Experten drängen auf verbesserte Forschungskonditionen

Deutscher Bundestag - Experten fordern bessere Arbeitsbedingungen in der Forschung
In einer spannenden öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung haben Fachleute eindringlich auf die Dringlichkeit hingewiesen, das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) zu reformieren. Ein einheitlicher Tenor der geladenen Sachverständigen nennt prekäre Arbeitsbedingungen und kurzfristige Befristungen in der Wissenschaft als zentrale Probleme. Die von der Bundesregierung vorgelegten Reformvorschläge, darunter Mindestvertragslaufzeiten und Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Forschende, wurden zwar begrüßt, aber auch klar kritisiert – insbesondere hinsichtlich ihres unzureichenden Ansatzes gegen Kettenverträge und unbefristete Beschäftigung als Regelfall im deutschen Arbeitsrecht. Diese Debatte ist nicht nur ein Indikator für den aktuellen Zustand des Wissenschaftssystems in Deutschland, sondern könnte entscheidend dafür sein, innovative Köpfe langfristig an den Standort zu binden.

Ein Umbruch in der : Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen wird lauter

In einer eindrucksvollen Anhörung des Ausschusses für , und Technikfolgenabschätzung haben Fachleute einstimmig die dringende Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) gefordert. Ziel ist es, prekäre Arbeitsverhältnisse zu verringern und eine stabile Grundlage für Forschende zu schaffen. Die von der Bundesregierung vorgeschlagene Änderung liegt derzeit auf dem Tisch – doch viele sehen deutliche Schwächen.

Ausschussvorsitzender Kai Gehring betonte die Notwendigkeit attraktiver Rahmenbedingungen im Wissenschaftssystem: „Ein attraktives Wissenschaftssystem braucht Arbeitsbedingungen, die kluge Köpfe und Talente anziehen.“ Diese Aussage bringt es auf den Punkt – nur wer ein sicheres Umfeld hat, kann Höchstleistungen erbringen und Innovationen vorantreiben. Der vorliegende Entwurf enthält Maßnahmen wie Mindestvertragslaufzeiten und soll insbesondere Berufstätige bei der Vereinbarkeit von Familie und Karriere unterstützen. Im Jahr 2022 wurde unterstrichen, dass das aktuelle System geprägt ist von viel zu häufigen Befristungen.

Die Expertin Sonja Bolenius vom Deutschen Gewerkschaftsbund verdeutlichte: „Im europäischen und im deutschen Arbeitsrecht ist die unbefristete Beschäftigung der Regelfall.“ Doch trotz dieser Norm dominieren befristete Stellen in den Hochschulen weiterhin. Angesichts dessen wachsen auch die Erwartungen an mögliche Verbesserungen durch das WissZeitVG rasant an – nicht zuletzt als Antwort auf einen nie gesehenen Einsatz für bessere Bedingungen in der Branche.

Patrick Cramer von der Max-Planck-Gesellschaft machte darauf aufmerksam, dass zwar Fortschritte erzielt werden könnten, jedoch wesentliche Probleme wie Kettenverträge oder Missbrauch durch Drittmittelfinanzierung ungelöst geblieben seien. Er sieht sowohl Perspektivenverbesserung für Forschende als auch eine Stärkung unserer wissenschaftlichen Einrichtungen als essenziell an.

Walter Rosenthal vertritt den Standpunkt, dass gerade während hoch kompetitiver Phasen wie Promotion oder Postdoc klare Karrierewege geschaffen werden müssen – ob innerhalb der Universitäten oder darüber hinaus. Wolfgang Wick vom Wissenschaftsrat warnt hingegen davor, dass festgelegte Höchstbefristungsgrenzen sogar noch zusätzlichen Druck erzeugen könnten; stattdessen sollte Vielfalt bei Karrieremöglichkeiten angestrebt werden.

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Jan Wöpking hebt hervor: Deutschland bleibt nach den USA das zweitattraktivste Land für Nachwuchsforscher*innen weltweit – allein diese Tatsache sollte uns antreiben! Es steht also viel auf dem Spiel: Gelingt es uns künftig besser ausgebildete Akademiker:innen gezielt anzusprechen? Dies wirkt sich direkt auch auf Verbände aus Forschung & Bildung sowie zahlreiche ehrenamtlich Engagierte aus!

Die Diskussion um gute Rahmenbedingen für unsere Wissenschaftler*innen betrifft nicht nur diejenigen hawkenden über ihren Verträgen – sie berührt schließlich jeden einzelnen Bürger-, da Innovationskraft maßgeblich zur Gesellschaftsentwicklung beiträgt! Was wir jetzt brauchen sind Türen öffnende Lösungen statt zerbrechender Strukturen.

