Fensterrecycling als Schlüssel zur nachhaltigen Sanierung: So schützen alte Fenster die Umwelt

Beim Austausch alter Fenster können Hausbesitzer über das Rewindo-System für PVC und den A/U/F e. V. für Aluminium stofflich recyceln oder sie energetisch verwerten – PVC-Profile lassen sich bis zu sieben Mal wiederaufbereiten, Aluminium wird mit bis zu 95 % weniger Energie neu hergestellt und Holzfenster als CO₂-neutraler Brennstoff genutzt. 2023 wurden in Deutschland bereits rund 2,5 Mio. PVC-Fenster zurückgeführt, doch von den jährlich 9–10 Mio. ausgebauten Elementen landet ein großer Teil noch außerhalb der Recyclingkreisläufe. Der Verband Fenster + Fassade fordert deshalb mehr Sammelstellen, optimiertes Produktdesign und klare gesetzliche Vorgaben, um die Rückführungsquoten weiter zu steigern.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Kunststofffenster lassen sich über Rewindo zu PVC-Granulat bis zu sieben Mal recyceln.
– Aluminiumfenster via AUF e.V. recycelbar, Sekundäraluminium spart bis zu 95 % Herstellungsenergie.
– Holzrahmen dürfen nur energetisch verwertet werden, Nutzung als CO₂-neutraler Brennstoff.

Nachhaltiges Recycling alter Fenster: Wege, Zahlen und Vorteile im Überblick

Wer alte Fenster beim Austausch gegen moderne, energieeffiziente Modelle entsorgt, stellt sich zu Recht die Frage, wie mit den ausgebauten Elementen nachhaltig umgegangen werden kann. Kunststoff-, Aluminium- und Holzrahmen lassen sich vielfach verwerten – teils stofflich, teils energetisch. VFF-Geschäftsführer Frank Lange bringt es auf den Punkt: „Wer alte Fenster gegen moderne Modelle austauscht, handelt in zweifacher Hinsicht nachhaltig: Es wird Energie gespart – und durch fachgerechte Rücknahme und Recyclingressourcen geschont.“

Kunststofffenster können über das sogenannte Rewindo-System recycelt werden. Mit rund 100 Sammelstellen deutschlandweit können bereits kleine Mengen abgegeben werden. Für größere Abfallmengen, etwa bei Sanierungen, steht ein Abholservice zur Verfügung. Die aus Kunststoff bestehenden Fensterrahmen werden gereinigt, zerkleinert und zu PVC-Granulat aufbereitet, das im Fensterbau wiederverwendet wird. Bereits jetzt beträgt der Rezyklatanteil im Fensterkern etwa 20 %, und Studien zeigen, dass PVC bis zu sieben Mal recycelt werden kann. Im Jahr 2023 wurden über Rewindo rund 2,5 Millionen Fenster recycelt – ein klares Zeichen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.

Auch Aluminiumfenster sind nahezu verlustfrei recycelbar. Der Verband A/U/F e. V., der mehr als 200 Fachbetriebe vereint, organisiert die Rückführung über zertifizierte Betriebe, die die Fenster fachgerecht zerlegen. Daraus entsteht wieder neues Material für Fenster, Türen und Fassaden. Besonders bemerkenswert ist der Energieeinsparungseffekt: Sekundäraluminium benötigt bis zu 95 Prozent weniger Energie bei der Herstellung als Primäraluminium. Trotzdem landet ein erheblicher Teil der Altfenster noch außerhalb dieses Kreislaufs, häufig im Export. Deshalb ist die Nutzung etablierter Rücknahmesysteme wie AUF entscheidend, um Recyclingquoten und Materialqualität zu sichern. Hausbesitzer können sich für die umweltgerechte Entsorgung direkt an A/U/F-zertifizierte Fachbetriebe wenden, deren Übersicht unter www.a-u-f.com einsehbar ist.

