Familienunternehmer vor dem Bundeskanzleramt fordern Steuerreformen, Sozialsysteme und Ende der Subventionen für eine dringend benötigte Wirtschaftswende am 8.10.2025

Am 8. Oktober 2025 demonstrieren Familienunternehmer vor dem Bundeskanzleramt, um dringend benötigte Reformen für den Wirtschaftsstandort zu fordern. Präsidentin Marie-Christine Ostermann kritisiert die Bundesregierung für zögerliches Handeln bei Steuersenkungen, Sozialsystemreformen und der Reduzierung von Subventionen, um Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Stabilität zu sichern. Sie warnte: *„Es rollt bereits eine Insolvenzwelle durch die Wirtschaft, aber die Koalition zögert noch immer.“* Die Proteste setzen den Koalitionsausschuss unter Druck, schnelle Maßnahmen für eine nachhaltige Wirtschaftswende zu beschließen.
Modernes blau beleuchtetes News-Studio mit runden LED-Podesten und großem Bildschirm mit Schriftzug ‚Verbands‑Monitor eins zu eins‘.
Inhaltsübersicht

– Familienunternehmer fordern Steuerreduktionen und schnelle Reformen für Wirtschaftswende.
– Kritik an Koalition für Bevorzugung der Großindustrie und Vernachlässigung kleiner Betriebe.
– Wirtschaft schrumpft, vor allem kleinere Unternehmen sind von der Krise stark betroffen.

Familienunternehmer demonstrieren vor dem Bundeskanzleramt zum Koalitionsausschuss

Am 8. Oktober 2025 versammelten sich ab 16:30 Uhr zahlreiche Familienunternehmer aus ganz Deutschland vor dem Bundeskanzleramt, um zum Auftakt des Koalitionsausschusses ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Der Verband fordert von der Bundesregierung eine klare Wende in der Wirtschaftspolitik. Die Präsidentin der Familienunternehmer, Marie-Christine Ostermann, kritisiert den mangelnden Reformwillen scharf und verlangt unter anderem eine deutliche Senkung der Unternehmensteuern sowie eine grundlegende Reform der Sozialsysteme.

Ostermann bringt die Lage auf den Punkt: „Es rollt bereits eine Insolvenzwelle durch die Wirtschaft, aber die Koalition zögert noch immer, endlich die nötigen Strukturreformen einzuleiten.“ Diese Zurückhaltung der Politik gefährde vor allem mittelständische Unternehmen, die den Kern der deutschen Wirtschaft bilden. Ohne eine solche Wirtschaftswende stünden sichere Arbeitsplätze auf dem Spiel, so die Präsidentin.

Schärfer fällt ihre Kritik an der Subventionspolitik aus: „Statt jetzt die strukturellen Probleme unseres Landes für die gesamte Wirtschaft zu beseitigen, bevorzugt die Koalition bisher die Großindustrie mit Subventionen und Steuererleichterungen.“ Dabei belasteten teure Industrieförderungen wie der besonders günstige Industriestrompreis den Mittelstand, der keine vergleichbaren Unterstützungen erhält. Durch diese Ungleichbehandlung wachse die Schieflage zugunsten großer Unternehmen.

Der Verband verweist auf seine breite Basis: Mehr als 180.000 Familienunternehmen repräsentieren rund 8 Millionen Mitarbeiter und erwirtschaften jährlich einen Umsatz von 1.700 Milliarden Euro (Stand: 8.10.2025). DIE FAMILIENUNTERNEHMER appellieren an alle Koalitionsparteien, vom Ankündigen ins Handeln zu kommen und die dringend nötigen Reformen unverzüglich anzupacken, um die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands zu sichern und die Stabilität der sozialen Sicherungssysteme zu gewährleisten.

Was hinter den Forderungen steckt: Mittelstand im Fokus von Konjunktur und Subventionen

Die konjunkturelle Entwicklung zeigt, dass die deutsche Wirtschaft seit einiger Zeit unter Druck steht. Besonders spürbar sind diese Herausforderungen im Arbeitsmarkt. Branchen wie die Autoindustrie reduzieren ihre Produktion, was direkte Folgen für Beschäftigung und Auftragsvolumen hat. In diesem Kontext sehen sich viele mittelständische Unternehmen in einer besonders prekären Lage. Sie bilden das Rückgrat vieler regionaler Arbeitsmärkte und leiden stärker unter den aktuellen Wirtschaftsabschwüngen als große Konzerne (Quelle: Verbandsbuero.de, Stand: 7.10.2025). Daraus resultiert ein spürbarer Ruf aus dem Mittelstand nach einer Wirtschaftspolitik, die deren spezifische Interessen stärker berücksichtigt.

