– EU-Mercosur-Abkommen bietet strategische Chance für deutsch-brasilianische Wirtschaftskooperation mit 700 Millionen Menschen.
– Verstärkte Kooperation nachhaltiger Technologien, besonders grüner Wasserstoff: Brasilien liefert, Deutschland liefert Skalierungstechnologie.
– Wiederaufnahme von Doppelbesteuerungs-Abkommen nötig zur Stärkung wirtschaftlicher Stabilität und Investorenvertrauen.
Deutsch-Brasilianische Wirtschaftstage: Weichenstellung für eine engere Zusammenarbeit
Die 41. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage setzen ein deutliches Signal für mehr wirtschaftliche Kooperation zwischen Deutschland und Brasilien. Im Mittelpunkt steht die Forderung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), das EU-Mercosur-Abkommen zügig zu ratifizieren, um einen gemeinsamen Wirtschaftsraum mit mehr als 700 Millionen Menschen zu schaffen. Wolfgang Niedermark, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, betont: „Das EU-Mercosur-Abkommen bietet Deutschland und Brasilien eine einmalige strategische Gelegenheit, ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit auf ein neues Niveau zu heben.“ Der Verband ruft die politischen Entscheidungsträger auf, in der zweiten Jahreshälfte entschlossen voranzuschreiten und innerhalb der EU und des Mercosur eine tragfähige Allianz zu schmieden.
Besondere Bedeutung misst der BDI der verstärkten Zusammenarbeit im Bereich nachhaltiger Technologien bei. Brasilien gilt als zentraler Akteur in der globalen grünen Transformation, während Deutschland mit über 59.000 Patentanmeldungen im vergangenen Jahr und einer starken Forschungslandschaft zu den innovativsten Ländern weltweit zählt. Niedermark bringt das an konkreten Chancen auf den Punkt: „Zahlreiche Synergien eröffnen Chancen für eine vertiefte Zusammenarbeit – etwa im Bereich grüner Wasserstoff.“ Brasilien könnte zu einem wichtigen Lieferanten von grünem Wasserstoff werden, während Deutschland seine moderne Technik zur Skalierung einbringt. Die Hoffnung liegt auf einer Win-Win-Situation, bei der die energieintensive Industrie in Deutschland ebenso vom brasilianischen Wasserstoff profitiert wie Deutschland als Importeur.
Darüber hinaus fordert der BDI praktische Schritte zur Vereinfachung der bilateralen Kooperation. „Mehr bilaterale Kooperation braucht weniger Bürokratie und verlässliche, attraktive Rahmenbedingungen“, so Niedermark. Er sieht die Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein modernes Doppelbesteuerungsabkommen als zwingend notwendig an. In geopolitisch herausfordernden Zeiten müsse politischer Wille in sichtbare wirtschaftliche Fortschritte umgemünzt werden. Ein solches Abkommen könnte nicht nur wirtschaftliche Stabilität signalisieren, sondern auch das Vertrauen internationaler Investoren stärken und das Handels- und Investitionsvolumen zwischen Deutschland und Brasilien deutlich erhöhen.
Warum die deutsch-brasilianische Wirtschaftspartnerschaft eine neue Dimension erhält
Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Das kürzlich eingeführte EU-Mercosur-Abkommen eröffnet beiden Seiten einen gemeinsamen Wirtschaftsraum mit über 700 Millionen Einwohnern. Diese Allianz verbindet die Europäische Union mit dem südamerikanischen Handelsblock Mercosur – bestehend aus Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay. Für Deutschland und Brasilien bedeutet das nicht nur mehr Handel, sondern vor allem die Chance, langfristige wirtschaftliche Wachstumspotenziale zu erschließen und Beschäftigung zu stärken.
