Eine aktuelle Umfrage unter Familienunternehmern zeigt eine besorgniserregende Tendenz: Deutschland verliert an Attraktivität als Wirtschaftsstandort. Die Studie wurde unter 845 Mitgliedern der Verbände DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER durchgeführt.
Fluchtgedanken und Abwanderung
Laut der Umfrage denken 22 Prozent der befragten Unternehmer mindestens einmal pro Woche daran, ihr Unternehmen zu verkaufen, während 47 Prozent dies ein bis zweimal im Jahr tun. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) würde ein Unternehmen künftig lieber in einem anderen Land als Deutschland gründen. 96 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass die Deindustrialisierung in Deutschland begonnen hat. 94 Prozent der Unternehmer geben an, dass es für die nachfolgende Generation deutlich schwerer sein wird, die Unternehmenstätigkeit fortzuführen.
Bürokratie als größtes Problem
Die Studie zeigt, dass für die befragten Unternehmer die Bürokratie das größte Problem darstellt. Der Aufwand zur Erfüllung staatlicher Vorgaben für das eigene Unternehmen hat sich für 85 Prozent der Befragten in den letzten zehn Jahren erheblich vergrößert. 40 Prozent der Unternehmer bewerten Überregulierung und langsame Behörden als das drängendste unternehmerische Problem, gefolgt vom Arbeitskräftemangel, zu hohen Sozial- und Steuerabgaben, zu hohen Energie- und Produktionskosten und dem Digitalisierungsrückstand.
Kampagne #ToxicDeutschland
DIE JUNGEN UNTERNEHMER wollen mit der Kampagne #ToxicDeutschland Politik und Öffentlichkeit auf die akuten Gefahren für den Wirtschaftsstandort Deutschland aufmerksam machen. Sarna Röser, Bundesvorsitzende des Wirtschaftsverbands DIE JUNGEN UNTERNEHMER, erklärt dazu: “Deutschland wird als Standort zunehmend toxisch für Unternehmen. Enorme bürokratische Lasten, Arbeitskräftemangel, hohe Energiepreise sowie hohe Steuern und Abgaben ergeben einen Giftcocktail für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland.”
Handlungsbedarf für die Bundesregierung
Röser warnt eindringlich davor, dass die Deindustrialisierung weiter voranschreiten wird, wenn die Bundesregierung nicht gegensteuert. Die Abwanderung von Unternehmen findet bereits statt – nicht nur durch Investitionspläne ins Ausland, sondern auch durch Unternehmensaufgaben und -verkäufe bei kleinen und mittelständischen Unternehmen. Ein Verlust von Unternehmen und Know-How hätte nicht nur verheerende Folgen für den Standort Deutschland, sondern auch für die Technologien, die für die klimafreundliche Transformation benötigt werden.
DIE JUNGEN UNTERNEHMER sind das Forum für junge Familien- und Eigentümerunternehmer bis 40 Jahre. Sie setzen sich für eine wettbewerbsorientierte und Soziale Marktwirtschaft sowie gegen überflüssige Staatseeingriffe ein. Die Verbandsmitglieder sind Inhaber oder Gesellschafter eines Unternehmens. Der Verband hat das Ziel, die Stimme der jungen Unternehmergeneration zu sein und eine Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen zu bieten.
Blick über den Tellerrand: Attraktive Standorte im Ausland
Die Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass andere Wirtschaftsstandorte von der Unzufriedenheit der deutschen Unternehmer profitieren könnten. Attraktive Standorte mit geringerer Bürokratie, niedrigeren Steuern und Abgaben sowie einem zukunftsorientierten Ansatz bei Themen wie Digitalisierung und Energiewende könnten deutsche Unternehmen dazu bewegen, ihre Geschäfte ins Ausland zu verlagern.
Forderungen der Unternehmer an die Politik
Um den Standort Deutschland zukunftsfähig zu gestalten, müssen Politik und Verwaltung auf die Forderungen der Unternehmer eingehen. Dazu zählen unter anderem:
- Abbau von bürokratischen Hürden und Überregulierung
- Beschleunigung von Verwaltungs- und Genehmigungsprozessen
- Förderung von Innovation und Digitalisierung
- Anpassung der Steuer- und Sozialabgaben an internationale Standards
- Investitionen in die Infrastruktur und den Klimaschutz
Nur durch gemeinsame Anstrengungen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kann Deutschland seinen Wirtschaftsstandort sichern und seine Rolle als wichtiger Akteur auf der globalen Bühne festigen. Die Studie unterstreicht die Dringlichkeit der anstehenden Herausforderungen und sollte als Weckruf für die politischen Entscheidungsträger dienen.
10 Antworten
Ich finde, dass die Familienunternehmer einfach nur jammern und keine Lösungen bieten.
Das ist eine sehr oberflächliche Aussage. Familienunternehmer haben oft mit vielen Herausforderungen zu kämpfen und bieten durchaus Lösungen an. Vielleicht solltest du dich genauer informieren, bevor du so pauschal urteilst.
Ich glaube, die Familienunternehmer sollten aufhören zu jammern und stattdessen Lösungen finden. #Eigeninitiative
Ich finde, dass die Bürokratie nicht das größte Problem ist. Es gibt schlimmere Dinge!
Das ist deine Meinung, aber viele Menschen leiden unter der Bürokratie. Es ist nicht fair, ihre Probleme abzutun. Es ist wichtig, alle Probleme anzuerkennen und Lösungen zu finden, anstatt sie herunterzuspielen.
Na klar, Deutschland rockt! Aber das bedeutet nicht, dass Familienunternehmer ihre Sorgen nicht äußern dürfen. Jeder hat das Recht, seine Meinung zu sagen. Also, lass uns Debatten führen, anstatt andere mundtot zu machen. #Meinungsfreiheit #Deutschland
Die Familienunternehmer sollten sich nicht beklagen, sondern ihre Unternehmen modernisieren und anpassen!
Ja klar, Deutschland ist sooo schlecht. Ich wandere lieber aus in die Antarktis!
Also ich finde die ganze #ToxicDeutschland Kampagne total übertrieben! Deutschland ist top als Wirtschaftsstandort!
Das ist deine Meinung, aber es gibt auch andere Perspektiven. Die #ToxicDeutschland Kampagne enthüllt Probleme, die nicht ignoriert werden sollten. Wirtschaftlicher Erfolg allein reicht nicht aus, um das ganze Bild zu sehen.