Konjunktur- und Arbeitsmarkttrend

Die konjunkturelle Entwicklung verläuft nicht einheitlich. Während Großunternehmen durch gezielte staatliche Hilfen bevorzugt gestützt werden, bleibt der Mittelstand häufig außen vor. Die Produktionseinbrüche in einzelnen Branchen führen dort zu spürbaren Arbeitsplatzverlusten und Investitionszurückhaltung. Diese Dynamik verstärkt die Unsicherheit bei vielen kleineren und mittleren Unternehmen, die oftmals über weniger Rücklagen und weniger politischen Einfluss verfügen (Quelle: Verbandsbuero.de, Stand: 7.10.2025). Die daraus entstehende Lage spiegelt sich in wachsendem Bedarf an verlässlicher Unterstützung und politischer Aufmerksamkeit für diese Gruppe wider.

Subventionen und Verteilungseffekte

Die Struktur der aktuellen Subventionsprogramme zeigt deutliche Verteilungseffekte zugunsten besonders großer und stromintensiver Unternehmen. Förderungen wie der reduzierte Industriestrompreis gelten meist nur für ausgewählte Sektoren, während viele mittelständische Betriebe nicht profitieren und die Kosten indirekt mittragen müssen. Zugleich richten sich Maßnahmen wie Kaufanreize für Elektroautos nicht selten schwerpunktmäßig an größere Akteure oder Endkunden, ohne die mittelständische Wirtschaft ausreichend einzubeziehen (Quelle: Verbandsbuero.de, Stand: 7.10.2025). Diese Ungleichgewichte erzeugen das Gefühl einer Benachteiligung, das den Ruf nach einer ausgewogeneren und mittelstandsfreundlicheren Förderpolitik erklärt. Die Forderungen spiegeln den Wunsch wider, dass Subventionen und steuerliche Entlastungen breiter angelegt werden, um die vielfach von der konjunkturellen Schwäche betroffenen kleinen und mittleren Unternehmen besser zu stützen.

Produktionsrückgänge und Arbeitsplatzverluste belasten Zulieferer und Mittelstand

Die deutsche Autoindustrie spürt derzeit deutliche Auswirkungen sinkender Produktionszahlen. In Verbindung mit anhaltenden Arbeitsplatzverlusten in der Industrie wächst der Druck besonders auf Zulieferer und Familienbetriebe spürbar. Diese Entwicklung trifft die mittelständisch geprägte Wirtschaft, deren Unternehmen eine zentrale Säule des Arbeitsmarktes bilden.

Familienunternehmen stellen den größten Teil der Beschäftigten in Deutschland und erleben durch die Produktionskürzungen eine zunehmende Belastung. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Industrie sinkt seit mehreren Jahren – eine Tatsache, die sich vor allem auf kleine und mittlere Unternehmen auswirkt, die trotz ihrer Bedeutung für die Wirtschaft selten im Fokus der öffentlichen Diskussion stehen (Stand: Oktober 2025).

Die Belastungen der Familienbetriebe spiegeln sich in der Forderung ihrer Interessenvertretung wider. Marie-Christine Ostermann, Präsidentin der Familienunternehmer, warnt: „Eine Subvention wie der Industriestrompreis wird wegen der EU-Vorschriften nur für wenige besonders stromintensive Unternehmen gelten, muss jedoch vom angeschlagenen, aber nicht-subventionierten Mittelstand mitfinanziert werden.“ Diese Situation verdeutlicht, wie stark Produktionskürzungen und steigende Kosten gerade mittelständische Betriebe in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedrohen.

Die Verbindung zwischen Produktionsrückgängen in der Automobilbranche und den Herausforderungen im Mittelstand zeigt sich auch darin, dass die Wirtschaft seit drei Jahren schrumpft, ohne dass bislang wirksame Strukturreformen umgesetzt wurden. Kurzfristige Entlastungen für Großunternehmen greifen nicht einheitlich, viele Familienunternehmen bleiben ausgeschlossen, was ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter beeinträchtigt und Arbeitsplätze gefährdet.

Wer profitiert vom Wirtschaftskurs – und wer trägt die Last?

