Bremen (VBR). Die Europawahl 2024 hat ein klares Bild gezeichnet: Der Wunsch nach einer nachhaltigeren Wirtschaftspolitik steht im Mittelpunkt der Forderungen der Wähler. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Europäische Volkspartei (EVP) erneut die Mehrheit der Sitze im Europäischen Parlament gewinnen wird. In Deutschland haben CDU und CSU, die zur EVP gehören, die meisten Stimmen erhalten. Die Wähler trauen ihnen vor allem in wirtschaftlichen Fragen Kompetenz zu.
Die Wahlentscheidungen wurden von vielen Faktoren beeinflusst, darunter Frieden, soziale Sicherheit, Zuwanderung und Klimaschutz. Ein entscheidendes Thema war jedoch die Sorge um die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Laut Umfragen bewerten 70 Prozent der Deutschen die aktuelle wirtschaftliche Lage als schlecht, obwohl sie ihre persönliche Situation meist positiv sehen. Gleichzeitig sind 66 Prozent besorgt, ob ihre Lebensgrundlage angesichts des fortschreitenden Klimawandels gesichert ist. Dies zeigt, wie eng wirtschaftliche Stabilität und Umweltfragen miteinander verknüpft sind.
Dieses Wahlergebnis ist ein direkter Auftrag für die zukünftigen Europaabgeordneten aus Deutschland: eine nachhaltige und zukunftsfähige Wirtschaftspolitik. Jens Tuider, strategischer Leiter der Ernährungsorganisation ProVeg, betont: „Wo strukturelle Veränderungen dringend notwendig und unumgänglich sind, bedeutet Nachhaltigkeit, Zukunftsbranchen jetzt erkennbar zu fördern.“
Einige europäische Nachbarn haben bereits wichtige Schritte unternommen, um ihre Ernährungspolitik nachhaltiger zu gestalten. Dänemark etwa hat eine umfassende Strategie zur Förderung pflanzenbasierter Ernährungslösungen verabschiedet, unterstützt durch ein Budget von 168 Millionen Euro. Auch die Niederlande, Frankreich, Belgien und Deutschland investieren zunehmend in alternative Proteine und nachhaltige Ernährungslösungen.
ProVeg hebt hervor, dass nachhaltiges Wachstum nur durch eine gezielte Politik, wie die Farm-to-Fork-Strategie der EU, möglich ist. Diese Initiative, Teil des Europäischen Green Deals unter Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, zielt darauf ab, das Ernährungssystem der EU nachhaltiger und gesünder zu gestalten. Tuider fordert, diese Strategie fortzuführen und umzusetzen: „Was man anfängt, bringt man zu Ende.“ Wichtig sei ein umfassender Rechtsrahmen, der zukunftsfähige Ernährungssysteme fördert.
Konkret schlägt ProVeg vor, das öffentliche Beschaffungswesen und die Gemeinschaftsverpflegung stärker auf pflanzenbasierte Optionen auszurichten. Indem die EU in ihrer Beschaffungspolitik pflanzenbasierte Lösungen priorisiert, könnten Verbraucher bessere und gesündere Ernährungsoptionen erhalten. Gleichzeitig sollten Landwirte beim Anbau geeigneter Pflanzen unterstützt und bei der Vermarktung ihrer Produkte abgesichert werden. „Eine smarte Beschaffungspolitik kommt der öffentlichen Gesundheit wie der Umwelt zugute – und fördert die wirtschaftliche Attraktivität und Arbeitsplatzsicherheit in Europa“, so Tuider.
Insgesamt zeigt die Wahl 2024 deutlich, dass eine Balance zwischen wirtschaftlichem Fortschritt und ökologischer Verantwortung unerlässlich ist. Eine nachhaltige Wirtschaftspolitik, die langfristig Stabilität und Wachstum sichert, bleibt das Ziel. Die europäischen Länder betreten diesen Weg unterschiedlich schnell, aber jede Maßnahme in Richtung einer nachhaltigen Zukunft zählt. Nun liegt es an den neuen Europaabgeordneten, die Erwartungen der Wähler zu erfüllen und konkrete Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft und Ernährungspolitik umzusetzen.