Holzfenster, die nach wie vor einen beachtlichen Anteil am Bestand ausmachen, können wegen der Behandlung mit Holzschutzmitteln in Deutschland nicht stofflich recycelt werden. Sie werden jedoch als CO₂-neutraler Brennstoff in Biomasseanlagen energetisch verwertet, wodurch die gespeicherte Energie weiterhin genutzt wird. Glas und Beschläge werden separat weiterverwertet. Forschungsarbeiten deuten darauf hin, dass mit neuen ökologischen Holzschutzmitteln künftig auch eine stoffliche Verwertung möglich sein könnte, allerdings sind dafür noch gesetzliche Regelungen und Materialnachweise notwendig.

Insgesamt fallen in Deutschland jährlich rund 9 bis 10 Millionen alte Fenster an, was mehr als 470.000 Tonnen verwertbarem Material entspricht. Dabei macht Glas über die Hälfte der Menge aus, gefolgt von Holz-, Kunststoff- und Aluminiumrahmen. Das Recycling funktioniert bereits gut, doch Verbesserungen sind möglich: besseres Produktdesign, zusätzliche Rücknahmestellen und optimierte Logistik könnten die Rückführungsquoten deutlich erhöhen. Für Hausbesitzer, die ihren Fenstertausch planen, empfiehlt sich die Prüfung staatlicher Förderprogramme von Bund, Ländern und Gemeinden. Der kostenlose Förderassistent vom Verband Fenster + Fassade (VFF) zeigt schnell und zuverlässig die passenden Angebote und ist zu finden unter https://xn--fenster-knnen-mehr-l3b.de/foerdermittel-assistent/.

Recycling von Fenstern: Status quo, Herausforderungen und Perspektiven

Fenster prägen nicht nur die Optik eines Gebäudes, sie spielen auch eine zentrale Rolle bei Energieeffizienz und Ressourcenschonung. Das Recycling alter Fenster gewinnt deshalb zunehmend an Bedeutung – sowohl aus ökologischer als auch aus gesellschaftlicher Sicht. Bei der Modernisierung von Gebäuden steht die Frage im Raum, wie sich ausgediente Fenster nachhaltig entsorgen und wiederverwerten lassen. Dabei eröffnen sich Chancen für eine Kreislaufwirtschaft, die Rohstoffe schont und Emissionen reduziert. Zugleich stellen unterschiedliche Materialien unterschiedliche Anforderungen an das Recycling, und der Ausbau bestehender Systeme bleibt eine Herausforderung.

Wer profitiert vom Fensterrecycling?

Von der Rückführung alter Fenster profitieren zahlreiche Akteure und die Umwelt gleichermaßen. Hauseigentümer und Bauunternehmen profitieren von einer umweltgerechten Entsorgung und können so aktiv zu mehr Nachhaltigkeit beitragen. Gleichzeitig sichert das Recycling wertvolle Rohstoffe wie Kunststoff und Aluminium, die erneut im Fensterbau Verwendung finden. Das PVC aus Kunststofffenstern wird beispielsweise aufbereitet und kann bis zu sieben Mal recycelt werden, was den Verbrauch von Neu-Rohstoffen deutlich reduziert. Auch Aluminium lässt sich nahezu verlustfrei wiederverwerten, wobei sekundär erzeugtes Aluminium bis zu 95 Prozent weniger Energie in der Herstellung benötigt als primäres Aluminium.

Darüber hinaus entlastet das Recycling die Deponien und verhindert, dass wertvolle Materialien in den Abfallströmen verloren gehen oder im Ausland ohne Umweltstandards entsorgt werden. Holzfenster hingegen lassen sich aufgrund der Behandlung mit Holzschutzmitteln derzeit meist nur energetisch verwerten. Hier wird das Holz als CO₂-neutraler Brennstoff in Biomasseanlagen genutzt, während Glas und Beschläge separat weiterverwertet werden.

