Bremen (VBR). Schwere Lasten heben ohne Rückenschmerzen – ein Wunschtraum für viele Arbeitnehmende in Berufen mit hoher körperlicher Belastung. Doch dieser Traum könnte nun wahr werden: Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. hat zum ersten Mal ein passives Exoskelett mit dem AGR-Gütesiegel ausgezeichnet, das diese Anforderung erfüllen soll.
Ein Exoskelett ähnelt einer äußeren Rüstung, vergleichbar mit der metallenen Schutzschicht von Iron Man. Im Tierreich sind solche Strukturen gang und gäbe. Insekten und Krustentiere schützen ihre Organe mit harten Außenskeletten. Der Mensch hat sich dieses Prinzip zunutze gemacht und Exoskelette für verschiedene Zwecke entwickelt. Diese Helfer kommen als aktive, motorisierte Modelle in der Rehabilitation zum Einsatz oder als passive Varianten, die durch mechanische Elemente wie Federn oder Gummibänder Bewegungsenergie speichern und wieder freigeben.
Detlef Detjen, Geschäftsführer der AGR, erläutert: “Unser Skelett ist nicht immer für die enormen Belastungen ausgelegt, denen wir im Berufsalltag ausgesetzt sind. Kein Wunder also, dass Rückenschmerzen zu den häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit gehören.” Vor allem schweres Heben und Tragen oder längeres Arbeiten in gebeugter Haltung belasten die Lendenwirbelsäule enorm.
Hier greifen passive Exoskelette ein: Sie unterstützen den Körper beim Heben und Tragen und reduzieren dadurch die Belastung auf bestimmte Körperbereiche. “Vor allem in Berufen, wo viel und schwer gehoben wird, können Exoskelette Gesundheitsschäden vorbeugen und Krankheitstage reduzieren,” so Detjen weiter. Diese Hilfsmittel sind besonders nützlich in Industrie, Logistik, Pflege und Bauwesen.
Exoskelette sollen den Arbeitsalltag so wenig wie möglich stören. Einige Modelle lassen sich wie ein Rucksack tragen und schützen den Rücken bei wiederholten Hebe- und Beugebewegungen ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. „Das innovative ‚BionicBack‘ von hTRIUS lässt sich leicht an individuelle Bedürfnisse anpassen und kann sogar während kurzer Pausen oder Autofahrten getragen werden,“ erklärt Dominik Heinzelmann, Geschäftsführer von hTRIUS.
Die wissenschaftlich belegten Vorteile dieser Entwicklung sind überzeugend: Eine Studie in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich zeigte, dass das BionicBack die Haltung um 37 Prozent verbesserte und die Muskelaktivität um bis zu 35 Prozent reduzierte. Zudem ermüdeten die Muskeln langsamer, was auch die Ausdauerfähigkeit steigert.
Unternehmen profitieren ebenfalls davon: Weniger Ausfallzeiten, Unfälle und Verletzungen stehen steigender Produktivität, Effizienz und Mitarbeiterzufriedenheit gegenüber. Das AGR-Gütesiegel bietet dabei eine verlässliche Orientierungshilfe für Käufer.
Weitere Informationen zu rückenfreundlichen Exoskeletten finden Interessierte unter www.agr-ev.de/exoskelette. Für tiefere Einblicke und Interviews mit Experten können Sie die AGR jederzeit kontaktieren.
Kontakt:
Aktion Gesunder Rücken e.V.
Lara Meyer
Stader Straße 6, 27432 Bremervörde
Telefon: +49 4761 926358 315
E-Mail: lara.meyer@agr-ev.de
Internet: www.agr-ev.de
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Rückenfreundlich Heben: Exoskelette als Unterstützung in Hochleistungsberufen
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Weiterführende Einblicke: Trends und Zukunft im Bereich der Exoskelette
Die Verleihung des AGR-Gütesiegels an das Exoskelett "BionicBack" von hTRIUS markiert einen bemerkenswerten Schritt in der Entwicklung rückenfreundlicher Hilfsmittel für den Arbeitsalltag. Dieser Fortschritt reflektiert breitere Trends und Entwicklungen auf einem Markt, der stetig wächst und sich weiter diversifiziert.
Vergleichbare Ereignisse und wissenschaftliche Erkenntnisse
Die positiven Ergebnisse der BionicBack-Pilotstudie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich stimmen mit den Erkenntnissen anderer wissenschaftlicher Untersuchungen überein. Zahlreiche Studien belegen die Vorteile von Exoskeletten unter anderem bei der Muskelermüdung und Haltung, was insgesamt zu einer signifikanten Verringerung arbeitsbedingter Verletzungen führt. Bereits 2020 wies eine Studie der Universität Berkeley nach, dass passive Exoskelette bei Lagerarbeitern zu einer Reduktion der Rückenbelastung um durchschnittlich 20 Prozent beitragen können.
