Bremen (VBR). Pharma Deutschland fordert zügige Umsetzung des Draghi-Berichts zur Stärkung der EU-Wettbewerbsfähigkeit
Berlin – Mit einer klaren Forderung nach rascher Umsetzung hat Pharma Deutschland e.V. auf den kürzlich veröffentlichten Draghi-Bericht reagiert, der Maßnahmen zur Sicherung der Pharmaführerschaft Europas vorsieht. Der Branchenverband betont die Notwendigkeit schneller Handlungsstrategien, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
“Der Bericht liefert die richtigen Ansätze. Jetzt darf mit den konkreten Umsetzungsmaßnahmen keine Zeit verloren werden”, erklärt Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland. Ein Schwerpunkt liege dabei auf Innovation, Forschung und beschleunigten Zulassungsverfahren, um Europas Position im globalen Wettbewerb zu sichern. Brakmann hebt hervor: “Es braucht jetzt klare Zeitpläne und verbindliche Schritte von der EU-Kommission.” Im Fokus stehen die Nutzung von Gesundheitsdaten, optimierte Zulassungsprozesse und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Arzneimittelentwicklung.
Europa soll als Pharma-Hotspot weiter gestärkt werden. Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie stabile regulatorische Rahmenbedingungen sind aus Sicht von Pharma Deutschland entscheidend. “Europa muss Innovationsführer bleiben und die internationale Wettbewerbsfähigkeit ausbauen”, so Brakmann weiter.
Um den nationalen Besonderheiten der Gesundheitssysteme gerecht zu werden, fordert der Verband, dass Preisfestsetzungen den einzelnen Mitgliedstaaten überlassen bleiben. Brakmann betont: “Es dürfen keine neuen Hürden den Marktzugang aufgebaut werden, denn innovative Therapien müssen schneller bei den Patientinnen und Patienten ankommen.”
Zusammengefasst steht die Pharmabranche bereit, die Umsetzung der Empfehlungen tatkräftig zu unterstützen. “Die Pharmabranche steht bereit, die Umsetzung zu unterstützen – jetzt ist die EU-Kommission am Zug”, schließt Brakmann. Europa könne seine Spitzenposition in der globalen Pharmaindustrie nur mit konkreten Maßnahmen behaupten.
Pharma Deutschland e.V. ist der größte Branchenverband der Pharmaindustrie in Deutschland und vertritt rund 400 Mitgliedsunternehmen. Diese sichern maßgeblich die Arzneimittelversorgung in Deutschland, wo sie fast 80 Prozent der rezeptfreien und zwei Drittel der rezeptpflichtigen Arzneimittel produzieren. Mehr Informationen gibt es unter www.pharmadeutschland.de.
Für Rückfragen stehen Hannes Hönemann und Aileen Wagefeld-Dalitz aus der Pressestelle von Pharma Deutschland zur Verfügung.
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Pharma Deutschland begrüßt Vorschläge im Draghi-Bericht zur Stärkung der …
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Die Zukunft Europas als Pharma-Standort: Herausforderungen und Chancen
Die Veröffentlichung des Draghi-Berichts markiert einen bedeutenden Meilenstein für die EU, aber die Herausforderungen auf dem Weg zu einer gestärkten Wettbewerbsfähigkeit sind nach wie vor enorm. Tatsächlich sehen sich europäische Pharmaunternehmen seit Jahren einem intensiven internationalen Wettbewerb ausgesetzt, in dem besonders Länder wie die USA und China ihre Forschungs- und Entwicklungsstrukturen massiv ausgebaut haben.
Historische Parallelen und aktuelle Entwicklungen
Ein Rückblick auf vergangene Initiativen zeigt, dass Berichte und Handlungsempfehlungen oft den Anstoß für wesentliche Veränderungen gegeben haben. Beispielsweise führte der sogenannte G10-Gesundheitsbericht in den frühen 2000er Jahren zu erheblichen Verbesserungen im Gesundheitssystem und zur Beschleunigung von Zulassungsprozessen für neue Medikamente innerhalb der EU. Diesem Modell folgend, könnte der Draghi-Bericht vergleichbare Auswirkungen haben, vorausgesetzt, die vorgeschlagenen Maßnahmen werden konsequent umgesetzt.
