– Fête de la Musique 2025 am 21. Juni in 140 Orten, Motto: „Musik verbindet“
– Deutscher Musikrat fordert nachhaltige Amateurmusikförderung und Verlängerung von „Kultur macht stark“
– 16,3 Millionen Deutsche musizieren regelmäßig, zwei Millionen mehr als vor vier Jahren
Fête de la Musique 2025: Wie Amateurmusik Gesellschaft verbindet und stärkt
Am 21. Juni 2025 findet bundesweit die Fête de la Musique statt – ein Tag, an dem in etwa 140 Städten und Gemeinden in Deutschland die Amateurmusikszene ihre enorme Vielfalt präsentiert. Unter dem Motto „Musik verbindet“ zeigen Instrumentalisten, Sängerinnen und Sänger sowie Ensembles aller Stilrichtungen, wie Musik Brücken baut. Die Aktion macht deutlich, welchen gesellschaftlichen Stellenwert gemeinsames Musizieren hat: Es fördert soziale Teilhabe, schafft Begegnungen über Generationen und soziale Grenzen hinweg und stärkt so den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie. Zudem wirkt die Musik gegen Einsamkeit und hat nachweislich positive Effekte auf Gesundheit und Wohlbefinden.
Der Deutsche Musikrat und seine Mitgliedsverbände aus dem Amateurmusikbereich unterstreichen diesen Wert mit klaren Forderungen. Sie möchten, dass Amateurmusik ihrer Vielfalt und gesellschaftlichen Bedeutung entsprechend stärker gefördert wird. Dazu gehört die Verstetigung des „Amateurmusikfonds“ und die Verlängerung des Förderprogramms „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, um Bildungsarbeit in der Amateurmusik nachhaltig zu unterstützen. Ebenso sollen für das Ehrenamt, das eine tragende Säule der Amateurmusik ist, bessere gesetzliche und steuerliche Rahmenbedingungen geschaffen sowie bürokratische Hürden abgebaut werden. Auch die gesundheitsfördernden Effekte des Musizierens sollen in Gesundheitspolitik und -strategien stärker berücksichtigt werden.
Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrats, beschreibt die aktuelle Entwicklung eindrücklich: „16,3 Millionen Menschen ab sechs Jahren machen in Deutschland regelmäßig in ihrer Freizeit Musik – zwei Millionen mehr als noch vor vier Jahren. Diesen klaren Aufwärtstrend hat das Deutsche Musikinformationszentrum in Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach vor Kurzem in der ‚Amateurmusikstudie‘ festgestellt.“ Für ihn ist Amateurmusik längst unverzichtbar für musikalische Bildung und kulturelles Leben sowohl in Städten als auch in ländlichen Regionen. Er appelliert an die Politik: „Wir fordern die Bundesregierung auf, diese für unsere Gesellschaft großartige Entwicklung durch Förderprogramme mit angemessener finanzieller Ausstattung wertzuschätzen und zu unterstützen – als Investition in eine demokratische Gesellschaft und eine lebenswerte Welt.“
Die Fête de la Musique, die ihren Ursprung 1982 in Paris hat und inzwischen in über 1000 Städten weltweit gefeiert wird, steht für Verständigung, Toleranz und ein Miteinander durch die verbindende Kraft der Musik. Seit 2024 arbeitet der Deutsche Musikrat als Kooperationspartner mit, und alle sind eingeladen, aktiv mitzuwirken oder die Atmosphäre der unzähligen Musikerlebnisse einfach mitzuerleben. Ein Fest, das musikalisch verbindet – in jeder Region und für alle Generationen.
Die Bedeutung der Amateurmusik für Gesellschaft und Gesundheit
Gemeinsam zu musizieren ist weit mehr als ein bloßes Hobby. Für Millionen Menschen in Deutschland – rund 16,3 Millionen laut aktueller Studie des Deutschen Musikrats – ist die Amateurmusik ein wesentlicher Teil ihres Alltags. Dabei verbindet das Musizieren nicht nur Klänge und Instrumente, sondern vor allem Menschen unterschiedlicher Generationen und sozialer Hintergründe. In einer Gesellschaft, die mit vielfältigen Herausforderungen wie sozialer Fragmentierung, dem demografischen Wandel und veränderten Freizeitgewohnheiten konfrontiert ist, gewinnt die Amateurmusik als gesellschaftlicher Kitt und kultureller Ausdruck zunehmend an Bedeutung.
Musik wirkt verbindend: Sie trägt dazu bei, soziale Schranken zu überwinden, fördert demokratische Teilhabe und schafft Räume der Begegnung. Am Aktionstag Fête de la Musique, dessen deutsche Ausgabe 2025 an rund 140 Orten stattfindet, zeigt sich diese verbindende Kraft besonders eindrücklich. Das Festival für alle, inspiriert vom weltweiten Vorbild aus Paris, feiert Verständigung und Miteinander durch Musik in all ihrer Vielfalt. Hier treffen amateurhafte Klangkünstler:innen verschiedener Genres aufeinander, und vermitteln so ein Bild von lebendiger kultureller Teilhabe.
Gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Musik
Die vielen Menschen, die in ihrer Freizeit musizieren, leisten mit ihrem Engagement mehr als musikalische Bildung oder kulturelles Vergnügen. Gemeinsames Musizieren stärkt den Zusammenhalt in Vereinen, Nachbarschaften und Regionen. Es bietet Orientierung, fördert den sozialen Austausch und schützt vor Isolation – ein immer wichtigeres Argument gerade für ältere Menschen im demografischen Wandel. Die Amateurmusik ist somit ein stabilisierender Faktor, der das gesellschaftliche Miteinander konkret unterstützt.