Wende in der Wissenschaft: Auf dem Weg zu fairen Arbeitsbedingungen?

Die öffentliche Anhörung zum Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) hat unter Fachleuten und politischen Entscheidungsträgern eine lang überfällige Debatte angestoßen, die tiefere Wurzeln in den durchdringenden Problemen des deutschen Wissenschaftssystems hat. Bereits seit Jahren kämpfen zahlreiche Akademiker:innen mit prekären Beschäftigungsverhältnissen, befristeten Verträgen und einem Mangel an Perspektiven. Diese Problematik wird nicht nur als unzureichend im Hinblick auf individuelle Karrieren wahrgenommen; sie ist auch ein Symptom für das Versäumnis der Politik, angemessene Rahmenbedingungen zu schaffen, um Talente zu halten und voranzutreiben.

Im Kontext dieser Herausforderungen verdeutlicht die Anhörung evidenterweise einen sich verstärkenden Konsens darüber, dass grundlegende Reformen nötig sind. Die Expert:innen stellten fest, dass trotz einer Vielzahl von Maßnahmen zur Bekämpfung unsicherer Beschäftigungsverhältnisse weiterhin gravierende Schwächen im bestehenden Gesetz bestehen. Jedes Mal wird dabei aufs Neue deutlich: Wenn Deutschland seine weltweite Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Forschung und Entwicklung bewahren möchte – nicht zuletzt angesichts eines drastisch wachsenden internationalen Wettbewerbes um hervorragende Köpfe – muss es überzeugendere Anreize schaffen.

Doch welche direkten Folgen ergeben sich aus diesen Überlegungen für angehende oder bereits tätige Forschende? Für viele davon bleibt befristete allzu oft die einzige Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu sichern oder ihre akademischen Ambitionen weiterzuverfolgen. Dies führt dazu, dass insbesondere junge Wissenschaftler:innen häufig mit Unsicherheit belastet werden – sowohl emotional als auch finanziell. Sie müssen zwar flexibel sein und ständig nach neuen Stellen Ausschau halten; gleichzeitig steht ihnen jedoch kaum Zeit zur Verfügung, um hochwertige Forschungsprojekte nachhaltig voranzubringen.

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Von Seiten der Gewerkschaften gab es klare Forderungen nach unbefristeten Stellen für Daueraufgaben sowie nach besseren Karrierewegen innerhalb des Systems. Der Wunsch danach könnte nun auf fruchtbaren Boden fallen: Politische Akteure signalisieren Bewegung in Richtung einer systematischen Verbesserung der Rahmenbedingungen im Science-Bereich.

In den kommenden Monaten dürften wir weniger vom Status quo hören wollen – vielmehr rücken friedliche Inklusivität sowie konkrete Verbesserungen bei den Arbeitszeiten ins Rampenlicht der politischen Agenda. Das bestehende Ungleichgewicht zwischen finanziellem Druck versus Innovationspotenzial steht schon jetzt symbolisch für das Dilemma vieler Forscherinnen und Forscher in Deutschland – ein Dilemma hinter dem letztlich ungeheuer viel Potenzial verborgen bleibt.

Könnte dies also möglicherweise sogar einen Paradigmenwechsel herbeiführen? Es gibt Hinweise darauf! Zunächst einmal könnten realistischere Vertragslaufzeiten eine verbesserte Planungssicherheit bieten – potenziell ein entscheidender Faktor zur Stärkung des gesamten wissenschaftlichen Sektors in Deutschland. Langfristigkeit könnte wiederum jüngeren Generationen mehr Stabilität verleihen; das Gefühl von Sicherheit führt oft dazu, dass noch nie dagewesene kreative Ideen gedeihen können.

Schlussendlich scheinen alle Augen auf die Verabschiedung bedeutender Reformvorschläge gerichtet zu sein – doch wie schnell kann man pragmatische Lösungen finden? Wird sich eine positive Neuorientierung tatsächlich durchsetzen oder bleiben diese Worte blosser Lippenbekenntnis am Ende politischer Spielchen?

Mit jeder Änderung stehen Chancen ebenso wie Risiken hinter jedem Gesetzentwurf. Doch wenn alles gutgeht — vielleicht wagen wir dann schon bald den Sprung hin zu einem attraktiveren Arbeitsplatz „Wissenschaft“.

Quelle:
Deutscher Bundestag – Experten fordern bessere Arbeitsbedingungen in der Forschung

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