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Erneuerbare Energien als Treiber der Energiewende

Renaissance der Kernenergie? – VDI fordert differenzierte Betrachtung
Der VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V. wirft einen kritischen Blick auf die jüngsten Prognosen der Internationalen Energieagentur (IEA) zur sogenannten "Renaissance der Kernenergie". Während die IEA in ihrem Bericht "The Path to a New Era for Nuclear Energy" im Januar 2025 von einem weltweiten Aufschwung bei der Nutzung von Kernkraft spricht, fordert der VDI eine differenzierte Betrachtung dieser Entwicklungen – insbesondere im Kontext Europas und der deutschen Energiepolitik. Trotz eines möglichen Produktionsanstiegs warnt der Verband davor, den wachsenden Einfluss der erneuerbaren Energien zu unterschätzen. Die Zahlen des World Energy Outlook 2024 untermauern diese Position: Erneuerbare Energien könnten bis 2050 zum dominierenden Faktor der globalen Stromversorgung avancieren, während die Rolle der Kernenergie bestenfalls stabil bleibt.

Bremen (VBR).

Globale Renaissance der ? Eine europaweite Perspektive

Die Welt steht möglicherweise vor einer neuen Ära der Kernenergie. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in ihrer jüngsten Veröffentlichung eine globale Wiederbelebung der Kernenergie proklamiert. Doch wie treffend ist diese Einschätzung für Europa und speziell für Deutschland?

Laut Dr. Jochen Theloke von der VDI-Gesellschaft und Umwelt ruft die IEA genau dazu auf, diese Frage differenziert zu betrachten. "Diese Aussage könne bei zu oberflächlicher Betrachtung leicht zu Fehlschlüssen führen – insbesondere in Bezug auf Europa oder die deutsche Energiepolitik", mahnt er eindringlich (Zitat-Quelle: ).

Ein Blick in den World Energy Outlook 2024 der IEA zeigt, dass die Stromerzeugung aus Kernkraft zwischen 2010 und 2023 nur minimal anstieg – von 2.756 TWh auf 2.765 TWh, ein Plus von lediglich 0,33 Prozent. Gleichzeitig fiel der Anteil der Kernenergie an der globalen Stromproduktion von 13 Prozent auf nur noch 9 Prozent.

Interessanterweise prognostiziert die IEA dennoch bis 2050 ein Szenario, in dem die Stromproduktion aus Kernkraftwerken weltweit auf 6.055 TWh steigen könnte. Trotz dieser Zunahme würde ihr Anteil weiterhin bei etwa 9 Prozent bleiben, da die gesamte Stromnachfrage exponentiell zunimmt. Parallel dazu wird ein starkes Wachstum der erneuerbaren Energien erwartet: Der Anteil der Photovoltaik an der globalen Stromerzeugung könnte von 5 Prozent im Jahr 2023 auf 40 Prozent im Jahr 2050 steigen, während Windenergie von 8 Prozent auf 26 Prozent klettert. Insgesamt könnten dann 83 Prozent der weltweiten Stromproduktion ausmachen.

Aus europäischer Sicht sieht es noch anders aus. Zwischen 2010 und 2023 sank die Stromerzeugung aus Kernenergie in der EU stark von 854 TWh auf 616 TWh. Ihr Anteil an der Gesamtstromproduktion schrumpfte somit von 29 Prozent auf 23 Prozent. Sollte sich das Szenario "Announced Pledges" verwirklichen, könnten im Jahr 2050 zwar 860 TWh aus Kernkraft erzeugt werden, doch ihr Anteil am Strommix würde auf 15 Prozent festgenagelt, während der Anteil erneuerbarer Energien erheblich zunimmt: Photovoltaik würde von 9 Prozent auf 24 Prozent steigen und Windkraft könnte von 18 Prozent auf 46 Prozent anwachsen. So würden erneuerbare Energien bis 2050 vielleicht stolze 84 Prozent der Stromproduktion in der EU erreichen.

