Bremen (VBR). Nach fast 30 Jahren im Dienst wurde Rolf Schamberger M.A., der langjährige Leiter des Deutschen Feuerwehr-Museums (DFM) in Fulda, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Eine emotionale Feier mit 130 Gästen aus dem In- und Ausland ehrte den international anerkannten Experten für Brandschutz- und Feuerwehrgeschichte.
Seit seinem Amtsantritt am 1. Juli 1995 hat der Kunsthistoriker das DFM kontinuierlich weiterentwickelt. Unter seiner Leitung wurden bedeutende Projekte realisiert, darunter die Einrichtung eines Besucherdepots und umfassende wissenschaftliche Arbeiten zur Geschichte der Feuerwehr im Nationalsozialismus. Diese Initiativen haben maßgeblich zur Anerkennung des Museums als führendes Feuerwehrmuseum in Deutschland beigetragen.
Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), betonte in seiner Rede: „Dir ist es zu verdanken, dass unter den rund 60 Feuerwehrmuseen in Deutschland unseres das Leitmuseum ist. Du hast die Menschen hier begeistert mit deinen Geschichten.“ Außerdem würdigte er Schambergers unermüdliches Engagement in nationalen und internationalen Gremien, insbesondere seine über 25-jährige Mitarbeit im Weltfeuerwehrverband CTIF. Zu Ehren dieser Verdienste erhielt Schamberger die Goldene Ehrennadel des DFV.
Auch Norbert Fischer, Präsident des Landesfeuerwehrverbands Hessen, schloss sich diesen Lobeshymnen an: „Was Du für die Aufarbeitung der Geschichte der Feuerwehren getan hast, kann man mit Worten kaum beschreiben.“ Zusammen mit Alexander Eckhardt, Landesstabführer, zeichnete er Schamberger mit dem Ehrenzeichen für Hessische Feuerwehrmusiker in Gold aus.
Bei der Abschiedsfeier sprach Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld und verlieh Schamberger eine besondere Auszeichnung: zwei Tickets für den Fuldaer Musicalsommer 2025. Dr. Tobias Bräunlein vom Hessischen Innenministerium beschrieb ihn treffend als „lebendes Feuerwehrgeschichtsbuch“ und verlieh ihm das Goldene Brandschutzverdienstzeichen am Bande des Landes Hessen.
Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Würdigung durch Christian Herrmann, Vizepräsident der THW-Bundesvereinigung. Er lobte Schambergers Einsatz für das 2006 initiierte Projekt eines gemeinsamen Museums der Deutschen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks in Fulda. Für diese Verdienste wurde ihm das Ehrenabzeichen der Präsidentin des THW, Sabine Lackner, verliehen.
Dr. Christian K. Fastl, Vorsitzender der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Brandschutz- und Feuerwehrgeschichte, schloss sich den Ehrungen an und betonte die Bedeutung von Schambergers Arbeit für das Verstehen der komplexen Feuerwehrgeschichte. Weitere Reden kamen von Ralf Keine, ehemaliger Leiter des aufgelösten Museums der Feuerwehr Frankfurt am Main, und Dr. Ewald Schlüter, einem langjährigen Weggefährten Schambergers. Das Programm wurde musikalisch vom Musikzug der FF Büdingen begleitet.
Gleichzeitig stand auch Dr. Klaus Zehner, ehemaliges Vorstandsmitglied der SV SparkassenVersicherung, im Mittelpunkt der Verabschiedung. Seit 2008 Mitglied im Vorstand des Vereins Deutsches Feuerwehr-Museum e.V., trug Zehner wesentlich zur Verstärkung der Verbindung zwischen der Sparkassenversicherungsgruppe und den deutschen Feuerwehren bei. DFV-Präsident Banse bezeichnete ihn als „Brückenbauer“, dessen ruhige und besonnene Art die Weiterentwicklung des DFM förderte.
Ab dem 1. September 2024 übernehmen Dr. Michael Rüffer und Bernd Müller-Strauß M.A. als doppelte Führungsspitze die Leitung des Museums. Bis Ende des Monats steht ihnen Schamberger noch beratend zur Seite. Ein sichtlich bewegter Rolf Schamberger verabschiedete sich mit den Worten „Ich melde mich ab“ aus seiner langjährigen Funktion.
Weitere Informationen zum Deutschen Feuerwehr-Museum Fulda finden Sie unter https://dfm-fulda.de/.
