IEA Analyse: Energiewende weltweit in Gefahr – Ausbauziel für erneuerbare Energien bis 2030 droht zu scheitern

Eine aktuelle IEA-Analyse zeigt, dass das Ziel, die globale Kapazität erneuerbarer Energien bis 2030 zu verdreifachen, um rund 30 % – etwa 3000 GW – verfehlt wird. Zwar haben sich Europas Wind- und Solarkapazitäten zwischen 2019 und 2023 um 65 % erhöht, doch das Tempo reicht nicht aus. Simone Peter vom Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) fordert deshalb klare Ausbauziele und ein „Fit-for-90plus“-Paket im EU-Green Deal, um die Lücke zu schließen. Nur mit festen Zielmarken und entschlossenem Handeln könne Europa die Energiewende zum Motor für Klimaschutz und Wirtschaftswachstum machen.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Globale Ausbauverdreifachung erneuerbarer Energien bis 2030 droht um etwa 30 Prozent, 3000 GW-Lücke.
– Europas Wind- und Solarkapazität wuchs 2019–2023 um 65 Prozent, Ausbau weiterhin unzureichend.
– Nur 14 Länder haben konkrete Ausbauziele für erneuerbare Energien in nationalen Klimaplänen.

Ausbauziele für Erneuerbare Energien drohen verfehlt zu werden

Die globale Energiewende gerät ins Stocken. Eine aktuelle Analyse der Internationalen Energieagentur (IEA) zeigt, dass das ehrgeizige Ziel, die Kapazitäten erneuerbarer Energien bis 2030 zu verdreifachen, um etwa 30 Prozent verfehlt werden könnte. Trotz intensiver Bemühungen und jüngster Fortschritte besteht eine enorme Lücke von rund 3000 Gigawatt bis zum angestrebten Datum.

Europa hat zwischen 2019 und 2023 seine installierten Kapazitäten für Wind- und Solarenergie bereits um beachtliche 65 Prozent erhöht. Doch auch dieser Fortschritt reicht noch nicht aus, um das Ziel zu erreichen. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), warnt eindringlich vor dem drohenden Defizit: „Allein das Tempo muss weiter zunehmen, gerade weil die Verdreifachung bis 2030 nicht genügt, um eine klimafreundliche Energieversorgung ohne Atomkraft sicherzustellen. Diese ist aus Kosten- und Sicherheitsgründen langfristig keine Lösung."

Auf der letzten Weltklimakonferenz COP 28 haben 194 Regierungen konkrete Zusagen gemacht, die Pariser Klimaziele in greifbare Maßnahmen umzusetzen. Im Mittelpunkt dieser Pläne steht die massive Ausweitung der erneuerbaren Stromerzeugungskapazitäten. Dennoch genügen die aktuellen Zahlen nicht, um die gesteckten Ziele zu erreichen, sollte der bisherige Kurs fortgesetzt werden. Besonders besorgniserregend ist laut BEE der fehlende Ehrgeiz vieler Staaten: Bislang haben nur 14 Länder spezifische Ausbauziele für erneuerbare Energien in ihren nationalen Klimaplänen festgelegt.

Simone Peter betont: „Sonne und Wind liefern heute schon die günstigste Energie. Mit festen Zielmarken gelingt der Zubau am sichersten.” Die Bedeutung der erneuerbaren Energien geht längst über den Klimaschutz hinaus. Eine IEA-Studie zeigt, dass rund ein Drittel des Wirtschaftswachstums der Europäischen Union im Jahr 2023 auf saubere Energietechnologien entfiel. „Erneuerbare Energien sind längst mehr als ein Beitrag zum Klimaschutz. Sie sind ein zentraler Faktor für Wirtschaft und Arbeitsplätze geworden. Seit 2000 hat sich die Anzahl der Jobs im Bereich der erneuerbaren Energien in der EU verdreifacht.”