Die aktuelle wirtschaftspolitische Diskussion dreht sich stark um die Frage der Verteilung von Entlastungen und Förderungen. Große, stromintensive Unternehmen erhalten nach den bisherigen Beschlüssen Vorteile, insbesondere durch spezielle Subventionen wie den reduzierten Industriestrompreis. Diese Entlastungen kommen jedoch nur wenigen ausgewählten Branchen zugute. Parallel dazu sieht sich der Mittelstand mit teils erheblichen Belastungen konfrontiert. Kritiker argumentieren, dass gerade diese Gruppe in der Stromsteuer-Entlastung unzureichend berücksichtigt wird.

Der Mittelstand steht in der Kritik, die Konsequenzen einer unausgewogenen Förderung zu tragen. Während Großunternehmen unterstützt werden, fehlen gleichen Zugang und Entlastungen für kleinere und mittlere Betriebe, die den Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden. Die Forderung richtet sich an die Politik, gerade diesen Teil der Wirtschaft nicht zu übergehen und auch hier wirksame Entlastungen umzusetzen, um Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze zu sichern. Damit verweist die Debatte auf strukturelle Unterschiede und Verteilungseffekte innerhalb der Wirtschaftslandschaft.

Laut aktueller Bewertung steht der Mittelstand vor zusätzlichen Hürden, da die Finanzierung der Entlastungen für Großindustrie durch Beiträge belasteter, aber nicht subventionierter Betriebe erfolgt. So entstehen Kosten, die von diesen kleineren Unternehmen zunehmend allein getragen werden müssen. Die Wirtschaft schrumpft seit Jahren, und die Problemlagen im Mittelstand nehmen zu – über steigende Lohnzusatzkosten und steigende Zinsen hinaus wirkt sich diese Entwicklung direkt auf die wirtschaftliche Stabilität aus.

Vor dem Hintergrund dieses Ungleichgewichts fordert die Interessenvertretung der Familienunternehmer eine Reformpolitik, die alle Wirtschaftsbereiche mit einbezieht und nicht zuletzt den Mittelstand stärkt. Nur wenn auch diese Unternehmen spürbare Entlastungen erfahren, lassen sich dauerhafte Wirtschaftswenden erreichen. Die politischen Maßnahmen bleiben daher weiterhin auf dem Prüfstand, um den Ansprüchen aller Beteiligten gerecht zu werden (Quelle: https://verbandsbuero.de , Stand: 7.10.2025).

Druck auf den Koalitionsausschuss: Wegweiser für eine Wirtschaftswende

Mit dem Koalitionsausschuss steht ein entscheidender Moment bevor, der die Weichen für die wirtschaftspolitische Ausrichtung in Deutschland stellt. Im Zentrum der Debatten stehen Steuerentlastungen, die Kontrolle der Lohnzusatzkosten sowie umfassende Reformen der Sozialsysteme. Diese Themen dominieren die Erwartungen von Unternehmerseite und Mittelstand gleichermaßen – erst recht vor dem Hintergrund einer sich bereits abzeichnenden Insolvenzwelle und einer seit Jahren schrumpfenden Wirtschaft.

Die kommenden Entscheidungen des Koalitionsausschusses könnten den Unterschied ausmachen, ob die Bundesregierung eine echte Wirtschaftswende einleitet oder ob die Konzentration auf Subventionen für die Großindustrie weiter die kleineren und mittleren Unternehmen belastet. Die strukturellen Nachteile am Wirtschaftsstandort Deutschland dürfen nicht länger ignoriert werden, wenn sichere Arbeitsplätze erhalten und die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden sollen.

Die Optionen, die vorliegen, reichen von einer schnellen Steuersenkung auf internationales Niveau über eine strikte Begrenzung der Lohnnebenkosten bis hin zu einer raschen Sanierung der Sozialsysteme. Doch auch die Gefahr besteht, dass der Weg von weiteren selektiven Subventionen geprägt wird – was insbesondere den Mittelstand zusätzlich unter Druck setzt. Die Spannbreite dieser Entscheidungen spiegelt den Balanceakt wider, den die Koalition jetzt zu meistern hat.

Ob die Bundesregierung die dramatische Lage als Anlass nimmt, klare und konsequente Maßnahmen für eine nachhaltige wirtschaftliche Stabilisierung umzusetzen, bleibt offen. Was zählt, ist das Handeln – weniger das Verzögern. Die nächsten Schritte im Koalitionsausschuss können langfristig entscheidend dafür sein, ob Deutschland den nötigen Wandel hin zu einer widerstandsfähigen Wirtschaft schafft.

