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Fischotter-Abschuss in Bayern: Scharfe Kritik von Umwelthilfe

Söder erlaubt Fischotter-Abschuss in ganz Bayern: Deutsche Umwelthilfe kritisiert ...

Bayern erlaubt Fischotter-Abschuss – Umweltschützer schlagen Alarm

Ab morgen tritt in Bayern eine neue Verordnung in Kraft, die den Abschuss des streng geschützten Fischotters landesweit erlaubt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert das Vorgehen der Bayerischen Staatsregierung scharf und wirft ihr vor, alternative Schutzmaßnahmen für die Teichwirtschaft zu ignorieren. „Es ist höchste Zeit, wirksame Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stärkung der ökologisch bedeutsamen Teichwirtschaft zu ergreifen, statt den Fischotter zum Sündenbock zu machen“, mahnt DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Hintergrund der Entscheidung ist eine gerichtliche Auseinandersetzung, bei der die DUH bereits im April dieses Jahres erfolgreich gegen eine ähnliche Verordnung geklagt hatte.


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Bremen (VBR). In Bayern sorgt eine neue Verordnung für Aufsehen: Ab dem 15. August dürfen im gesamten Bundesland Fischotter abgeschossen werden. Der strenge Artenschutz dieser Tiere wird zum zweiten Mal durch die bayerische Staatsregierung gelockert, was die Deutsche Umwelthilfe (DUH) scharf kritisiert. Die Organisation wirft der Regierung vor, den Abschuss als einzige Lösung für Probleme der Teichwirtschaft darzustellen, anstatt gemeinsam mit Naturschutzverbänden konstruktive Wege zu erarbeiten.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, warnt: „Obwohl wir Söders Abschusspläne Ende April mit unserer Klage gestoppt haben, nimmt die Bayerische Staatsregierung weiter den streng geschützten Fischotter ins Visier.“ Die neue Verordnung verschiebe zentrale Probleme auf die Naturschutzbehörden. Diese sollen sicherstellen, dass Abschüsse gemäß Naturschutzrecht erfolgen und eventuelle Schäden rechtssicher dem Fischotter zugesprochen werden können. Aber Müller-Kraenner sieht hierin eine Farce angesichts mangelnder Datengrundlagen und überlasteter Behörden: „Es ist höchste Zeit, wirksame Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stärkung der ökologisch bedeutsamen Teichwirtschaft zu ergreifen, statt den Fischotter zum Sündenbock zu machen.“

Die Kritik der DUH richtet sich besonders gegen die fehlende Kooperation der Landesregierung mit Naturschutzverbänden, um nachhaltige Lösungen wie die Förderung von Flussrenaturierungen zu verfolgen. Letzteres könnte helfen, die natürlichen Lebensräume des Fischotters wiederherzustellen und somit seine Beeinträchtigung für die Teichwirtschaft zu reduzieren.

Zur Erinnerung: Bereits im April 2023 hatte die bayerische Staatsregierung ohne Anhörung von Verbänden eine Abschuss-Verordnung gegen den Fischotter erlassen. Dank einer Klage der DUH wurde diese Entscheidung jedoch im April 2024 vom Verwaltungsgerichtshof München zurückgewiesen. Nun tritt eine neue Verordnung in Kraft, die die Verantwortung für die Einhaltung naturschutzrechtlicher Vorgaben künftig auf nachgeordnete Fachbehörden überträgt.

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Die Situation ist brisant, denn sie zeigt exemplarisch die Spannungen zwischen Naturschutz und landwirtschaftlichen Interessen. Während die eine Seite die Ökosysteme schützen will, fühlt sich die andere durch die strengen Artenschutzmaßnahmen in ihrer Existenz bedroht. Hier sind umfassendere und kooperative Lösungsansätze gefragt, bei denen sowohl der Schutz der Biodiversität als auch die Sicherung der wirtschaftlichen Grundlagen der Teichwirtschaft berücksichtigt werden.

Wie der Konflikt um den Fischotter letztlich beigelegt wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass weiterführende Dialoge und Maßnahmen nötig sind, um eine nachhaltige Koexistenz von Mensch und Natur zu gewährleisten. Das Interesse vieler Beteiligter, hier gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden, muss stärker gefördert werden.

