Bremen (VBR). Der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI) fordert eine sofortige Verschiebung des Inkrafttretens der EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR). Anemon Strohmeyer, Geschäftsführerin des VHI, betont die Dringlichkeit dieser Maßnahme und gratuliert gleichzeitig Ursula von der Leyen zu ihrer Wiederwahl als Kommissionspräsidentin. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit sei Kontinuität und Handlungsfähigkeit unerlässlich. Strohmeyer lobt, dass von der Leyen in ihren Leitlinien wichtige industriepolitische Themen wie Wettbewerbsfähigkeit und den Abbau bürokratischer Hindernisse anführt – Aspekte, die auch für die Holzwerkstoffindustrie von großer Bedeutung sind.
Die Forderung nach einer Verzögerung der EUDR bleibt jedoch im Mittelpunkt. Die Verordnung zielt darauf ab, Produkte enftaldungsfrei zu gestalten, doch viele Fragen zur praktischen Umsetzung sind noch ungeklärt. „Enorme Ressourcen werden gebunden, während die Holzwirtschaft all ihre Kraft gegen die wirtschaftliche und ökologische Krise aufbringen muss“, erklärt Strohmeyer. Eine sofortige Entscheidung über die Verschiebung sei daher unumgänglich.
Die VHI unterstützt zwar das Ziel der EUDR uneingeschränkt, pocht aber auf eine praktikable Umsetzung. „Manchmal muss man einfach die Reißleine ziehen, statt eine Regelung aus Fristgründen auf Biegen und Brechen durchzubringen“, so Strohmeyer. Sie warnt davor, die Einführung erst im Herbst oder Winter zu verschieben. Dann wäre es zu spät, und die Unternehmen müssten schon jetzt wissen, welche Maßnahmen zu ergreifen seien.
Die Zeit drängt: Erst wenn die Kommission offene wesentliche Verfahrensfragen klärt und technische Voraussetzungen störungsfrei schafft, könne die Umsetzung beurteilt werden. „Das Thema der Entwaldung ist zu wichtig, um in den Ruf eines weiteren bürokratischen Monsters zu geraten“, mahnt Strohmeyer. Mit einer kurzfristigen Entscheidung zur Verlängerung der Einführungsfrist könnte die Kommission ein starkes Zeichen für einen Abbau der Bürokratie setzen, wie ihn von der Leyen in ihrer Bewerbungsrede betonte.
Abschließend unterstreicht Strohmeyer die Bereitschaft der Branche, das Ziel der EUDR – den Kampf gegen Entwaldung – voll zu unterstützen. Aber eine umsetzbare Gestaltung müsse Vorrang haben, um den wertvollen Rohstoff Holz effizient und nachhaltig nutzen zu können. „Die Einführung der EUDR sollte jetzt offensiv verschoben werden, um der Kommission die Zeit für die Beantwortung der offenen Fragen und den Unternehmen ausreichend Zeit zur Implementierung zu gewähren,“ resümiert sie. Nur so sei der Wertschöpfungskette gedient und würde verhindert, dass die Holzwirtschaft unnötig belastet werde.
Der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. vertritt die Interessen der Hersteller von Span-, Faser- und OSB-Platten sowie Naturfaser-Verbundwerkstoffen, Sperrholz und Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen. Die deutsche Holzwerkstoffindustrie erzielte 2023 einen Umsatz von 5,3 Milliarden Euro und steht für einen nachhaltigen Umgang mit Holz, wobei recycelbare Materialien und Sägenebenprodukte vorrangig verarbeitet werden.
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EUDR verschieben – jetzt! Die Kommission muss jetzt das Heft des Handelns in die …
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Zitierte Personen und Organisationen
- Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI)
- Ursula von der Leyen
- Kommission
- EU-Kommissionspräsidentin
- Geschäftsführerin des Verbandes der Deutschen Holzwerkstoffindustrie, Anemon Strohmeyer
- Qualitätsgemeinschaft Holzwerkstoffe
- Gütegemeinschaft Innentüren
- Förderverein Holzwerkstoff- und Holzleimforschung
- EU-Verordnung gegen Entwaldung (EUDR: EU-Deforestation Regulation)
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Hier ist der Beitrag in einfacher Sprache zusammengefasst und mit Fragen und Antworten ergänzt:
Datum: 19.07.2024 – 17:18
Der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI) hat eine Nachricht veröffentlicht.
Titel: EUDR verschieben – jetzt!
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Was will der VHI?
- Der VHI möchte, dass die EU-Kommission die Einführung der EUDR (EU-Verordnung gegen Entwaldung) verschiebt.
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Wer hat sich zur Wiederwahl gratuliert?
- Ursula von der Leyen wurde als EU-Kommissionspräsidentin wiedergewählt. Der VHI gratuliert ihr dazu und hofft auf Unterstützung für wirtschaftliche Themen.
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Warum soll die EUDR verschoben werden?
- Es gibt viele offene Fragen zur Umsetzung der Verordnung.
- Unternehmen haben schon viele Ressourcen gebunden, um sich vorzubereiten.
- Die Holzwirtschaft braucht ihre Ressourcen für wichtige wirtschaftliche und ökologische Aufgaben.
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Was fordert der VHI von der EU-Kommission?
- Eine sofortige Entscheidung zur Verschiebung der EUDR-Einführung.
- Klarheit darüber, welche Regeln gelten sollen.
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Warum ist das wichtig?
- Unternehmen müssen wissen, welche Schritte sie gehen sollen.
- Das Ziel der EUDR – weniger Entwaldung – wird vom VHI unterstützt.
- Aber die Umsetzung muss praktikabel sein und darf nicht zu viel Bürokratie erzeugen.
- Was sagt Anemon Strohmeyer, Geschäftsführerin des VHI?
- Sie fordert eine schnelle Entscheidung zur Verschiebung.
- Eine spätere Entscheidung im Herbst oder Winter wäre nicht hilfreich.
- Die Holzwirtschaft muss jetzt wissen, wie es weitergeht.
Zum Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI):
- Vertreten nationale und europäische Interessen der Hersteller von Holzwerkstoffen.
- Produzieren Span-, Faser- und OSB-Platten sowie andere Produkte aus Holz.
- Nutzen hauptsächlich Sägespäne und Altholz.
- Die deutsche Holzwerkstoffindustrie machte im Jahr 2023 5,3 Milliarden Euro Umsatz.
Kontakt:
Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI), Schumannstr. 9, Berlin
Telefon: (030) 28 09 12 50
E-Mail: info@vhi.de
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8 Antworten
Warum ist das so kompliziert? Einfach die Regeln machen und dann sehen was passiert. Immer diese Verzögerungen.
Die Holzwirtschaft braucht ihre Resorsen für andere Sachen, das versteh ich. Aber warum nicht einfach jetzt schon was tun gegen Entwaldung?
Ich find das alles sehr verwirrend. Erst sagen die es muss gemacht werden und dann doch wieder warten? Wo ist da der Sinn?
Vieleicht wollen die nur mehr Zeit um sich besser vorzubereiten. Kann das sein?
Ja, das ganze scheint einfach schlecht geplant zu sein. Mehr Klarheit wäre gut.
Ich versteh das richtig, die wollen dass die EU Gesetze verschiebt? das geht doch nich einfach so!
Ja, die glauben wohl, dass das einfach wäre. Aber da spielen doch viele Faktoren rein.
So viele Wörte und ich kapier immernoch nich warum das Ding verschoben werden soll. Irgendwas mit zu viel Bürokratie?