Vor diesem Hintergrund appelliert Peter an die Europäische Union, ihre Anstrengungen zu verstärken: „Die Weiterentwicklung des EU-Green Deals, die Vorlage eines ‘Fit-for-90plus’-Pakets sowie stärkere industriepolitische Anreize sind notwendig. Sie sind Pflicht und keine Kür.” Der Weg in eine nachhaltige Zukunft führt nur über den entschlossenen Ausbau der erneuerbaren Energien.

  • 30 % könnte das Ziel der Verdreifachung der Erneuerbaren bis 2030 verfehlt werden
  • 3000 Gigawatt Bestand an erneuerbaren Kapazitäten fehlen für Zielerreichung
  • 65 % Zuwachs bei Wind- und Solarenergie in Europa von 2019 bis 2023
  • 14 Länder haben konkrete Ausbauziele für Erneuerbare in ihren Klimaplänen
  • Drittel des EU-Wirtschaftswachstums 2023 stammt aus sauberen Energietechnologien
  • Verdreifachung der Jobs im Bereich Erneuerbare Energien in der EU seit 2000

    Hintergründe und Perspektiven zur globalen Energiewende

Die globale Energiewende steckt trotz wachsender Dringlichkeit und erheblichem Potenzial für Solar- und Windenergie nach wie vor in einer schwierigen Phase. Zwar gewinnt die wirtschaftliche Bedeutung erneuerbarer Energien weltweit kontinuierlich an Gewicht, doch zahlreiche strukturelle Hindernisse verzögern den notwendigen Ausbau. Dabei stehen vor allem bürokratische Hürden, unklare oder instabile Förderprogramme sowie fehlende Infrastruktur unüberwindbar im Weg. Diese Faktoren führen dazu, dass Investitionen zögerlich sind und politische Verbindlichkeit oft fehlt. Die Folgen betreffen nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt.

Ein zentrales Problem liegt in der mangelnden Planungssicherheit für Investoren. Förderprogramme, die kurzfristig geändert oder gestrichen werden, erzeugen Unsicherheit, die Kapitalflüsse hemmt. Zusätzlich erschweren langwierige Genehmigungsverfahren und administrative Anforderungen den raschen Ausbau erneuerbarer Technologien. Ohne schnelle und verlässliche Infrastruktur, etwa für Netzanbindung und Speicher, lassen sich steigende Mengen an Solar- und Windstrom nicht effizient ins Stromnetz integrieren.

Der notwendige politische Wille und eine verbindliche Agenda bleiben oft hinter den Ansprüchen zurück. Dabei gibt es Vorreiterregionen, die zeigen, wie es gelingen kann: Sie setzen auf klare Zielvorgaben, dauerhafte Fördermaßnahmen und den Ausbau digital unterstützter Netze. Solche Ansätze haben bereits zu einem deutlichen Anstieg des Anteils erneuerbarer Energien am Energiemix geführt und bieten ein Modell für andere Länder.

Welche konkreten Auswirkungen hat diese Stagnation auf die Gesellschaft? Ohne beschleunigten Ausbau drohen Versorgungsengpässe, steigende Energiepreise und der Verlust von Arbeitsplätzen in zukunftsträchtigen Branchen. Das unterstreicht die Risiken von Nachlässigkeit ebenso wie die dringende Notwendigkeit verstärkter politischer Aktionen. Denn die Energiewende ist nicht nur eine technische oder wirtschaftliche Herausforderung, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Fragen der sozialen Gerechtigkeit, des Umweltschutzes und der Zukunftsfähigkeit von Arbeitsplätzen berührt.

Die globale Energiewende steht damit an einem entscheidenden Punkt: Es gilt, strukturelle Hemmnisse schnell zu überwinden, politische Verbindlichkeit zu schaffen und die positiven wirtschaftlichen Potenziale von Solar- und Windenergie konsequent zu nutzen. Nur so kann eine nachhaltige, zuverlässige und sozialverträgliche Energieversorgung gestaltet werden – ein Ziel, das weitreichende Folgen für die Wirtschaft, Gesellschaft und Politik hat.


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