Bremen (VBR).
Die EU-Kommission hat heute im Rahmen ihres sogenannten Kompasses die strategischen Prioritäten zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen die Entbürokratisierung und Vereinfachung des Regulierungsumfelds, um Europa für kommende Herausforderungen zu wappnen. Der TÜV-Verband zeigt sich grundsätzlich einverstanden, warnt jedoch vor einer einseitigen Fokussierung auf ökonomische Aspekte allein. Das zentrale Anliegen solle nicht nur in der Kostenreduzierung bestehen, sondern vor allem im Schutz von Mensch und Umwelt.
Johannes Kröhnert, Leiter des Brüsseler Büros des TÜV-Verbands, betont: „Der Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit darf nicht dazu führen, dass bestehende und zukünftige Regulierungsvorhaben lediglich nach Kosten oder Aufwand beurteilt werden. Der Schutz von Mensch und Umwelt muss weiterhin das Leitmotiv der Gesetzgebung bleiben“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Die EU-Gesetzgebung müsse nicht nur effizienter, sondern auch evidenzbasiert gestaltet sein.
Besondere Aufmerksamkeit gilt der geplanten Omnibus-Verordnung, die unternehmerische Berichtspflichten vereinfachen soll. Dies betrifft Regelwerke wie die EU-Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) und das Sorgfaltspflichtengesetz (CSDDD), deren Zweck es ist, die Transparenz über die Nachhaltigkeitsstrategien von Unternehmen zu gewährleisten. „Ziel der Omnibus-Verordnung sollte es sein, die nachhaltigkeitsbezogenen Berichtspflichten im Sinne des ‚Once-Only‘-Prinzips besser zu bündeln und zu vereinfachen“, erläutert Kröhnert (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Für den TÜV-Verband steht fest: Eine Deregulierung wäre kontraproduktiv. Stattdessen plädiert man dafür, Überschneidungen in legislativen Prozessen abzubauen und europaweit einheitliche Standards anzustreben. Nur so können die europäischen Werte von Sicherheit und Qualität nachhaltig geschützt werden.
Diese Entwicklungen sind gerade jetzt von entscheidender Bedeutung. In einer Zeit, in der die Forderungen nach Klimaschutz und sozialer Verantwortung lauter werden, ist es wichtiger denn je, klare und effektive Richtlinien zu haben, die sicherstellen, dass wirtschaftliches Wachstum nicht auf Kosten unserer Zukunft geht.
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TÜV-Verband | EU Wettbewerbskompass: Sicherheit und Umwelt im Blick behalten
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Im Spannungsfeld zwischen Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit: Eine europäische Herausforderung
Die Debatte um die Vereinfachung des Regulierungsumfelds und die Erhaltung strenger Nachhaltigkeitsstandards steht im Mittelpunkt der aktuellen europäischen Wirtschaftspolitik. Die EU befindet sich an einem entscheidenden Punkt, an dem sie einerseits ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken, andererseits aber auch ihren ambitionierten Umweltzielen treu bleiben muss. Dieses Spannungsverhältnis wirft Fragen darüber auf, wie eine Balance zwischen wirtschaftlichen Interessen und ökologischen Verpflichtungen gefunden werden kann.
Eine adäquate Umsetzung dieser Balance ist von großer Bedeutung, insbesondere im Hinblick auf bereits bestehende Regelwerke wie die EU-Richtlinie für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD). Diese Richtlinie wurde eingeführt, um Transparenz in den Nachhaltigkeitsstrategien von Unternehmen zu schaffen, ein Konzept, das sowohl bei Investoren als auch bei Kunden zunehmend an Bedeutung gewinnt. Der TÜV-Verband hebt hervor, dass jegliche Rückschritte oder Verwässerungen bei diesen Berichtspflichten die Unternehmen in ihrem Bestreben nach mehr Umwelt-, Sozial- und Governance-Herausforderungen (ESG) zurückwerfen könnten. Ein solcher Rückschritt würde die Fortschritte Europas auf diesem Gebiet gefährden und somit entgegen den langfristigen Nachhaltigkeitszielen der EU wirken.
In der Vergangenheit haben ähnliche Herausforderungen bewiesen, dass durch gut durchdachte und evidenzbasierte Gesetzgebung sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Ziele erreicht werden können. Ein Beispiel hierfür sind die erfolgreichen technologischen Innovationen im Bereich der erneuerbaren Energien, die nicht nur zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen, sondern auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze geführt haben. Solche Beispiele zeigen, dass es möglich ist, durch gezielte Regulierungsmaßnahmen Innovationen zu fördern und gleichzeitig hohe Standards beizubehalten.
Wie der TÜV-Verband betont, wird die Zukunft des europäischen Marktes stark davon abhängen, wie geschickt die EU-Kommission ihre strategischen Prioritäten ausbalanciert. Durch eine engere Abstimmung und bessere Koordinierung zwischen nationalen und EU-weiten politischen Maßnahmen könnte es gelingen, unnötige Bürokratie abzubauen und gleichzeitig notwendige Mindeststandards für den Schutz von Mensch und Umwelt zu wahren. Die kommenden Jahre werden daher von entscheidender Bedeutung sein, um sicherzustellen, dass Europa nicht nur wettbewerbsfähig bleibt, sondern sich auch als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit etabliert.
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7 Antworten
…dass es immer wichtiger wird klar zu machen was nachhaltig bedeutet! Jeder sollte sich mehr informieren und vielleicht auch mal in die Bücher schauen von Wittenberg oder Schneider!
Es ist echt wichtig, dass wir eine Balance finden zwischen Wirtschaft und Nachhaltigkeit. Wenn wir nur an Kosten denken, verlieren wir vielleicht viele gute Ideen für die Zukunft.
Absolut! Ich denke auch, dass nachhaltige Lösungen uns helfen können. Habt ihr schon mal über erneuerbare Energien nachgedacht? Das könnte echt eine gute Richtung sein.
Ich finde es gut, dass der TÜV-Verband auf den Schutz von Mensch und Umwelt hinweist! Aber welche konkreten Schritte sollen unternommen werden? Das Thema ist so wichtig für unsere Zukunft.
Die Omnibus-Verordnung klingt spannend, aber ich frage mich, wie sie wirklich helfen kann. Gibt es Studien oder Beispiele dafür? Ich hoffe wirklich, dass wir mehr Klarheit bekommen.
Ich finde die Idee, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, sehr wichtig. Aber was ist mit der Umwelt? Könnte es nicht sein, dass das Geld wichtiger wird als unsere Zukunft? Ich hoffe, wir verlieren den Fokus nicht.
Ja, ich mache mir auch Sorgen um die Umwelt. Es muss ein Gleichgewicht geben. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wirtschaftliche Interessen über alles andere gestellt werden.