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Europawahl 2024: Wählerauftrag nachhaltige Wirtschaftspolitik – Für eine …
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Meldung einfach erklärt
- Datum: 11.06.2024 – 12:53 Uhr
- Kunde: ProVeg Deutschland
Europawahl 2024: Nachhaltige Wirtschaftspolitik ist der Wählerauftrag
Für eine zukunftsfähige Ernährungspolitik mit Wachstumsmöglichkeiten
Berlin, den 11.06.2024
ProVeg erklärt die Ergebnisse der Europawahl und gibt Tipps für eine nachhaltige europäische Ernährungspolitik.
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Was waren die Ergebnisse der Europawahl?
- Die Europäische Volkspartei (EVP) hat wieder die meisten Abgeordneten im Europäischen Parlament.
- In Deutschland haben CDU und CSU die meisten Stimmen erhalten.
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Was beeinflusste das Wahlverhalten in Deutschland?
- Themen wie wirtschaftliche Entwicklung, Frieden, soziale Sicherheit, Zuwanderung sowie Klimaschutz und Umweltschutz haben das Wahlverhalten stark beeinflusst.
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Wie sehen die Deutschen die wirtschaftliche Lage?
- Viele Deutsche sorgen sich um ihre Lebensstandards.
- Obwohl viele ihre persönliche wirtschaftliche Situation als gut bewerten, finden 70% die allgemeine wirtschaftliche Lage schlecht.
- Auch der Klimawandel bereitet vielen Menschen Sorgen.
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Was ist der Auftrag an die neuen Europaabgeordneten?
- Die Wähler fordern eine nachhaltige Wirtschaftspolitik.
- Nachhaltigkeit bedeutet, Zukunftsbranchen gezielt zu fördern.
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Beispiele für Maßnahmen aus anderen europäischen Ländern:
- Dänemark förderte pflanzliche Ernährungslösungen mit 168 Millionen Euro.
- Die Niederlande investierten 60 Millionen Euro in kultiviertes Fleisch und Präzisionsfermentation.
- Frankreich investierte 50 Millionen Euro in eine Kampagne für Hülsenfrüchte und Vollkornprodukte.
- Deutschland stellte 38 Millionen Euro für alternative Proteine bereit.
- Belgien investierte 16,6 Millionen Euro in kultivierte Lebensmittel und fermentierte Produkte auf Pflanzenbasis.
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Wie kann die EU eine nachhaltige Ernährungswirtschaft fördern?
- Durch die Farm-to-Fork-Strategie, die Teil des Europäischen Green Deal ist.
- Diese Strategie soll den Übergang zu einer nachhaltigeren und gesünderen Ernährung fördern.
- Welche Vorschläge hat ProVeg für die EU?
- Förderung von pflanzenbasierter Ernährung durch öffentliche Beschaffung und Gemeinschaftsverpflegung.
- Unterstützung von Landwirten beim Anbau geeigneter Rohstoffe.
- Förderung von Innovationen in der nachhaltigen Landwirtschaft.
Kontakt:
Lena Renz, Senior PR Manager ProVeg
E-Mail: presse@proveg.org
Telefon: +49 176 177 858 52
Über ProVeg:
ProVeg International setzt sich für ein globales Ernährungssystem ein, das gut für Menschen, Tiere und den Planeten ist. Bis 2040 sollen 50% der Tierprodukte durch pflanzliche und kultivierte Nahrungsmittel ersetzt werden. ProVeg arbeitet weltweit und hat den „Momentum for Change“-Preis der Vereinten Nationen erhalten. Infos unter: proveg.org/de/
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