Diese Mitteilung enthält Informationen und Zitate aus einer Presseerklärung des Verbandes DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V.

Weiterführende Quellen:

  • „Familienunternehmer fordern, die Unternehmensteuerbelastung auf kumulativ 25 Prozent zu senken und den Solidaritätszuschlag vollständig abzuschaffen, da Deutschland bei Steuern und Abgaben überdurchschnittlich belastet ist – Stand: Januar 2025.“ – Quelle: https://familienunternehmer.eu
  • „Zahlreiche Hersteller der deutschen Automobilindustrie fahren angesichts nachlassender Nachfrage die Produktion zurück, was insbesondere bei Familienunternehmen und Zulieferern zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten führt – Stand: 7.10.2025.“ – Quelle: https://verbandsbuero.de
  • „Monatlich gehen seit einem Jahr über 10.000 meist überdurchschnittlich gut bezahlte Industriearbeitsplätze verloren, besonders die Zulieferer und Mittelständler sind betroffen – Stand: 7.10.2025.“ – Quelle: https://verbandsbuero.de
  • „Familienunternehmer kritisieren, dass viele staatliche Subventionsprogramme nur Großunternehmen faktisch begünstigen, während der Mittelstand durch bürokratische Hürden und ineffiziente Verteilung Nachteile erleidet – Stand: 7.10.2025.“ – Quelle: https://verbandsbuero.de
  • „Die steuerliche Gesamtbelastung muss auf wettbewerbsfähiges Niveau gesenkt werden, eine Indexierung von Tarifstufen und Freibeträgen wird gefordert, um kalte Progression zu bekämpfen – Stand: Januar 2025.“ – Quelle: https://familienunternehmer.eu
  • „Deutsche Unternehmen stehen vor rund 20 neuen EU-Berichtspflichten, darunter folgenschwere Regularien, die vor allem den Mittelstand belasten – Stand: Herbst 2025.“ – Quelle: https://familienunternehmen-politik.de

9 Antworten

  1. […] Ich bin gespannt auf die Entscheidungen des Koalitionsausschusses! Hoffentlich wird das eine Wende bringen! Glaubt ihr an echte Veränderungen oder wird alles beim Alten bleiben?

  2. Es ist richtig frustrierend zu sehen, wie wenig Beachtung die kleineren Betriebe finden. Der Druck auf den Mittelstand wächst ständig! Welche Alternativen seht ihr zur Subventionspolitik?

    1. […] Vielleicht könnte man mehr Anreize für Innovationen schaffen? Aber wer entscheidet da eigentlich über die Förderungen?

  3. Ich bin mir nicht sicher, ob Steuersenkungen wirklich helfen werden. Wir brauchen eine bessere Struktur für alle Unternehmen, nicht nur für die großen. Was denkt ihr über eine Umverteilung der Subventionen?

  4. Es ist schon krass, wie die Regierung immer nur auf die großen Unternehmen schaut. Ich frage mich, wie lange das noch gut geht. Brauchen wir nicht mehr Hilfe für Familienunternehmen? Was haltet ihr von den Vorschlägen zur Steuerreduktion?

    1. Ja, ich sehe das auch so! Die kleinen Firmen sind doch das Rückgrat unserer Wirtschaft. Ohne sie gibt es keine Jobs in der Region. Wie könnte man diese Forderungen umsetzen?

    2. Würde mich interessieren, welche konkreten Schritte jetzt folgen sollen? Es bleibt viel zu oft bei Worten und nicht bei Taten.

  5. Ich finde es wichtig, dass die kleinen Betriebe auch mal gehört werden. Die großen Firmen bekommen immer alles, während die kleinen kämpfen müssen. Was denkt ihr über die Unterstützung für den Mittelstand?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Über den Autor

Die Redaktion von Verbandsbüro besteht aus vielen unterschiedlichen Experten aus der Verbands- und Vereinswelt. Alle Beiträge beruhen auf eigene Erfahrungen. Damit wollen wir Ihnen unsere professionellen Leistungen für Ihre Organisation präsentieren. Wollen Sie mehr zu diesem Thema erfahren? Nehmen Sie doch einfach mit uns Kontakt auf.​

Teilen

Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, teile ihn gerne weiter.