Das Ehrenamt spielt dabei eine Schlüsselrolle. Viele Chöre, Orchester und Ensembles werden von Ehrenamtlichen organisiert und tragen zu einem vielfältigen Miteinander bei. Doch gleichzeitig stehen sie vor Herausforderungen wie steigender Bürokratie und begrenzten finanziellen Ressourcen, die die nachhaltige Arbeit erschweren können.
Förderung und Zukunft der Amateurmusik
Vor diesem Hintergrund fordert der Deutsche Musikrat gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden eine verstärkte und dauerhafte Förderung der Amateurmusik. Beispiele sind die Verlängerung des Bundesprogramms „Kultur macht stark“ und die Verstetigung des „Amateurmusikfonds“. Zudem müssen gesetzliche Rahmenbedingungen entstehen, die das Ehrenamt stärken und bürokratische Hürden abbauen.
Neben der kulturellen und sozialen Dimension gewinnt die gesundheitsfördernde Wirkung der Amateurmusik an Gewicht. Zahlreiche Studien belegen, dass Musizieren kognitive Fähigkeiten steigert, Stress reduziert und das emotionale Wohlbefinden verbessert. Besonders in Zeiten, in denen gesellschaftliche Isolation durch ältere Generationen oder auch pandemiebedingte Einschränkungen zugenommen haben, stellt das gemeinschaftliche Musizieren eine wichtige Ressource für Gesundheit und Lebensqualität dar.
Gesundheitsbezogene Aspekte des Musizierens im Überblick:
- Reduktion von Stress und Angstzuständen
- Förderung der kognitiven Leistungsfähigkeit und Gedächtnisstützung
- Stärkung sozialer Bindungen und Vorbeugung von Einsamkeit
- Verbesserung der motorischen und koordinativen Fähigkeiten
- Positive Auswirkungen auf die psychische Stabilität und das Selbstwertgefühl
International gesehen zeigt sich bei vergleichbaren Musikveranstaltungen wie der originalen Fête de la Musique in Frankreich oder Festivals in anderen europäischen Metropolen eine ähnliche Wirkung: Musik schafft Brücken über kulturelle und soziale Grenzen hinweg und vermittelt Werte wie Toleranz und Gemeinschaftssinn.
Angesichts der beobachteten Zunahme aktiver Musiker:innen in Deutschland wächst die gesellschaftliche Relevanz der Amateurmusik weiter. Sie ist keine Randerscheinung, sondern ein lebendiger Ausdruck gesellschaftlicher Teilhabe und ein kostbares Gesundheits- und Sozialgut. Durch gezielte politische Förderung könnte ihre Rolle in Bildung, Kultur und Gesundheitswesen noch nachhaltiger gestärkt werden. Die Amateurmusik besitzt somit Perspektive – als Motor für kulturelle Vielfalt, soziale Integration und persönliches Wohlbefinden in einer sich wandelnden Gesellschaft.
Die in diesem Beitrag vorgestellten Informationen stammen aus einer Pressemitteilung des Deutschen Musikrats e.V.
8 Antworten
‚Kultur macht stark‘ ist ein wichtiger Schritt für unsere Gesellschaft! Die finanziellen Mittel müssen jedoch realistisch sein und langfristige Planung erfordern. Wer denkt ihr könnte noch dazu beitragen? Wie können wir die Regierung stärker einbeziehen?
‚Musik verbindet‘ ist ein sehr schönes Motto! Es zeigt wirklich den Wert von gemeinschaftlichem Musizieren auf. Welche neuen Genres sollten eurer Meinung nach mehr Aufmerksamkeit bekommen? Ich würde gerne mehr über Jazz und Folk erfahren.
Die positiven Effekte von Musik auf die Gesundheit sind faszinierend! Ich denke oft darüber nach, wie Musizieren gegen Einsamkeit helfen kann. Hat jemand persönliche Erfahrungen damit gemacht? Was hat euch am meisten geholfen?
Ich kann das nur bestätigen! Seit ich im Chor singe, habe ich mich viel besser gefühlt und neue Freundschaften geschlossen. Was denkt ihr über die Rolle von Chören in der Gemeinschaft?
Es ist beeindruckend zu hören, dass 16,3 Millionen Deutsche regelmäßig musizieren! Ich frage mich, wie die Politik darauf reagieren wird. Wird es bald mehr Unterstützung für Musikschulen geben?
Ich hoffe wirklich, dass der Amateurmusikfonds verlängert wird! Musik bringt Menschen zusammen und das sollte nicht nur ein einmaliges Ereignis sein. Wie können wir sicherstellen, dass diese Programme langfristig bestehen bleiben?
Die Fête de la Musique klingt nach einer tollen Gelegenheit, um verschiedene Musikstile zu erleben! Ich frage mich, wie die Organisation in so vielen Städten gleichzeitig funktioniert. Gibt es spezielle Förderungen für die Künstler?
Ich finde es großartig, dass die Amateurmusik so gefördert wird. Es ist wichtig, dass Musik auch in ländlichen Gebieten Zugang hat. Welche Maßnahmen könnten noch ergriffen werden, um dies zu verbessern?