Diese wissenschaftlichen Belege festigen das Vertrauen in die Nutzung solcher Geräte, insbesondere in Branchen wie Baugewerbe, Logistik und Pflege, wo körperliche Belastungen einen hohen Anteil am täglichen Arbeitspensum ausmachen.
Prognosen und zukünftige Entwicklungen
Mit dem steigenden Bewusstsein für Arbeitnehmergesundheit und gesetzlichen Regelungen zur Arbeitsplatzsicherheit nehmen Unternehmen zunehmend Abstand von traditionellen Methoden des Lastentragens. Experten prognostizieren einen jährlichen Zuwachs der Nutzung von Exoskeletten innerhalb verschiedener Industriezweige um bis zu 30 Prozent. Insbesondere passive Modelle, die keine Energiequelle benötigen und somit kosteneffizienter sowie einfacher zu warten sind, dürften in naher Zukunft eine dominante Marktstellung einnehmen.
Des Weiteren greifen technologisch fortschrittliche Länder wie Japan und Südkorea vermehrt auf Exoskelette zurück, um den Herausforderungen ihrer alternden Bevölkerungen zu begegnen. Diese Innovationen wirken zudem als Treiber für die globale Akzeptanz und Integration dieser Technologien am Arbeitsplatz.
Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit
Neben der direkten gesundheitlichen Entlastung der Mitarbeitenden bieten Exoskelette auch ökologische Vorteile. Durch die erhöhte Produktivität und reduzierte Ausfallzeiten lassen sich lange Anfahrtswege und zusätzliche Ressourcen einsparen. In Verbindung mit nachhaltigen Unternehmensstrategien könnten Exoskelette einen Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks von Firmen leisten.
Darüber hinaus haben mehrere Unternehmen begonnen, ihre eigenen Studien und Pilotprojekte zu initiieren, um die langfristigen Effekte und potenziellen Verbesserungen durch den Einsatz von Exoskeletten genauer zu analysieren. So erweitert beispielsweise Bosch seit 2022 seine eigenen Tests bezüglich des Einsatzes von Exoskeletten in Produktionslinien, um die Ergonomie am Arbeitsplatz zu optimieren.
Künftige Herausforderungen und Innovationspotential
Während die derzeitigen passiven Exoskelette bereits viele Vorteile bieten, steht die Branche noch vor einigen Herausforderungen. Dazu zählt etwa die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Körpergrößen und -formen, ohne Komfort oder Effektivität zu beeinträchtigen. Hierbei könnten künftige Innovationen im Bereich der maßgeschneiderten Fertigung mittels 3D-Drucktechnologie eine Lösung bieten.
Darüber hinaus könnte die Kombination von passiven und aktiven Elementen in sogenannten hybriden Exoskeletten weitere Möglichkeiten eröffnen. Diese würden nicht nur mechanische Unterstützung leisten, sondern auch kleine Motoren bzw. Sensorik nutzen, um noch präzisere Bewegungsunterstützung bieten zu können.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Anerkennung des Exoskeletts „BionicBack“ durch die Aktion Gesunder Rücken e.V. nicht nur ein Qualitätsmerkmal, sondern auch ein Schritt in eine Zukunft ist, in der technologische Hilfsmittel dazu beitragen, gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen signifikant zu verbessern und gleichzeitig die Effizienz und Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu steigern.
Für detailliertere Informationen besuchen Sie bitte AGR e.V. Webseite. Ansprechpartner zum Thema stehen Ihnen ebenfalls jederzeit zur Verfügung.
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6 Antworten
😀 Das hört sich nach science fiction an! wie iron man nur für normale leute hehe hoffe das klappt so gut wie sie sagen.
Warum hat das erst jetzt jemand erfunden? Das hätte schon vor jahren gebraucht werden können. Immerhin besser spät als nie!
Ja, da hast du recht! mein onkel hat sein rücken kaputt vom ganzen heben bei der arbeit. er hätte sowas gebrauchen können.
Also diese exoskelleten sind ja echt ne coole sache! endlich keine rückenschmerzen mehr beim schweren heben! das wird sicher vielen helfen.
Ja, ich stimme zu. wenn die wirklich so gut funktioniren wie beschrieben, könnten die viele krankheitstage sparen!