Familiennachzug: Schlüssel zur legalen Migration in Deutschland

Am 20. Juni 2025 äußert das Deutsche Institut für Menschenrechte ernste Bedenken zur geplanten Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte. Der vorliegende Gesetzentwurf, über den am Montag im Bundestag eine Sachverständigenanhörung stattfindet, könnte nicht nur das grundgesetzlich verankerte Recht auf Familie verletzen, sondern auch das Vertrauen der Betroffenen in laufende Visumverfahren untergraben. Experten warnen, dass eine solche Regelung besonders für Kinder fatale Folgen haben könnte, indem sie die Trennung von Familien auf unbestimmte Zeit verlängert. Inmitten eines sinkenden Trends bei Asylanträgen plädiert das Institut für eine menschenrechtskonforme Gestaltung der Familienzusammenführung.

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Das Deutsche Institut für Menschenrechte warnt eindringlich vor einer erneuten Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte. Anlass dafür ist der aktuelle Gesetzentwurf, der am Montag im Innenausschuss des Bundestages zur Diskussion stehen wird. Die geplante Regelung wird als schwerwiegender Eingriff in das grund- und menschenrechtlich garantierte Recht auf Familie angesehen und verstößt gegen den Vertrauensschutz für diejenigen, deren Visumverfahren bereits im Gange sind.

Familiennachzug ist das Gegenteil von illegaler, ungeordneter Migration“, so Anna Suerhoff, Expertin für Asyl und Migration am Institut. Sie weist darauf hin, dass Menschen, die ihre engsten Angehörigen legal nachfolgen dürfen, nicht gezwungen sind, gefährliche Fluchtrouten zu nutzen. Doch die neuen Bestimmungen würden insbesondere Familien betreffen, die bereits seit Jahren getrennt leben – und deren Trennung sich um mindestens zwei weitere Jahre verlängern könnte. Für subsidiär Schutzberechtigte, die aufgrund massiver Menschenrechtsverletzungen oder permanenter Bürgerkriege in ihren Herkunftsländern leben, ist ein Zusammenleben im Heimatland nicht möglich.

Besonders kritisch sieht das Institut den Mangel an Übergangsregelungen für die Menschen, die sich bereits in einem Visumverfahren befinden oder monatelang auf Termine bei den Botschaften warten. Für sie könnte das Verfahren abrupt gestoppt und für mindestens zwei Jahre auf Eis gelegt werden. Diese Aussicht trifft vor allem Familien mit Kindern schwer. Gemäß der UN-Kinderrechtskonvention müssen Behörden Anträge auf Familienzusammenführung prioritär und human behandeln. Suerhoff bemerkt dazu: „Das Kindeswohl darf kein Kollateralschaden migrationspolitischer Symbolik sein.

Zudem hält das Institut das häufig vorgebrachte Argument von überlasteten Aufnahme- und Integrationssystemen aufgrund hoher Asylantragszahlen für nicht überzeugend. Die Zahl der Asylanträge sei derzeit erheblich rückläufig und die gegenwärtige Situation sei nicht mit der Krise von 2015 und 2016 vergleichbar. Auch die bestehende Rechtslage biete bereits einen Kompromiss zwischen der Steuerung der Migration und dem Recht auf Familienzusammenführung.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte fordert daher, die geplante Regelung zu streichen oder zumindest humanitäre Ausnahmen gesetzlich zu verankern. „Wer auf unabsehbare Zeit nicht in sein Heimatland zurückkehren kann, sollte hier mit seiner Familie leben dürfen. Das ist ein menschenrechtliches Gebot – und zugleich die Voraussetzung für Sicherheit, Stabilität und langfristige Integration“, erklärt Suerhoff.

Mit diesen klaren Worten stellt das Institut das fundamentale Recht auf ein Leben in Familie und Sicherheit in den Zentrum der Diskussion. Die Debatte um den Familiennachzug berührt nicht nur rechtliche Aspekte, sondern auch das menschliche Schicksal vieler Betroffener und sollte nicht leichtfertig behandelt werden.


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„Familiennachzug ist das Gegenteil von illegaler Migration“

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Dringender Handlungsbedarf beim Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte

Die Diskussion um den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten ist nicht neu, gewinnt jedoch angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen wieder an Brisanz. In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Studien und Berichte gezeigt, dass die Trennung von Familien schwerwiegende psychologische und soziale Folgen hat. Besonders betroffen sind Kinder, deren Wohl und Entwicklung durch eine solche Trennung stark beeinträchtigt werden kann. Das deutsche Asylsystem steht hier in einer besonderen Verantwortung, die nicht nur rechtliche, sondern auch ethische Dimensionen umfasst.

