EU-Ratsdebatte zu Agrarvorgaben: Umwelthilfe warnt vor Deregulierung

Pressemeldung:EU-Ratsdebatte zu Agrarvorgaben: Umwelthilfe warnt vor Deregulierung
Berlin, 21. März 2024 – Ein brisantes Thema steht heute auf der Agenda des EU-Rates: die mögliche Abschaffung wesentlicher Umweltvorgaben für Agrarsubventionen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) schlägt Alarm und warnt vor einem rasanten Verfahren, das jahrelange Fortschritte in der umweltfreundlichen Landwirtschaft zunichtemachen könnte. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir wird aufgefordert, gegen diese radikalen Pläne zu stimmen, die unter anderem unkontrollierte Pestizideinsätze und einen erhöhten Antibiotikaeinsatz begünstigen könnten. Dieses Vorgehen würde nicht nur den Umwelt-, sondern auch den Verbraucherschutz dramatisch schwächen.

Bremen (VBR). In den aktuellen Entwicklungen rund um die Agrarpolitik der Europäischen Union stehen entscheidende Veränderungen bevor, die weitreichende Konsequenzen für Umweltstandards und die haben könnten. Der EU-Rat diskutiert heute in einem ungewöhnlich hastigen Verfahren über Vorschläge, die eine Abschaffung wesentlicher Umweltvorgaben für landwirtschaftliche Subventionen vorsehen. Sollten diese Pläne Zustimmung finden, könnte das die Anwendung rigider Umweltstandards und Kontrollen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU gefährden.

Die , eine renommierte – und Verbraucherschutzorganisation, hat sich vehement gegen diesen Schnellprozess ausgesprochen. Nach Meinung von Sascha Müller-Kraenner, dem Bundesgeschäftsführer der DUH, steht viel auf dem Spiel: „In einem Blitzverfahren sollen innerhalb weniger Wochen über Jahre erarbeitete Fortschritte für eine umweltfreundliche Landwirtschaft einfach über Bord geworfen werden. Mit ihrem Drängen verhindert die EU-Kommission jede gewissenhafte Abschätzung der Umweltfolgen.“, so Müller-Kraenner. Er hebt hervor, dass die vorgeschlagenen Änderungen pauschale Direktzahlungen ohne Umweltauflagen ermöglichen würden, den Schutz artenreicher Wiesen und Weiden eliminieren und die Verantwortlichkeit in Form von Brachflächen und Kontrollmaßnahmen abschaffen würden – alles zu Gunsten eines kurzfristigen Profitdenkens der Agrarindustrie und auf Kosten des Umwelt- und Verbraucherschutzes.

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Ein besonderer Kritikpunkt sind die potenziellen Freiheiten für unangemeldete Pestizideinsätze aus der Luft und vermehrten Antibiotikaeinsatz in Ställen. Das könnte die Lebensmittelqualität verschlechtern durch eine stärkere Belastung mit Pestiziden und Antibiotikaresistenzen. Müller-Kraenner fügt hinzu: „Das bringt den protestierenden Bäuerinnen und Bauern nichts und geht zulasten von Umwelt, Klima, Verbraucherinnen und Verbrauchern.“

Im Hinblick darauf appelliert die DUH an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, gegen die Pläne im EU-Rat zu stimmen, insbesondere da sich Özdemir zuvor für eine konsequente Weiterführung des EU Green Deals ausgesprochen hatte. Die DUH nimmt Özdemir beim Wort und fordert, dass Deutschland den Vorschlägen, die als Nachgiebigkeit gegenüber der Agrarindustrie-Lobby interpretiert werden könnten, nicht zustimmt.

Die Diskussion im EU-Rat über diese Vorschläge ist nicht nur eine Frage der Agrarpolitik, sondern betrifft grundlegende Aspekte des Umwelt- und Verbraucherschutzes. Die Entscheidungen, die heute getroffen werden, werden nicht nur die künftige Ausrichtung der europäischen Landwirtschaft bestimmen, sondern auch, wie ernst es die EU mit dem Schutz ihrer natürlichen Ressourcen und der ihrer Bürgerinnen und Bürger meint. Es steht viel auf dem Spiel, und es bleibt zu hoffen, dass die Stimmen für Umwelt- und in diesem entscheidenden Moment Gehör finden.

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