Bremen (VBR). Die heutige Bestätigung der zweiten EU-Kommission unter Ursula von der Leyen durch das Europäische Parlament markiert einen bedeutenden Moment für die europäische Politik. Am bevorstehenden 1. Dezember tritt die Kommission offiziell ihr Amt an. Dieser Neustart wird mit Spannung erwartet und begleitet von einem positiven Empfang seitens Pharma Deutschland e.V., einem führenden Verband der deutschen Pharmaindustrie.
Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, äußert sich optimistisch zu den Aufgaben der neuen Kommission. Sie hebt die Chancen für eine zukunftsträchtige Gesundheits- und Pharmapolitik in Europa hervor: “Jetzt besteht die Chance, wichtige Weichen für eine zukunftsfähige Pharma- und Gesundheitspolitik in Europa zu stellen” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Besonders im Fokus steht der Critical Medicines Act, ein Prüfstein für den neu ernannten Gesundheitskommissar. Hierbei geht es um die richtige Prioritätensetzung zur Sicherung der langfristigen Gesundheitsversorgung in Europa.
Ein weiteres zentrales Anliegen ist laut Brakmann der Aufbau lokaler Produktionskapazitäten. Die Verlagerung pharmazeutischer Produktionen ins Ausland soll durch gezielte Anreize gestoppt werden. Eine stabile Versorgung innerhalb Europas ist der Schlüssel zur langfristigen Sicherheit der Patientenversorgung. Zudem zeigt sich dringender Handlungsbedarf bei der Reform des EU-Pharmapakets und der Medizinprodukteverordnung (MDR). “Die neue Kommission steht vor der Aufgabe, umgehend ein regulatorisches Umfeld zu schaffen, das Innovation fördert und gleichzeitig die Arzneimittelversorgung in Europa sichert” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung), so Brakmann weiter. Hierbei geht es darum, bürokratische Hürden abzubauen und den technischen Fortschritt zu fördern.
Pharma Deutschland fordert rasche Maßnahmen, insbesondere die Überarbeitung der MDR innerhalb der ersten 100 Tage der Amtsperiode. Dies sei entscheidend, um die Patientensicherheit zu garantieren und Europas Stellung als Technologieführer zu behaupten. Brakmann betont: “Die Sicherstellung der öffentlichen Gesundheit muss weiterhin oberste Priorität für die EU haben, um eine Verschlechterung der Versorgungsqualität in Europa zu verhindern” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Mit der neuen EU-Kommission sieht sich Pharma Deutschland gut aufgestellt, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die sowohl den Bedürfnissen der Patienten als auch den Unternehmen gerecht werden. Der Verband signalisiert seine Bereitschaft, aktiv an einer nachhaltigen Gesundheitspolitik mitzuwirken. So bleibt zu hoffen, dass mit dieser Kooperation positive Impulse für die pharmazeutische Zukunft Europas gesetzt werden.
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“Lackmustest für Europa”: Pharma Deutschland fordert von der neuen EU-Kommission …
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Herausforderungen und Perspektiven für die europäische Gesundheitsversorgung
Die Bestätigung der zweiten EU-Kommission unter Ursula von der Leyen durch das Europäische Parlament markiert einen bedeutenden Moment für die zukünftige Ausrichtung der europäischen Gesundheitspolitik. Während die neue Kommission ihre Arbeit aufnimmt, stehen sowohl kurzfristige als auch langfristige Herausforderungen im Vordergrund, die maßgeblich darüber entscheiden werden, wie die Gesundheitsversorgung in Europa gestaltet wird.
Ein zentrales Thema bleibt dabei die Sicherung der Medikamentenversorgung durch den Critical Medicines Act. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Abhängigkeit von außereuropäischen Produktionsstandorten die Lieferketten anfällig macht. Fälle wie der Mangel an bestimmten Medikamenten während der Covid-19-Pandemie haben die Notwendigkeit verdeutlicht, europäische Eigenständigkeit zu stärken. Dies könnte durch gezielte Anreizprogramme geschehen, die europäische Unternehmen dazu bewegen, Produktion zurück auf den Kontinent zu verlagern. Der Erfolg solcher Maßnahmen hängt jedoch stark von der politischen Entschlossenheit und einer kohärenten Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten ab.
Darüber hinaus ist das geplante EU-Pharmapaket ein kritischer Bereich, der die Voraussetzungen für Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit schafft. Die Modernisierung der bestehenden Arzneimittelgesetzgebung bietet die Möglichkeit, ein Umfeld zu gestalten, das Investitionen in Forschung und Entwicklung fördert. Besonders im Hinblick auf biotechnologische Fortschritte und personalisierte Medizin muss die Gesetzgebung flexibler und anpassungsfähiger werden, um den dynamischen Veränderungen des Marktes gerecht zu werden.
Die Reform der Medizinprodukteverordnung ist ebenfalls von drängender Bedeutung. Schwierigkeiten bei der Zulassung neuer Produkte haben bereits einige Unternehmen dazu gebracht, über Rückzüge vom europäischen Markt nachzudenken oder Hauptrichtungen ihrer Entwicklung woanders hin zu leiten. Solche Entscheidungen schwächen nicht nur den Wirtschaftsstandort Europa, sondern behindern auch den Zugang der Patienten zu fortschrittlichen medizinischen Lösungen.
Während diese regulatorischen Initiativen ausgearbeitet werden, ist es entscheidend, dass die öffentliche Gesundheit im Mittelpunkt aller Diskussionen und Entscheidungen steht. Die Priorisierung dieser Aspekte ist notwendig, um die Qualität der Gesundheitsversorgung in Europa weiter zu verbessern und gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger vor gesundheitlichen Risiken zu schützen.
Insgesamt bieten die kommenden Jahre eine Gelegenheit, strategische Weichenstellungen vorzunehmen, die den Grundstein für eine widerstandsfähige und innovative Gesundheitsinfrastruktur legen können. Durch Zusammenarbeit und Engagement kann die EU nicht nur die aktuellen Herausforderungen bewältigen, sondern sich auch als globaler Führer in Sachen Gesundheitstechnologie und Versorgungssicherheit positionieren. Die Rolle von Verbänden, wie Pharma Deutschland, wird hierbei essenziell sein, um eine Balance zwischen den Bedürfnissen der Industrie und der öffentlichen Gesundheit zu finden.
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