Bremen (VBR).
Eine Krise zwischen Wölfen und Weidetieren: Fakten und Mythen
In einer sachlichen Analyse möchte wir die aktuelle Debatte um die Regulierung des Wolfsbestands in Brandenburg beleuchten, die durch eine Initiative von Umweltministerin Hanka Mittelstädt angestoßen wurde. Mit ihrer Aussage im Bundesrat am 22. März suggerierte sie, dass ein Management der Wolfspopulation zur effektiven Reduzierung von Schäden in der Nutztierhaltung beitragen könne. Hier gibt es jedoch gewichtige Gegenargumente. Studien aus verschiedenen europäischen Ländern wie der Slowakei, Slowenien und Spanien zeigen, dass die Jagd auf Wölfe keinen signifikanten Einfluss auf die Anzahl der Angriffe auf Nutztiere hat. Tatsächlich führte diese Praktik in Spanien sogar zu einer Zunahme der Vorfälle.
Mittelstädt betonte weiter, dass Wolfsangriffe besonders stark zugenommen hätten, indem sie Zahlen von 2006 mit denen von 2022 verglich. In den Regionen, wo sich Wölfe gerade erst ansiedeln, kommt es tatsächlich häufiger zu Angriffen auf ungeschützte Tiere. Die Ministerin schweigt jedoch über die Tatsache, dass in den wolfsreichsten Bundesländern Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen die Anzahl solcher Vorfälle stagniert oder sogar rückläufig ist.
Auch die behaupteten Akzeptanzprobleme gegenüber Wölfen im ländlichen Raum stehen auf wackeligem Fundament. Eine Studie der Savanta im Jahr 2023 zeigt, dass die Mehrheit der Landbevölkerung in zehn EU-Staaten, darunter Deutschland, großen Beutegreifern wie dem Wolf durchaus positiv gegenübersteht und ihren Schutz befürwortet.
„Nur durch guten Herdenschutz ist ein Zusammenleben von Wolf und Weidewirtschaft möglich“, erklärt Lovis Kauertz von Wildtierschutz Deutschland. „Jagd kann den Herdenschutz nicht ersetzen, im Gegenteil: Herdenschutz funktioniert dort, wo stabile ungestörte Wolfsrudel leben," erläutert er weiter (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Ein gutes Beispiel hierfür bietet die "IG Herdenschutz plus Hund" in Sachsen-Anhalt. Seit sechs Jahren verzeichnen die hier tätigen Weidetierhalter keinen einzigen Verlust unter ihren rund 25.000 Tieren – ganz ohne die Jagd auf Wölfe.
Ein Blick auf die neuesten Monitoringergebnisse in den drei führenden Wolfsregionen Deutschlands verdeutlicht dies. Brandenburg konnte trotz einer 12,6%igen Zunahme der Wolftiere einen Rückgang der Übergriffe um 22% verzeichnen. Ähnliche Trends zeigten sich in Niedersachsen und Sachsen, wo entweder die Wolfspopulation stieg und die Übergriffe zurückgingen, oder beides rückläufig war. „Diese Entwicklungen sind insbesondere auf verbesserte, wenn auch oft noch unzureichende, Herdenschutzmaßnahmen zurückzuführen,“ fasst Kauertz zusammen (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Die Diskussion um das Zusammenleben von Mensch und Wolf ist komplex und vielschichtig. Doch die Fakten sprechen eine deutliche Sprache gegen den von Frau Mittelstädt vorgeschlagenen Weg der Populationsregulierung. Vielmehr zeigt sich, dass nachhaltiger Herdenschutz der Schlüssel zur Koexistenz sein kann.
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Bundesratsinitiative Wolfsmanagement: Desinformation von Politik und Öffentlichkeit
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Koexistenz mit Wölfen: Herausforderungen und Perspektiven für die Zukunft
Die Diskussion über den Wolfsbestand in Deutschland und dessen Management bleibt ein spannungsreiches Thema, das sowohl Politik als auch Bevölkerung intensiv beschäftigt. Während wie in der jüngsten Pressemitteilung von Wildtierschutz Deutschland e.V. betont wird, dass herkömmliche jagdliche Maßnahmen nicht zu einer signifikanten Reduzierung von Nutztierrissen führen, stellt sich die Frage, wie effektive Herdenschutzmaßnahmen gestaltet werden müssen, um eine nachhaltige Koexistenz zu erreichen.
