Bremen (VBR). Heute könnte sich das Schicksal der globalen Waldschutzbemühungen in Brüssel entscheiden. Die EU-Trilogparteien, bestehend aus Europäischem Parlament, Rat und Kommission, führen entscheidende Gespräche über eine Verordnung, die zum Schutz vor Entwaldung konzipiert wurde. Diese Verordnung soll nicht nur Wälder auf der ganzen Welt bewahren, sondern auch die Lieferketten europäischer Unternehmen nachhaltiger gestalten.
Doch nun drohen Änderungsanträge der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), die harte Arbeit zu untergraben. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) schlägt Alarm und fordert, die Anträge strikt abzuweisen. Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH, erklärt: „Mit der EU-Verordnung gegen Entwaldung lag ein über mehrere Jahre sorgfältig ausgehandeltes, bereits verabschiedetes Gesetz auf dem Tisch, das global Wälder geschützt und Lieferketten nachhaltiger gemacht hätte – ohne Unternehmen zu überfordern.“ [Zitat-Quelle: Pressemitteilung]
Besonders umstritten ist die Einführung einer sogenannten ‚No-Risk‘-Kategorie. Diese Idee widerspricht, so Müller-Kraenner, möglicherweise internationalen Handelsabkommen und diskriminiert bestimmte Wälder. Während Konservative gegen eine angebliche Überregulierung protestieren, bereiten sich viele Unternehmen längst auf das Gesetz vor und sehnen sich nach Klarheit und Stabilität.
Der Ausgang dieser Verhandlungen könnte weitreichende Folgen für Umweltstandards und Handelspolitiken weltweit haben. Ein Scheitern oder eine Abschwächung der Verordnung würde nicht nur den Klimaschutz behindern, sondern könnte auch den Ruf der EU als Vorreiter in Umweltfragen beschädigen. Die globalen Erwartungen an die EU sind groß, und es bleibt zu hoffen, dass die Entscheidungsträger die Dringlichkeit der Problematik erkennen und entsprechend handeln.
Sollte die Verordnung unverändert bestehen bleiben, wäre dies ein beachtlicher Erfolg für alle Beteiligten, die sich für einen nachhaltigeren Planeten einsetzen. Die Augen der Welt sind heute auf Brüssel gerichtet, denn was hier entschieden wird, hat das Potential, die Art und Weise, wie wir mit unseren natürlichen Ressourcen umgehen, grundlegend zu verändern.
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Deutsche Umwelthilfe zum EU-Entwaldungsgesetz: Konservative verhindern Waldschutz, …
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Kampf um den Waldschutz: Politische Interessen und wirtschaftliche Realitäten
Die Debatte über die EU-Verordnung gegen Entwaldung verdeutlicht die anhaltenden Spannungen zwischen Umweltschutzbestrebungen und wirtschaftlichen Interessen innerhalb der Europäischen Union. Die aktuelle Kontroverse um die Änderungsanträge der EVP-Fraktion, die das Potenzial haben, den Gesetzesentwurf zur Eindämmung von Entwaldung erheblich zu schwächen, spiegelt eine größere politische Realität wider. Dieses Gesetz war ursprünglich als Meilenstein im Bestreben, die globale Abholzung einzudämmen und nachhaltige Lieferketten zu fördern, konzipiert. Während viele Unternehmen sich bereits auf die neuen Regelungen eingestellt haben, bleibt die Frage bestehen, wie weitreichend solche Gesetze in ihrer Konsequenz für europäische Betriebe sein dürfen, ohne diese zu überfordern.
Historisch gesehen, hat die Europäische Union oft eine Vorreiterrolle in Bezug auf Umweltregulierungen übernommen, was sie sowohl innerhalb als auch außerhalb ihrer Grenzen beeinflusst hat. In den letzten Jahren haben verstärkte Proteste und steigendes Umweltbewusstsein den Druck auf Regierungen und internationale Bündnisse erhöht, ambitionierte Maßnahmen durchzusetzen. Allerdings sind solche Initiativen nicht selten mit wirtschaftlicher und politischer Gegenwehr konfrontiert, insbesondere wenn es um tiefgreifende systemische Änderungen geht. Die Diskussion um die ‚No-Risk‘-Kategorie ist exemplarisch für das ständige Tauziehen zwischen Schutzmaßnahmen und wirtschaftlicher Freiheit.
