Bundesregierung plant CO2-Komponente für Lkw-Maut – en2x begrüßt, kritisiert und fordert
Berlin – Der Lkw-Verkehr hat großes Potenzial zur Verringerung von CO2-Emissionen, und die Maut hat sich als Instrument mit großer Lenkungswirkung erwiesen. Die Bundesregierung plant nun eine Neuregelung der Lkw-Maut mit einer CO2-Komponente. Der en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie begrüßt diese Maßnahme, kritisiert aber gleichzeitig, dass nicht alle klimaschonenden Lösungen berücksichtigt werden.
en2x-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen bemängelt, dass der Referentenentwurf des Bundesverkehrsministeriums eine CO2-basierte Ausgestaltung der Lkw-Maut weder wettbewerbs- noch technologieneutral ausgestaltet. Er nennt erneuerbare Kraftstoffe, die zur Emissionsminderung genauso benötigt werden wie der Hochlauf batterieelektrischer Lkw und wasserstoffbetriebener Brennstoffzellen-Lkw. Leider würden diese nicht anerkannt und der Anreiz zur Verwendung erneuerbarer Kraftstoffe im Güterverkehr sinke unnötig.
Zugleich würde eine zusätzliche CO2-Maut im Jahr 2024 auf einen Markt treffen, in dem es aufgrund der noch nicht flächendeckenden Verfügbarkeit von Lkw mit alternativen Antriebstechnologien und der notwendigen Lade- und Betankungsinfrastruktur, auch noch nicht ausreichende Möglichkeiten geben wird, um die gewünschte Lenkungswirkung entfalten zu können, stellt Küchen weiter heraus.
en2x fordert eine Anerkennung von treibhausgasneutralen und CO2-armen Kraftstoffen wie E-Fuels, HVO100, Bio-LNG und Bio-CNG als Ergänzung zu den zukunftsträchtigen alternativen Technologien Batterie und Wasserstoff. Ein zukünftiges Mautsystem sollte die CO2-Reduzierung aus der Kombination von Antrieb und Energieträger honorieren und nicht einseitig bestimmte Technologieoptionen bevorzugen, so Küchen. “Alternative Fuels stehen nicht in Konkurrenz zum Ausbau batterieelektrischer oder wasserstoffbetriebener Lösungen. Wie diese sind sie dazu da, fossile Kraftstoffe zu ersetzen.”
Der Verband betont, dass für die flächendeckende Nutzung von Ladestrom und Wasserstoff ein zeit- und technologieaufwendiger Aufbau umfangreicher Infrastruktur notwendig ist. Schon allein in der Hochlaufphase sind zusätzlich erneuerbare Kraftstoffe erforderlich, um auf dem Klimazielpfad zu bleiben und keine weitere Zeit zu verlieren.
Der en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V. ist eine Interessenvertretung der Fuels- und Energiebranche. Er vertritt die Interessen von über 100 Unternehmen aus den Bereichen Raffinerie, Logistik, Handel, Tankstellen und Industrie. Pressekontakt: Alexander von Gersdorff, Rainer Diederichs, en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V., Georgenstraße 25, 10117 Berlin, presse@en2x.de; www.en2x.de/presse.
Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel Lkw-Maut: Aktuelle Pläne reichen nicht aus / Gesetzesentwurf in der Kritik
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