Bremen (VBR).
EU verfolgt ambitionierte Klimaziele: Deutscher Holzverband fordert Anpassungen
Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) hat den von der EU-Kommission vorgestellten ‚Clean Industrial Deal‘ ausdrücklich begrüßt. Die Initiative zielt darauf ab, die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung in Europa voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Dabei bewertet der Verband das parallel vorgestellte Omnibus-Paket zum Bürokratieabbau als einen Schritt in die richtige Richtung. Doch es gibt Kritik: "Es ist unverständlich, dass die EUDR nicht Teil der Initiative zum Bürokratieabbau ist", kommentiert Julia Möbus, Geschäftsführerin des DeSH. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung) Die fehlende Berücksichtigung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) im neuen Paket wird vom Verband bemängelt.
Die Wald- und Holzwirtschaft sieht sich angesichts umfassender Regularien wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung und dem CO2-Grenzausgleichsmechanismus mit einer Flut an bürokratischen Vorgaben konfrontiert. Diese Regelungen sind für europäische Unternehmen zwar verpflichtend, doch ihre internationale Konkurrenz bleibt vielfach verschont, was zu einer Verzerrung des Wettbewerbs führt. Gerade die deutschen Firmen könnten durch die EUDR an globaler Wettbewerbsfähigkeit verlieren.
Der DeSH hebt hervor, dass die Branche international führend in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltstandards sei. Unterstützung findet daher das Ziel, die weltweite Entwaldung einzudämmen. Doch der Verband zweifelt an der Wirksamkeit der EUDR: „Für uns stellt sich die Frage, ob die EUDR ein geeignetes Instrument ist, um diese Ziele zu erreichen“, so Möbus. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Angesichts bevorstehender ökonomischer Herausforderungen betont der DeSH die zentrale Rolle Europas als Wirtschaftsstandort. Der Verband ruft dazu auf, die EUDR im Bereich des Bürokratieabbaus zu überarbeiten und dabei die aktuellen weltpolitischen Entwicklungen zu berücksichtigen. Ein pragmatischer Ansatz könnte nicht nur Bürokratie abbauen, sondern auch die klimafreundliche Transformation voranbringen. „Wald und Holz leisten einen entscheidenden Beitrag zur klimafreundlichen Transformation“, erläutert Möbus. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Im Hinblick auf die globale Wettbewerbsstärke mahnt der Verband, dass wirkungsvolle Rahmenbedingungen nötig sind, um den wichtigen Industriezweig zukunftsfähig zu gestalten. Dies sei essenziell, um den Beitrag der Wald- und Holzwirtschaft zum Klimaschutz und zur wirtschaftlichen Wertschöpfung sicherzustellen. Letztendlich steht fest: Ohne Anpassungen droht der europäischen Holzbranche ein zunehmender Wettbewerbsnachteil.
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Omnibus-Paket muss auch Anpassungen der EUDR enthalten
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Zukunft der EU-Forstwirtschaft: Chancen und Herausforderungen im Kontext der erweiterten EUDR
Die Diskussion um die zukünftige Ausrichtung der EU-Gesetzgebung bezüglich der Forstwirtschaft und Holzindustrie erreicht mit der aktuellen Debatte über den Clean Industrial Deal und das Omnibus-Paket zum Bürokratieabbau einen neuen Höhepunkt. Vor dem Hintergrund der Europäischen Union als wettbewerbsfähiger Wirtschaftsraum wird insbesondere die Rolle der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) intensiv beleuchtet. Die Wald- und Holzwirtschaft spielt eine entscheidende Rolle in der nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, und die Balance zwischen Umweltschutz und wirtschaftlicher Wettbewerbsfähigkeit erfordert sorgfältige Abwägungen.
