengen Artenschutz in Deutschland. Mit unserem Eilantrag haben wir den geplanten Abschuss, vor dem auch Jungtiere und tragende Weibchen nicht sicher gewesen wären, erfolgreich gestoppt. Das ist ein wichtiger Schritt zum Schutz des stark bedrohten Fischotters. Der Konflikt zwischen Fischzucht und Fischotterschutz lässt sich nicht durch Abschüsse lösen. Das Ziel muss ein konstruktiver Dialog für nachhaltige Lösungen auf beiden Seiten sein." (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Der Hintergrund dieser Entscheidung reicht bis zum 14. Februar 2025 zurück, als die Regierung von Oberfranken eine Allgemeinverfügung erließ, die Gebiete festlegte, in denen Fischotter mit erleichterten Anträgen getötet werden konnten. Diese Maßnahmen stießen auf massive Kritik, da die Datenlage als unzureichend erachtet wurde. Rechtsanwalt Eric Weiser-Saulin und seine Kollegin Lisa Marie Hörtzsch vertraten die DUH in diesem Verfahren und betonten die Mängel in der Argumentation der Regierung: "Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat sich umfassend mit der Kritik der Deutschen Umwelthilfe und den Fachgutachten auseinandergesetzt, die der Fischotter-Allgemeinverfügung zugrunde lagen. Dabei ist das Gericht unserer Argumentation gefolgt, dass zur Festlegung von Gebieten und Höchstentnahmezahlen für Fischotter in Oberfranken weder eine geeignete Datengrundlage vorlag, noch sichergestellt werden kann, dass sich der Erhaltungszustand des streng geschützten Fischotters nicht verschlechtert." (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Die Entscheidung des VGH ist damit nicht nur ein juristischer Erfolg, sondern auch ein Aufruf zur Verantwortlichkeit im Umgang mit unserer Natur. In einer Zeit, in der die Biodiversität weltweit stark gefährdet ist, setzt dieses Urteil ein Zeichen für mehr Respekt gegenüber bedrohten Tierarten. Es mahnt dazu, dass Lösungen in der Natur, sei es für die Fischzucht oder den Fischotterschutz, nicht durch vernichtende Maßnahmen wie Abschüsse gefunden werden können. Vielmehr bedarf es eines Dialogs, der beide Seiten zusammenbringt und nachhaltige Perspektiven schafft.
Der Schutz des Fischotters ist nicht nur eine Frage des Tierschutzes, sondern auch ein Schritt in Richtung einer verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Umweltpolitik. Die gesellschaftliche Debatte um den Fischotterschutz könnte zur Stärkung von Naturschutzinitiativen und zum besseren Verständnis für die Balance zwischen menschlichen Interessen und dem Schutz der Natur anstoßen.
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Erfolgreiche Klage für den Fischotter in Bayern: Deutsche Umwelthilfe stoppt Abschuss …
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Ein wichtiger Meilenstein für den Artenschutz
Die Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zum Schutz des gefährdeten Fischotters in Oberfranken zeigt nicht nur die Relevanz des Artenschutzes in Deutschland, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die häufigen Konflikte zwischen Natur- und Landnutzung. Der Fischotter, als wichtiger Bestandteil des aquatischen Ökosystems, spielt eine Schlüsselrolle im Erhalt der biologischen Vielfalt. Mit einem geschätzten Bestand von nur 3.000 bis 4.000 Tieren in Deutschland ist jedes Habitat entscheidend für das Überleben dieser Art.
Die Problematik der Fischotterpopulation hat viele Regionen erfasst, insbesondere dort, wo die Fischzucht auf blühende Bestände angewiesen ist. In der Vergangenheit kam es bereits zu ähnlichen Konflikten in anderen Bundesländern, wo die Tötung von Fischottern als Lösung angedacht wurde. Solche Maßnahmen erweisen sich jedoch oft als ineffektiv und kontraproduktiv. Nachhaltige Lösungen erfordern stattdessen innovative Ansätze, die die Bedürfnisse von Fischzüchtern und den Schutz der Tierart miteinander in Einklang bringen.
Ein Blick über die Grenzen Deutschlands zeigt, dass viele Länder bereits erfolgreich praktikable Wege gefunden haben, um mit den Herausforderungen des Fischotterschutzes umzugehen. Dabei spielen aufklärende Programme und der Dialog mit Betroffenen eine entscheidende Rolle. Die Entscheidung des VGH könnte somit als Beispiel für eine stärkere Implementierung effektiver und präventiver Schutzmaßnahmen in ganz Deutschland gesehen werden.
Der erfolgreiche Stopp des geplanten Fischotter-Abschusses ist ein Zeichen, dass der Schutz bedrohter Arten nicht allein durch administrative Maßnahmen gewährleistet werden kann. Vielmehr ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, der der Wissenschaft, der Gesellschaft und den wirtschaftlichen Interessen gerecht wird. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wie der Dialog zwischen Naturschutzorganisationen und der Fischereiwirtschaft weitergeführt wird und welche Ansatzpunkte sich für ein harmonisches Miteinander entwickeln.
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12 Antworten
Es ist erfreulich zu sehen, dass der Fischotter geschützt wird! Welche Rolle spielen wir als Bürger dabei?
Die Entscheidung des Gerichts ist wirklich ein guter Schritt in die richtige Richtung! Es wäre interessant zu wissen, wie es jetzt weitergeht mit dem Dialog.
Ich hoffe auf positive Entwicklungen! Vielleicht kann eine Zusammenarbeit zwischen Fischzüchtern und Naturschutzorganisationen entstehen.
Genau das wäre wichtig! Haben andere Länder vielleicht gute Modelle dafür?
Das Urteil zeigt echt, wie wichtig Artenschutz ist! Aber was können wir als Gesellschaft tun, um das Bewusstsein zu schärfen?
Gute Frage! Ich denke, mehr Bildung und Aufklärung sind notwendig. Veranstaltungen könnten helfen.
Ja, Veranstaltungen und Workshops könnten viele Menschen erreichen! Habt ihr Ideen für Themen?
Die Problematik zwischen Landwirtschaft und Naturschutz ist echt kompliziert. Aber ich glaube, Dialog ist der Schlüssel. Gibt es schon Vorschläge für einen besseren Umgang?
Ja genau! Die Balance zwischen Mensch und Natur muss gefunden werden. Vielleicht sollten wir mehr über die Erfolge in anderen Ländern lesen.
Dialog klingt gut, aber wie können wir sicherstellen, dass beide Seiten gehört werden?
Ich finde es super, dass der Fischotter geschützt bleibt. Die Entscheidung zeigt, dass wir uns um unsere Natur kümmern müssen. Was denkt ihr über alternative Lösungen für die Fischzucht?
Ich stimme zu! Der Schutz von Tieren ist wichtig. Ich frage mich, welche Programme schon in anderen Ländern erfolgreich sind?