Im Kontext vergleichbarer internationaler Abkommen zeigen Erfahrungen aus anderen Teilen der Welt, dass wohlwollende Vereinbarungen ohne klare und kompromisslose Durchsetzung wenig Wirkung zeigen können. Ein Blick auf die Abholzung im Amazonasgebiet illustriert, dass trotz globalem Druck oft nationale oder regionale Interessen Überhand nehmen, wenn ökonomische Argumente ins Spiel gebracht werden. Der Unterschied in Europa besteht darin, dass die Vielzahl involvierter Akteure – von staatlichen Behörden über NGO’s bis hin zu multinationalen Unternehmen – eine komplexe, aber auch potenziell effektivere Herangehensweise ermöglichen könnte, vorausgesetzt, es wird eine gemeinsame Linie gefunden.
Zukünftig ist zu prognostizieren, dass derartige legislative Anstrengungen zunehmend auf eine Feinbalance zwischen Regulierung und deregulativem Druck stoßen werden. Mit wachsender Öffentlichkeitssensibilisierung für Umweltthemen steigt der Druck auf Institutionen, konkrete Fortschritte im Kampf gegen Umweltzerstörung zu präsentieren. Gleichermaßen könnten Unternehmen fordern, dass ihnen hierfür adäquate Anpassungszeiträume und Unterstützung geboten werden. So steht der Europäische Rat in der Verantwortung, Entscheidungen mit Weitblick zu treffen, die langfristig stabilisierend wirken und gleichzeitig kurzfristig praktikabel bleiben.
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10 Antworten
Warum sind diese konservativen so gegen umweltschutz? Das ist doch auch für unsere kinder wichtig… Gibts eine chance das das gesetz noch durchkommt ohne schwach gemacht zu werden?
@Piotr46 Ja guter Punkt…vielleicht wenn genug leute druck machen und zeigen wie wichtig es ist koennen sie was bewegen.
Ich frage mich auch warum sie so stur sind…aber vielleicht denken sie nur an kurzfristige gewinne und nich an zukunft.
„EVP“ Macht alles kaputt!!! die leute wolen besser wirtschaft machen aber vergessen umwelt!! Wir brauchen bessere gesetze fur unsere welt retten…
@Sascha Müller-Kraenner hat recht! Wenn wir nicht handeln, verlieren wir mehr Wälder. Warum sind einige so gegen Regulationen? Die EU sollte stolz sein auf ihre Rolle als Umweltschützer!
@Jochen Rohde Absolut richtig! Mehr Bäume bedeutet mehr Sauerstoff und weniger CO2! Warum kann das nicht jeder sehen? Vielleicht hilft mehr Bildung über Umwelt den Menschen.
Die EVP macht alles schwerer als es sein muss! Wenn wir der Umwelt helfen wollen, brauchen wir starke Gesetze und nicht schwache. Was denkt ihr über die möglichen Folgen für den Handel?
@Wolff Antonio, du hast recht! Aber der Handel muss auch laufen. Vielleicht gibt’s einen Mittelweg? Ich habe mal gelesen dass andere Länder mit ähnlichen Problemen kämpfen.
Diese Verordnung is ganz wichtig für Waldschutz! Aber ich finde es schwierig, wie die Parteien immer streiten. Können wir nicht einig werden? Sascha hat gute Punkte, aber was ist mit den Unternehmen?
Ja Ioswald, stimme zu! Unternehmen müssen klarheit haben, aber Umwelt is auch wichtig. Die EU sollte das besser balancieren. Was denkt ihr über die ‚No-Risk‘-Kategorie?