Vergleichbare Situationen in anderen europäischen Ländern belegen, dass sowohl der Familiennachzug als auch die Integrationspolitik Hand in Hand gehen müssen, um langfristige Lösungen zu schaffen. Während in Ländern wie Schweden und Norwegen der Familiennachzug für anerkannte Flüchtlinge weitestgehend priorisiert wird, ist Deutschland oft in der Kritik, in dieser Hinsicht restriktiver vorzugehen. Diese Unterschiede werfen die Frage auf, inwieweit eine progressive Familienpolitik entscheidend zur Integration von Geflüchteten beiträgt.

Zukünftige Entwicklungen im deutschen Asylrecht müssen daher nicht nur die bestehenden Herausforderungen berücksichtigen, sondern auch mögliche Prognosen der Migrationstrends und Asylbewerberzahlen. Experten warnen, dass die globalen Konflikte und Klimafluchtursachen weiterhin zu einem Anstieg der Schutzsuchenden führen werden. Eine eng gefasste Regelung im Familiennachzug könnte somit dazu führen, dass Deutschland international als ein Land wahrgenommen wird, das Menschenrechte nicht im vollen Umfang respektiert.

Die Sorge um überlastete Integrationssysteme ist nachvollziehbar, dennoch stellt sich die Frage, ob es nicht alternative Lösungen gibt, die sowohl dem Rechtsanspruch auf Familie Rechnung tragen als auch die Integration fördern. Der Ruf nach humanitären Ausnahmen und einer stärkeren Berücksichtigung des Kindeswohls könnte hier der Weg zu einer ausgewogeneren und menschlicheren Politik sein.

Insgesamt ist es von entscheidender Bedeutung, dass die politische Debatte um den Familiennachzug transparent und unter Einbeziehung aller relevanten Stimmen – insbesondere der Betroffenen – stattfindet. Nur so kann sichergestellt werden, dass Familien die Möglichkeit behalten, in Würde und Sicherheit zusammenzuleben, was nicht nur humanitären Grundsätzen entspricht, sondern auch gesellschaftliche Stabilität und Integration fördert.


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9 Antworten

  1. Huminatär ist auch die hier Lebenden zu schützen. Ärztemangel, Kindergartenmangel, Wohnungsnot. Gleichzeitig massive Zuwanderung in unsere Sozialsysteme. Das belastet meine Kinder und nachfolgende Generationen. Familienzusammenführung geht auch im Heimatland! Syrien z.B. ist frei! Bereits seit Jahren gehen die in Deutschland lebenden Syrer gerne im Urlaub nach Syrien.

  2. „Familiennachzug ist das Gegenteil von illegaler Migration“ – Das bringt es auf den Punkt! Wir brauchen Lösungen und keine weiteren Probleme für die Menschen in Not. Wer hat Ideen oder Vorschläge?

  3. Die Diskussion um den Familiennachzug ist dringend nötig! Der Mensch steht im Mittelpunkt und nicht nur die Politik. Wie können wir die Menschen unterstützen, die schon leiden? Gute Punkte im Artikel!

    1. Ich finde auch, dass wir mehr darüber nachdenken sollten, was das für Kinder bedeutet. Ihre Entwicklung leidet extrem darunter! Was könnte der nächste Schritt sein, um diese Situation zu verbessern?

    2. „Das Kindeswohl darf kein Kollateralschaden sein“ – starke Worte! Das sollten alle Entscheidungsträger im Kopf haben! Was können wir als Gesellschaft tun, um mehr Druck auf diese Themen auszuüben?

  4. Ich stimme zu, dass der Familiennachzug wichtig ist! In anderen Ländern funktioniert das besser. Warum hat Deutschland so viele Probleme damit? Vielleicht sollte man sich auch an den Erfahrungen anderer Länder orientieren.

  5. Der Artikel beleuchtet ein sehr relevantes Thema. Es ist schockierend, wie lange einige Familien warten müssen! Wir sollten mehr über die emotionalen Auswirkungen sprechen. Haben wir nicht eine Verantwortung für das Kindeswohl?

  6. Ich finde den Artikel sehr informativ und wichtig. Die Trennung von Familien ist wirklich ein großes Problem. Wie kann man sicherstellen, dass die Stimmen der Betroffenen gehört werden? Ich hoffe, dass es eine Lösung gibt.

    1. Ja, das Thema betrifft viele Menschen. Es ist traurig zu sehen, wie lange Familien getrennt leben müssen. Was denkt ihr über die Alternativen zum aktuellen Gesetz? Gibt es gute Beispiele aus anderen Ländern?

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