Das Fensterrecycling unterstützt damit nicht nur den Klimaschutz, sondern zeigt auch exemplarisch, wie Bau- und Sanierungsprozesse nachhaltiger gestaltet werden können – ein Schritt, der in Deutschland jährlich über 470.000 Tonnen verwertbare Materialien betrifft.

Innovationen und politische Weichenstellungen

Die Verbesserung des Fensterrecyclings hängt eng mit technischen Innovationen und politischen Rahmenbedingungen zusammen. Es bedarf eines besseren Produktdesigns, das den Ausbau und die Trennung der Materialien erleichtert. Auch die Zahl der Rücknahmestellen und die Logistik müssen optimiert werden, um die Recyclingquoten zu erhöhen.

Mehrere Systeme wie Rewindo für Kunststofffenster und A/U/F e. V. für Aluminium haben bereits fundierte Strukturen etabliert, die eine fachgerechte Rücknahme und Verwertung gewährleisten. Dennoch landen viele Altfenster noch außerhalb dieser Kreisläufe, was Konzentration und Transparenz in den Prozessen erfordert.

Politische Weichenstellungen könnten die Entwicklung von “ökologischen” Holzschutzmitteln vorantreiben, um künftig auch eine stoffliche Verwertung von Holzfenstern zu ermöglichen. Dafür sind klare gesetzliche Regelungen und Materialnachweise nötig. Zudem fördern Bund, Länder und Gemeinden den Fenstertausch durch staatliche Programme, die Hauseigentümer bei der energetischen Sanierung unterstützen.

Im Zuge der Klimaneutralitätsziele werden Maßnahmen erwartet, die das Recycling weiter stärken. Angepasste Verordnungen und Förderprogramme können den Weg für innovativere und ganzheitliche Recyclingkonzepte ebnen. So könnten sowohl ökologische als auch ökonomische Potenziale besser gehoben werden, um die Baustoffkreisläufe dauerhaft zu schließen.

Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung von Verband Fenster + Fassade e.V.

9 Antworten

  1. Klar das Recycling hilft der Umwelt enorm und senkt die Deponiebelastung! Wer kann mir sagen welche Förderprogramme es zur Zeit gibt für Hausbesitzer beim Fenstertausch?

    1. Der Förderassistent vom VFF ist eine super Anlaufstelle dafür! Ich habe ihn genutzt und wirklich tolle Infos gefunden.

  2. Es freut mich zu hören wie viele alte Fenster schon recyclt wurden! Ich würde gerne wissen wie hoch der Aufwand für die Rückführung wirklich ist? Gibt es da Studien?

  3. Das Thema Holzfenster finde ich spannend! Schade nur, dass sie nicht stofflich recycelt werden können wegen der Holzschutzmittel. Gibt es denn schon neue Alternativen zu diesen Mitteln?

  4. Aluminiumfenster recycling ist ja echt interessant! Ich wusste nicht, dass man dabei so viel Energie sparen kann. Wer hat noch Infos zu den Rücknahmesystemen für Aluminium? Sind die auch in ländlichen Gebieten verfügbar?

    1. Ja, ich habe gehört, dass die A/U/F e.V. auch in vielen ländlichen Gebieten aktiv ist. Es wäre gut, wenn alle Fachbetriebe sich daran beteiligen würden!

    2. Ich denke auch, dass mehr Transparenz bei den Rücknahmesystemen wichtig ist! Viele wissen gar nicht, dass sie ihre Fenster umweltgerecht entsorgen können.

  5. Ich finde es klasse, wie viele Möglichkeiten es gibt, Fenster zu recyclen! Das Rewindo-System klingt echt praktisch. Wer hat Erfahrungen mit der Abholung von alten Fenstern? Gibt es da viele Anbieter?

    1. Ich habe das Rewindo-System genutzt und war sehr zufrieden. Die Abholung klappte reibungslos. Ich denke, solche Systeme sollten noch mehr beworben werden, damit mehr Menschen davon erfahren.

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