Die Bedeutung dieses Abkommens kann kaum überschätzt werden: Es senkt Handelshemmnisse, schafft verlässliche Rahmenbedingungen und erhöht die Attraktivität für Investoren. Gerade in Zeiten globaler geopolitischer Verwerfungen ist eine solche Kooperation auch ein strategisches Gegengewicht, das politische und wirtschaftliche Stabilität signalisiert. Wolfgang Niedermark vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) fordert daher, die Ratifizierung des Abkommens entschlossen voranzubringen, um die vielfältigen Chancen zu nutzen und die Position beider Volkswirtschaften im weltweiten Wettbewerb zu stärken.
Die Rolle des EU-Mercosur-Abkommens im weltweiten Handel
Das Abkommen fällt in eine Zeit der Neuausrichtung globaler Handelsbeziehungen. Es erleichtert nicht nur den zollfreien Warenverkehr, sondern fördert auch Investitionen und den Austausch von Dienstleistungen. Für die beteiligten Länder steht viel auf dem Spiel: Neben wirtschaftlichen Vorteilen entsteht ein engeres Netzwerk, das zum Beispiel Anforderungen an Nachhaltigkeit und Umweltschutz stärker integriert.
Deutschland sieht hierin eine strategische Gelegenheit, seine Rolle als einer der führenden Exportnationen Europas zu festigen und gleichzeitig von den natürlichen Ressourcen und dem zunehmenden Innovationspotenzial Brasiliens zu profitieren. Das gilt besonders für den Zugewinn an Arbeitsplätzen in zukunftsfähigen Branchen – ein wichtiger Faktor angesichts des globalen Strukturwandels.
Wie nachhaltige Technologien die Beziehungen prägen
Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Schlagwort, sondern ein zentrales Thema der deutsch-brasilianischen Kooperation. Brasilien agiert als Schlüsselakteur in der globalen grünen Transformation, etwa durch sein großes Potenzial bei erneuerbaren Energien. Deutschland wiederum verfügt mit mehr als 59.000 Patentanmeldungen im Bereich nachhaltiger Technologien im vergangenen Jahr über eine der innovativsten Forschungslandschaften weltweit.
Ein konkretes Beispiel ist die Zusammenarbeit im Bereich grüner Wasserstoff: Brasilien hat das Potenzial, ein wichtiger Lieferant zu werden, während Deutschland mit modernster Technologie die Produktion und Skalierung vorantreibt. Diese Win-Win-Situation erlaubt es beiden Seiten, voneinander zu profitieren – sowohl die brasilianische Wirtschaft als auch die energieintensive Industrie in Deutschland. Für die gesellschaftliche Entwicklung auf beiden Seiten bedeutet dies nicht nur Fortschritt im Umweltbereich, sondern auch eine nachhaltige Stärkung der Arbeitsmärkte.
Um solche Entwicklungen zu unterstützen, sind partnerschaftliche Rahmenbedingungen notwendig, die Bürokratie abbauen und Handelshemmnisse beseitigen. Die geplante Wiederaufnahme der Verhandlungen zum Abkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung ist dafür ein wichtiges Signal. Sie steht für das Bestreben, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu erleichtern und das Vertrauen internationaler Investoren zu fördern.
Diese deutsch-brasilianische Partnerschaft zeichnet sich dadurch aus, dass sie weit über klassischen Handel hinausreicht. Sie setzt auf Zukunftstechnologien und Ressourcen, die einen nachhaltigen Wandel in Gesellschaft und Wirtschaft bewirken können. Damit ist sie ein wichtiges Beispiel für moderne internationale Zusammenarbeit im 21. Jahrhundert.
Wie gestaltet sich die weitere Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Brasilien?
Die Kooperation zwischen Deutschland und Brasilien steht an einem entscheidenden Punkt, an dem sich Rahmenbedingungen und Potenziale konkret in konkretes Handeln übersetzen müssen. Das EU-Mercosur-Abkommen eröffnet eine einmalige strategische Gelegenheit, den wirtschaftlichen Austausch zwischen beiden Regionen deutlich zu intensivieren. Mit einem gemeinsamen Wirtschaftsraum von über 700 Millionen Menschen entsteht ein kraftvoller Impuls für Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand – sowohl in Europa als auch in Südamerika.