Neue Otter-Verordnung: Ein Streitthema mit weitreichenden Konsequenzen

Bayern, ein Bundesland, das für seine malerischen Landschaften und vielseitige Kultur bekannt ist, steht einmal mehr im Zentrum eines hitzigen Konflikts. Die neue Verordnung, die ab dem 15. August den Abschuss von Fischottern erlaubt, entfacht eine Debatte über Naturschutz und landwirtschaftliche Interessen, die auch in anderen Teilen Deutschlands und Europas bekannt ist.

Schutz der Biodiversität gegen wirtschaftliche Interessen

Die Fischotter-Debatte ist nicht nur auf Bayern begrenzt. Ähnliche Konflikte gibt es auch in anderen europäischen Ländern, in denen der Naturschutz mit landwirtschaftlichen Bedürfnissen kollidiert. In Spanien sorgte die Abschussfreigabe von Wölfen trotz ihres Schutzstatus für Proteste von Tierschutzorganisationen und Umweltverbänden. In Finnland ging es um Braunbären, die durch lockere Jagdregelungen bedroht wurden. Diese Ereignisse spiegeln wider, wie schwierig es sein kann, einen Ausgleich zwischen Natur- und Wirtschaftsschutz zu finden.

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Die Rolle der Teichwirtschaft

Die Teichwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftszweig in Bayern und anderen Regionen Deutschlands. Sie trägt zur lokalen Ernährungssicherheit bei und bietet zahlreichen Menschen Arbeit. Doch durch den Fischotter, der Fischbestände dezimiert, sehen sich Teichwirte in ihrer Existenz bedroht. Daher fordern sie flexible Regelungen, die ihren wirtschaftlichen Fortbestand sichern. Die Bayerische Staatsregierung versucht, mit der neuen Verordnung diesen Forderungen entgegenzukommen, wobei die damit einhergehende Kritik nicht verstummen will.

Prognosen und mögliche Entwicklungen

Sollte die Verordnung weiterhin Bestand haben, ist mit weitreichenden negativen Auswirkungen auf die Fischotter-Population zu rechnen. Wissenschaftler und Umweltschützer warnen, dass ein unkontrollierter Abschuss die Art langfristig gefährden könnte. Die Bundesregierung könnte gezwungen sein, sich stärker in die Thematik einzuschalten, um den Schutz der Fischotter auf Bundesebene zu gewährleisten und ein einheitliches Vorgehen zu koordinieren. Andererseits könnten Teichwirte nach Alternativen zur Schadensminimierung suchen, wie den Einsatz fortschrittlicher Schutzmaßnahmen oder die Erweiterung ihrer Zugangsrechte zu Fördermitteln.

Eine Frage der Koexistenz

Am Ende des Tages bleibt die Frage, wie eine nachhaltige Koexistenz zwischen Mensch und Natur aussehen kann. Der Konflikt um den Fischotter zeigt, dass es lösungsorientierte und kooperative Ansätze braucht. Der Dialog zwischen Naturschutzverbänden, Landwirten und der Politik ist unerlässlich, um zu einer für alle tragbaren Lösung zu gelangen. Die Förderung ökologischer Infrastruktur wie Renaturierungsprojekte könnte ein Weg sein, beides – den Schutz der Artenvielfalt und wirtschaftliche Interessen – in Einklang zu bringen.

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Ein Appell an die Vernunft

Die aktuelle Situation fordert verantwortungsbewusstes Handeln von allen Beteiligten. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir den Schutz der Natur und die Sicherstellung der wirtschaftlichen Grundlagen miteinander vereinbaren. Die Zukunft des Fischotters und unzähliger weiterer Arten hängt von der Fähigkeit der Menschen ab, kooperative Lösungen zu finden und Kluften zu überbrücken. Die Zeit drängt, und das jetzt begonnene Gespräch muss weiterführt und vertieft werden, um eine lebenswerte Umwelt für künftige Generationen zu sichern.


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