Bremen (VBR).
Bayern blickt gespannt auf eine faszinierende Naturschutzaktion: Die Wiederansiedlung der majestätischen Bartgeier, die für ihre beeindruckende Flügelspannweite von bis zu fast drei Metern bekannt sind, geht in eine neue Runde. Dank der engagierten Zusammenarbeit zwischen dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) und dem Nationalpark Berchtesgaden, wird die alpine Tierwelt um zwei junge Bartgeier bereichert. Besonders bemerkenswert ist in diesem Jahr die internationale Unterstützung durch Finnland, von wo einer der Jungvögel stammt, genauer gesagt aus dem Zoo Helsinki. Dies unterstreicht die immense Bedeutung und das beeindruckende Netzwerk hinter dem europäischen Bartgeier-Zuchtnetzwerk der Vulture Conservation Foundation.
Toni Wegscheider, ein Experte für Bartgeier beim LBV, betont die außergewöhnlichen Anstrengungen und die faszinierende Vernetzung innerhalb Europas, die es ermöglichen, die Population dieser seltenen Geierart zu stärken. Der zweite Jungvogel dieses Jahres wurde im Richard-Faust-Zentrum in Österreich geboren, welches bereits für die erfolgreiche Aufzucht des Bartgeiers “Nepomuk” im Jahr 2023 bekannt wurde. Die beiden Bartgeier werden Ende Mai in einer sorgfältig ausgewählten Felsnische im Nationalpark Berchtesgaden freigelassen, einem Ort, der sich bereits in der Vergangenheit als idealer Auswilderungsort erwiesen hat.
Die Zucht und Aufzucht dieser eindrucksvollen Vögel ist ein komplexes Unterfangen. Der finnische Bartgeier, in seiner Heimat als Partakorppikotka bekannt, kam unter besonders kalten Bedingungen zur Welt, weshalb bisher auf eingreifende Untersuchungen verzichtet wurde. Stattdessen erforderte die sorgsame Behandlung des Kükens eine geduldige Strategie, die erst eine genauere Untersuchung nach etwa 90 Tagen zulässt. Der österreichische Junggeier wiederum wuchs als schwerstes Küken in der Geschichte des bayerischen Wiederansiedlungsprojekts heran, was die Dimensionen dieser Greifvögel bereits im jungen Alter verdeutlicht.
Die Wiederansiedlung von Bartgeiern in den Alpen ist Teil eines ambitionierten Erhaltungsprogramms, das seit den 1980er Jahren läuft, mit dem Ziel, die Bestände dieser eindrucksvollen, jedoch vom Aussterben bedrohten Greifvögel zu stabilisieren. Der Bartgeier, der vor über einem Jahrhundert in den Alpen ausgerottet war, erlebt durch die Bemühungen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) und der Vulture Conservation Foundation eine hoffnungsvolle Renaissance. Mit der Auswilderung der beiden Jungvögel in diesem Sommer sollen sie ein selbständiges Leben in den Alpen beginnen und mittelfristig zur Stärkung der zentraleuropäischen Population beitragen.
Der Erfolg dieser Bemühungen wird nicht zuletzt durch einen neuen Rekord im EEP deutlich: Insgesamt 44 Bartgeier-Küken wurden dieses Jahr geboren, von denen ein Teil auf unterschiedliche Auswilderungsstationen in Europa verteilt wird. Diese Ergebnisse zeigen auf eindrückliche Weise, wie koordinierte Naturschutzmaßnahmen über Grenzen hinweg einen wesentlichen Beitrag zur Biodiversitätsförderung leisten können.
Für weitere Informationen und Rückfragen steht die Pressestelle des LBV unter der Leitung von Markus Erlwein, Stefanie Bernhardt und Franziska Back zur Verfügung, erreichbar unter presse@lbv.de.
Durch das kontinuierliche Engagement von Naturschutzorganisationen, Zoos und Forschungseinrichtungen weltweit erhält der majestätische Bartgeier eine neue Chance, sich in den Alpen wieder heimisch zu fühlen. Ein Projekt, das nicht nur für den Natur- und Umweltschutz von großer Bedeutung ist, sondern auch ein faszinierendes Beispiel für internationale Kooperation darstellt.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Von den Seen in die Berge: Ein finnischer Bartgeier für Berchtesgaden / LBV und …
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Wichtige Punkte über das Bartgeier-Auswilderungsprojekt:
- Was? Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) und der Nationalpark Berchtesgaden setzen junge Bartgeier in Bayern aus.
- Woher kommen die Bartgeier? Einer der Bartgeier kommt aus einem Zoo in Helsinki, Finnland. Der andere wurde in der ältesten Bartgeierzuchtstation der Welt, dem Richard-Faust-Zentrum in Österreich, geboren.
- Warum ist das Besonders? Es ist das erste Mal, dass ein Bartgeier aus Finnland kommt. Dies zeigt, wie gut Europa beim Schutz dieser Vögel zusammenarbeitet.
- Wie schwer sind die Küken? Das Küken aus Finnland ist noch nicht gewogen worden, aber das österreichische Küken wiegt 178 Gramm, was sehr schwer für ein Bartgeierküken ist.
- Wann werden die Bartgeier ausgewildert? Beide Jungvögel werden Ende Mai in einer Felsnische im Nationalpark Berchtesgaden ausgesetzt.
- Wie lernen die Bartgeier zu fliegen? Ab dem Sommer lernen sie selbständig zu fliegen und die Alpen zu erkunden.
- Ziel des Projekts? Das Projekt soll helfen, die Anzahl der Bartgeier in den Alpen zu erhöhen. Früher gab es dort viele dieser Vögel, aber sie wurden fast ausgerottet.
- Was ist neu dieses Jahr? Im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) wurden 44 Bartgeierküken geboren – ein neuer Rekord.
- Wo kann ich mehr erfahren? Besuche die Webseite www.lbv.de/bartgeier-auswilderung für mehr Infos.
Kontaktinformation für Rückfragen:
Markus Erlwein, Stefanie Bernhardt, Franziska Back, E-Mail: presse@lbv.de, Telefon: 09174 / 4775 -7180 | -7184 | -7187. Mobil: 0172-6873773.
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