Ein genauerer Blick auf ähnliche Gesetzgebungsinitiativen zeigt, dass andere Regionen weltweit ebenfalls vor vergleichbaren Herausforderungen stehen. In den USA etwa wurden kürzlich Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien verabschiedet, wobei der Fokus auf der Reduzierung von Umweltbürokratie lag. Solche internationale Entwicklungen könnten dazu beitragen, dass die EU ihre eigenen Regelungen anpasst, um eine ausgewogene Politik zu schaffen, die sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Ziele berücksichtigt.
Prognosen von Wirtschaftsexperten deuten darauf hin, dass eine unzureichende Anpassung der EUDR negative Auswirkungen auf die europäische Holzindustrie haben könnte, insbesondere im Vergleich zu außereuropäischen Märkten, die weniger strikten Regularien unterliegen. Dies birgt das Risiko eines Wettbewerbsnachteils für europäische Unternehmen, was durch spezifische Erleichterungen wie jene im Mercosur-Abkommen oder angekündigte Zölle aus den USA noch verstärkt wird.
Die Aufnahme der EUDR in das Omnibus-Paket würde nicht nur Bürokratie abbauen, sondern auch Klarheit über langfristige Investitionsstrategien für Unternehmen bieten. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die EU-Kommission bereit ist, diese Schritte zu gehen. Fest steht, dass die kommenden Monate entscheidend sein werden, um die Weichen für eine ökonomisch tragfähige und ökologisch nachhaltige Zukunft zu stellen. Der Dialog zwischen Industrieverbänden, politischen Entscheidungsträgern und internationalen Partnern wird hierbei von zentraler Bedeutung sein.
Insgesamt befindet sich Europa an einem Scheideweg, an dem sowohl politische Flexibilität als auch wirtschaftliches Weitblick gefragt sind, um die dualen Ziele der Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit in Einklang zu bringen. Die Entwicklung der EUDR und ihre Integration in künftige gesetzgeberische Maßnahmen wird dabei ein Schlüsselthema bleiben.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband
- Europäische Kommission
- Mercosur
- EU-Taxonomie
- CO2-Grenzausgleichsmechanismus
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13 Antworten
Es wäre schön zu sehen, wie sich die Diskussion um die EUDR weiterentwickelt und welche konkreten Schritte unternommen werden.
Definitiv! Ich bin gespannt auf die nächsten Monate und hoffe auf positive Veränderungen für unsere Industrie.
Ich denke auch an eine gute Zukunft für den Holzsektor in Europa – aber dazu müssen alle zusammenarbeiten!
Der Aufruf zur Überarbeitung der EUDR klingt sinnvoll. Es ist wichtig, dass wir in Europa konkurrenzfähig bleiben und gleichzeitig Umweltschutz betreiben.
Absolut richtig! Ich denke auch, dass ein ausgewogener Ansatz notwendig ist, um beides zu fördern.
Ich hoffe nur, dass diese Gespräche auch ernsthaft geführt werden und nicht nur als Lippenbekenntnis dienen.
Ich finde es interessant, dass der DeSH anmerkt, dass die Holzbranche international führend in Nachhaltigkeit ist. Wie können wir sicherstellen, dass diese Standards auch wirklich eingehalten werden?
Gute Frage! Vielleicht sollten wir mehr Transparenz in der Lieferkette fordern und regelmäßige Kontrollen durchführen lassen.
Ich stimme zu! Es wäre hilfreich, wenn es klare Richtlinien gäbe, wie Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen können.
Die Idee vom Bürokratieabbau ist super! Aber warum wurde die EUDR nicht berücksichtigt? Das könnte doch die Wettbewerbsfähigkeit gefährden.
Das sehe ich genauso. Es wäre wichtig zu wissen, wie andere Länder damit umgehen und ob wir von deren Erfahrungen lernen können.
Ich finde die Initiative vom DeSH wirklich gut, aber ich frage mich, warum die EUDR nicht mit einbezogen wurde. Könnte das nicht zu einem größeren Problem für die Holzindustrie führen?
Ja, das ist ein guter Punkt! Ich denke auch, dass es wichtig ist, einen einheitlichen Rahmen zu schaffen, um den Wettbewerb fair zu halten.