Der weitere Prozess verlangt nun von der Politik, die Ratifizierung des Abkommens in der zweiten Jahreshälfte zügig und entschlossen voranzutreiben. Gleichzeitig ist es erforderlich, eine tragfähige Allianz innerhalb der EU und dem Mercosur zu schmieden, um stabile und verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Diese bilden die Grundlage, damit die Wirtschaft ihr volles Potenzial entfalten kann.
Gerade im Bereich nachhaltiger Technologien bieten sich besondere Chancen. Brasilien spielt bei der globalen grünen Transformation eine Schlüsselrolle, etwa durch sein Potenzial als wichtiger Lieferant von grünem Wasserstoff. Deutsche Industriebetriebe mit einer starken Innovationskraft in nachhaltigen Technologien können von dieser Partnerschaft profitieren. Ziel ist eine Win-Win-Situation, bei der beide Seiten durch optimale Rahmenbedingungen und Kooperationen erfolgreich sind.
Neben Fortschritten im Handelsabkommen ist auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene zu stärken. Die Wiederaufnahme der Verhandlungen über ein modernes Abkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung zwischen Deutschland und Brasilien wird als notwendiger Schritt für mehr wirtschaftliche Stabilität und Investitionsanreize gesehen. Gerade in einem geopolitisch wandelnden Umfeld stärkt ein solcher Prozess das Vertrauen der Investoren und fördert das bilaterale Handels- und Investitionsvolumen nachhaltig.
Insgesamt lässt sich sagen, dass die nächsten Monate von entscheidender Bedeutung sind, um die bisherigen Grundlagen in sichtbare wirtschaftliche Ergebnisse umzusetzen. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sollten diese Chance nutzen, um die Partnerschaft aktiv und zielgerichtet weiterzuentwickeln.
Quelle: Dieser Beitrag wurde auf Basis einer Pressemitteilung des Bundesverbands der Deutschen Industrie e. V. verfasst.
9 Antworten
‚Zusammenarbeit‘ ist wichtig! Ich denke aber auch an mögliche kulturelle Unterschiede in der Geschäftswelt zwischen Deutschland und Brasilien. Wie können diese überwunden werden?
‚Nachhaltigkeit‘ ist ein Schlüsselwort! Ich frage mich jedoch, ob Brasilien genug Ressourcen hat, um diesen Anforderungen gerecht zu werden? Gibt es dazu aktuelle Informationen oder Daten?
Ich finde es spannend, wie das Abkommen beiden Ländern helfen kann. Aber ich frage mich auch, ob die Politik wirklich bereit ist, die notwendigen Schritte zu gehen. Was denken Sie über den politischen Willen zur Ratifizierung?
‚Wille‘ ist oft eine Sache der Interessen! Ich hoffe wirklich, dass beide Seiten zusammenarbeiten und nicht nur reden.
‚Politischer Wille‘ kann schnell schwinden! Es wird wichtig sein, Druck aufrechtzuerhalten und das Thema sichtbar zu halten.
Der Beitrag spricht viele wichtige Aspekte an! Besonders der Bereich grüner Wasserstoff klingt vielversprechend. Wie sehen Sie die Chancen für Start-ups in diesem Bereich? Gibt es spezielle Programme oder Förderungen?
Ich finde den Artikel sehr informativ, aber es fehlt eine tiefere Analyse der möglichen Risiken des EU-Mercosur-Abkommens. Welche negativen Auswirkungen könnte es auf die lokalen Märkte in Deutschland haben? Das wäre interessant zu wissen.
Das ist ein guter Punkt, Josef! Die Risiken sollten nicht ignoriert werden. Mich interessiert auch, wie die Umweltauswirkungen in Brasilien bewertet werden können. Gibt es dazu Studien?
Ich denke auch, dass man die Balance zwischen wirtschaftlichem Wachstum und Umweltschutz finden muss. Vielleicht könnte Brasilien von Deutschlands Technologien profitieren, um nachhaltiger zu wachsen.