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Leiter des Deutschen Feuerwehr-Museums verabschiedet / Rolf Schamberger begeisterte …
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Ein Blick in die Zukunft des Deutschen Feuerwehr-Museums: Potenziale und Herausforderungen
Die feierliche Verabschiedung von Rolf Schamberger stellt nicht nur das Ende einer Ära dar, sondern auch den Beginn einer neuen Phase für das Deutsche Feuerwehr-Museum (DFM) in Fulda. Mit der Einführung einer Doppelspitze aus Dr. Michael Rüffer und Bernd Müller-Strauß wird ein frischer Wind durch die Hallen des Museums wehen. Doch welche Herausforderungen und Möglichkeiten bieten sich in dieser spannenden Übergangszeit?
Kontinuität und Innovation im Spannungsfeld
Die bisherigen Erfolge des DFM wurden maßgeblich durch Schä mitzurückzuführen. Er hatte bewiesen, dass tiefgehende historische Forschung Hand in Hand mit publikumswirksamer Präsentation gehen kann. Die neue Führung wird diese Balance wahren müssen, während sie eigene Akzente setzt. Zum einen könnten digitale Technologien zur Erweiterung der Ausstellung genutzt werden. Virtuelle Rundgänge, interaktive Displays oder Augmented Reality können das historische Wissen noch greifbarer machen.
Internationalisierung und Netzwerkarbeit
Rolf Schamberger vernetzte das DFM in nationale und internationale Gremien. Diese Netzwerkarbeit ist ein Schlüssel für zukünftige Erfolge und Inspirationen. Die neue Leitung könnte Partnerschaften vertiefen und neue Kooperationen beispielsweise mit Universitäten und Forschungsinstituten weltweit aufbauen. Die Beteiligung an internationalen Projekten könnte dem Museum nicht nur einen größeren Bekanntheitsgrad verschaffen, sondern auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Exponate.
Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Relevanz
Die Rolle der Feuerwehr und des Bevölkerungsschutzes steht angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel und urbaner Verdichtung vor neuen Aufgaben. Diese gesellschaftlichen Veränderungen könnten in zukünftigen Ausstellungen thematisiert werden. Parallel dazu bietet sich dem Museum die Chance, als Plattform für Diskussionen über moderne Brandschutzmaßnahmen und Krisenmanagement zu dienen.
Bildungsauftrag und Öffentlichkeitsarbeit
Neben der Sammlung und Bewahrung der Feuerwehrgeschichte hat das DFM einen wichtigen Bildungsauftrag. Workshops, Schulprojekte und Fortbildungsprogramme können erweitert werden, um die jüngere Generation für die Geschichte und die Bedeutung der Feuerwehr zu sensibilisieren. In diesem Kontext ist eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit essentiell. Eine gezielte Social-Media-Strategie sowie Kooperationen mit Influencern und Journalisten können dabei helfen, jüngere Zielgruppen zu erreichen.
Vision 2025 und darüber hinaus
Ein zentrales Projekt bleibt der Aufbau eines gemeinsamen Museums für die Deutschen Feuerwehren und das Technische Hilfswerk. Dieses geplante „Zukunftshaus“ könnte überregionale Strahlkraft entwickeln und als Leuchtturmprojekt den hohen Stellenwert des Bevölkerungsschutzes in Deutschland manifestieren. Hier gilt es, potentielle Fördermittelgeber zu überzeugen und langfristig tragfähige Finanzierungsstrategien zu entwickeln.
Die Weichen sind gestellt, und mit der neu etablierten Doppelspitze dürfte das Deutsche Feuerwehr-Museum gut gerüstet sein, diesen spannenden Weg fortzusetzen. Es bleibt abzuwarten, wie Rüffer und Müller-Strauß die reiche Historie des DFM in eine innovative und zukunftsgerichtete Institution transformieren werden – eine Institution, die Bildung, Forschung und soziale Relevanz miteinander verbindet und so das Erbe Rolf Schambergers würdig fortführt.
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5 Antworten
Ich find toll das der Museumsleiter so geehrt wird. 30 Jahre ist eine lange Zeit. Jetzt kann er endlich entspannen.
@Marga Munch Ja, hoffentlich genießt er seine Ruhestand und besucht viele Musicals mit seine Tickets!
Das ist echt interessant! Habe nicht gedacht, dass es so viele wichtige Projekte gibt im Feuerwehrmuseum. Die neue Leitungen soll bitte weiter mache wie der Herr Schamberger.
Genau, Albrecht! Die sollen mehr moderne Sachen rein bringen, wie diese Virtuell Rundgänge. Das wäre voll cool!
Ich habe nicht gewust das es so viele Feuerwehrmusseums gibt. Ich finde das toll das Rolf Schamberger so lange da war und das Museum gemacht hat. Hoffe die neuen Leute machen auch gute arbeit.