Aktuell hat sich insbesondere die Nutzung digitaler Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) als Schlüsselfaktor für zukünftige Entwicklungen herauskristallisiert. KI ermöglicht nicht nur schnellere und präzisere Diagnosen, sondern auch effizientere Entwicklungsprozesse neuer Arzneimittel. Ein anschauliches Beispiel findet sich hier in den USA, wo Unternehmen wie IBM und Google Health bereits signifikante Fortschritte erzielen.
Investitionen als Treiber der Innovation
Damit Europa seine Spitzenposition behaupten kann, bedarf es umfangreicher Investitionen in Forschung und Infrastruktur. Bereits jetzt zeigen Daten eine zunehmende Konzentration von Venture-Capital-Investitionen im Bereich Biotechnologie und pharmazeutische Forschung innerhalb der EU. Förderprogramme wie "Horizon Europe" zielen darauf ab, diese positiven Entwicklungen weiter zu unterstützen und auszubauen. Solche Programme stellen finanzielle Mittel bereit, um innovative Ansätze von der Laborbank bis ins Gesundheitswesen zu bringen.
Prognosen und Trendanalysen
Analysten prognostizieren, dass die weltweite Nachfrage nach pharmazeutischen Produkten in den nächsten fünf Jahren kontinuierlich steigen wird. Wachstumstreiber sind hier nicht nur die alternde Bevölkerung in vielen Industrieländern, sondern auch der steigende Bedarf an Medikamenten in den Schwellenländern. Europa, das traditionell ein bedeutender Akteur in diesem Markt ist, muss daher aktiv Maßnahmen ergreifen, um seine Position zu sichern und auszubauen.
Einen entscheidenden Einfluss auf die Marktentwicklung könnte die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitssektor haben. Telemedizin, personalisierte Medizin und mobile Gesundheitsanwendungen (Health Apps) bieten enorme Potenziale zur Verbesserung der Patientenversorgung und Effizienzsteigerung im Gesundheitswesen. Europäische Unternehmen und Institutionen sollten daher verstärkt auf Kooperationen setzen und Synergien nutzen, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.
Fazit
Der Draghi-Bericht bietet eine vielversprechende Grundlage, um Europas Position im globalen Pharmamarkt zu festigen. Ein synchronisiertes Vorgehen aller relevanten Akteure – von der EU-Kommission über nationale Regierungen bis hin zu privaten Unternehmen – ist unerlässlich, um die empfohlenen Maßnahmen wirksam umzusetzen. Nur durch koordinierte, zielgerichtete Schritte können die Voraussetzungen geschaffen werden, damit Europa weiterhin als starker Innovationsstandort internationale Maßstäbe setzt.
Die Herausforderungen sind groß, doch ebenso die Chancen, die sich aus einer schnellen und konsequenten Umsetzung der Berichtsvorschläge ergeben. Europa hat das Potenzial, seine Führung im Pharmasektor nicht nur zu erhalten, sondern weiter auszubauen. In diesem Kontext ist die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen und der Privatwirtschaft unerlässlich, um eine nachhaltige und innovative Zukunft für den europäischen Pharmasektor zu sichern.
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9 Antworten
Die EU-Kommission muss handeln und nicht nur reden. Wichtige Themen wie dies dürfen nicht vernachlässigt werden!
Investitionen sind wichtig für die zukunft von Europa als pharma standort! Ohne geld geht nichts voran.
Dass mit den digitaltechnologie in der gesundheitsbereich is schon lang überfällig! Hoffe es wird bald überall eingesetzt.
Ja stimmt, vor allem bei den Krankenhäuser fehlt oft modern technik.
Man sollte mehr geld in forschung stecken damit sowas schneller geht!
Ich finde dass es sehr gut dass man jetzt auf künstliche Intelligenz setzt, weil das spart Zeit und geld bei forschung.
Das is gut das der bericht gemacht wurde, Pharma muss schneller arbeiten können um gut zu bleiben. Die EU muss aber auch mitmachen!
Ja genau, und besonders wichtig ist das die Preise nicht zu hoch werden sonst können sich viele Leute das nicht leisten.
Absolut, ich hoffe die Kommission hört zu und handelt schnell. Innovation ist wichtig!