Die Debatte um den Wolf in Deutschland eskaliert häufig aufgrund des wachsenden Konflikts zwischen Naturschutzinteressen und landwirtschaftlichen Anliegen. Trotz der im Rückgang begriffenen Übergriffe auf Nutztiere in Bundesländern wie Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen zeigt die steigende Wolfspopulation, dass die Integration dieser Raubtiere in unsere Ökosysteme kontinuierlich optimiert werden muss. Zu diesem Zweck gilt es, die positiven Beispiele effizienter Herdenschutzprojekte, wie sie zum Beispiel in Sachsen-Anhalt beobachtet werden, verstärkt zu prüfen und gegebenenfalls zu adaptieren.
Internationale Erfahrungen, insbesondere aus Ländern wie Spanien oder Slowenien, unterstreichen die Komplexität der Problematik. Dort führte die Jagd auf Wölfe nicht zum gewünschten Erfolg – im Gegenteil, in einigen Regionen stiegen die Risszahlen sogar an. Diese internationalen Erkenntnisse können wertvolle Hinweise für deutsche Strategien liefern.
Zukünftig könnte die technologische Entwicklung, etwa durch den Einsatz von Hochleistungszäunen oder elektronischer Überwachungssysteme, einen wichtigen Beitrag zur Minderung von Nutztierrissen leisten. Gleichzeitig bedarf es auch einer stärkeren Sensibilisierung der Öffentlichkeit und einem Dialog zwischen Landwirten, Naturschützern und der Politik, um Vorurteile abzubauen und Vertrauen aufzubauen.
Mit Blick auf die nächsten Jahre ist zu erwarten, dass sich die Notwendigkeit eines rechtlich fundierten und wissenschaftlich begleiteten Bestandsmanagements weiter behauptet. Dieses muss einerseits dem Schutz der Wölfe und andererseits den berechtigten Interessen der Weidetierhalter gerecht werden. Insgesamt zeigt der Trend, dass trotz bestehender Herausforderungen eine konstruktive und inklusive Debatte sowie innovative Lösungen möglich sind, um das Nebeneinander von Mensch und Natur harmonisch zu gestalten.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Wildtierschutz Deutschland e.V.
- Wolfsbestand in Deutschland
- Savanta-Studie
- Schafherdenschutz
- Jagdwesen in Deutschland
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7 Antworten
Die Debatte über Wölfe und Landwirtschaft bleibt spannend! Ich denke auch, dass ein Dialog zwischen den Betroffenen notwendig ist. Habt ihr Vorschläge, wie man diesen Dialog fördern kann?
Ich stimme zu, dass Herdenschutz wichtig ist! Aber ich frage mich auch: Wie können wir Landwirte besser unterstützen? Gibt es Förderungen oder Schulungen für Herdenschutz? Das könnte vielen helfen!
Die Fakten aus Brandenburg sind interessant! Mehr Wölfe und weniger Angriffe klingen nach einem Erfolg für den Herdenschutz. Vielleicht sollten andere Länder davon lernen? Wer hat Erfahrungen damit gemacht?
Es ist komisch, wie die Politik mit dem Wolf umgeht. Jagd hat in anderen Ländern nicht geholfen, warum denken sie, es wird hier anders sein? Wer kümmert sich wirklich um den Schutz der Tiere? Ich hoffe auf bessere Lösungen.
Ich find es interesant, wie das Thema Wolf und Nutztiere immer wieder diskutiert wird. Besonders die Studie aus 2023 von Savanta zeigt, dass viele Leute Wölfe mögen. Was denkt ihr über die Herdenschutzmaßnahmen?
Ja, das mit dem Herdenschutz klingt echt wichtig. Ich frage mich, ob wir mehr darüber erfahren können? Gibt es spezielle Programme dazu?
Ich finde auch, dass Herdenschutz besser ist als Jagd. Hat jemand vielleicht Tipps für gute Herdenschutzpraktiken?