Der VDI-Energieexperte Prof. Harald Bradke hebt hervor: „Diese Zahlen sprechen dafür, dass trotz eines prognostizierten Anstiegs der Kernenergieproduktion die erneuerbaren Energien der entscheidende Treiber der Energiewende bleiben“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Für Deutschland und Europa bedeutet dies, weiter auf einen klaren Kurs der Nutzung erneuerbarer Energien zu setzen.

In der Tat scheint die Rolle der Kernenergie limitiert, während die erneuerbaren Energien als Hoffnungsträger der nachhaltigen Zukunft strahlend hervortreten. Die Botschaft des VDI ist klar und deutlich – die Potenziale der grünen Energien auszuschöpfen, rückt mehr denn je ins Zentrum der europäischen Energiediskussion.


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Ein Blick in die Zukunft der globalen Energiemischung

Die jüngste Veröffentlichung der Internationalen Energieagentur (IEA) hat Diskussionen über die Rolle der Kernenergie in einer sich wandelnden Energielandschaft angestoßen. Obwohl die Prognosen für eine globale Renaissance dieser Technologie sprechen, verleihen sie der Erzählung eine notwendige Komplexität. Dr. Jochen Theloke vom VDI erinnert daran, dass trotz optimistischer Prognosen die Kernenergie keine dominierende Rolle im zukünftigen Energiemix spielen wird.

Einige Analysten argumentieren, dass die Kernenergie ein bedeutendes Potenzial bietet, um den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft zu unterstützen. Andere sind skeptischer und sehen den Ausbau der erneuerbaren Energien als den Schlüssel zur künftigen nachhaltigen Energieversorgung. Daten aus dem World Energy Outlook 2024 unterstreichen die Tatsache, dass obwohl die Stromerzeugung aus Kernkraftwerken bis 2050 erheblich steigen könnte, ihr Anteil an der weltweiten Energieproduktion stabil bleibt, da die Gesamtnachfrage exponentiell wächst.

In Europa zeigt die aktuelle Marktentwicklung bereits einen klaren Trend: Hier verzeichnete die Kernenergie seit 2010 nicht nur einen Rückgang ihres Anteils an der Stromerzeugung, sondern wird von einem kräftigen Wachstum bei den erneuerbaren Energien flankiert. Dies entspricht den Klimapolitiken vieler europäischer Länder, die sich verstärkt auf Photovoltaik und Windenergie konzentrieren. Bis 2050 könnte der Anteil erneuerbarer Energien an der europäischen Stromproduktion etwa 84 Prozent erreichen, was eine beeindruckende Verschiebung in der Energiepolitik darstellen würde.

Der technologische Fortschritt in Bereichen wie Energiespeicherung und Netzmodernisierung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle in dieser Transformation. Investitionen in diese Technologien werden es ermöglichen, den unregelmäßigen Charakter erneuerbarer Energien besser zu verwalten und eine zuverlässigere Versorgung sicherzustellen. Zukünftige Innovationen könnten auch dazu beitragen, bestehende Herausforderungen beim Bau neuer Kernkraftwerke zu überwinden, insbesondere hinsichtlich der hohen Baukosten und langen Entwicklungszeiten.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass trotz positiver Entwicklungen im Nuklearsektor die langfristigen Trends zugunsten erneuerbarer Energien sprechen. Die Dekarbonisierung des globalen Energiesektors wird wahrscheinlich durch einen ausgewogenen Mix aus neuen Technologien und erneuerbaren Quellen erreicht, unterstützt durch politische Rahmenbedingungen, die technologische Innovationen fördern. Der Weg zur Einhaltung der Klimaziele bleibt herausfordernd, aber die Weichen scheinen gestellt zu sein, um die weltweite Energiegewinnung grundlegend zu transformieren.


Weiterführende Informationen auf Wikipedia

  1. Kernenergie
  2. Internationale Energieagentur
  3. Pariser Klimaschutzabkommen
  4. Photovoltaik
  5. Energiewende

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6 Antworten

  1. Die Zahlen im Artikel sind wirklich erstaunlich! Ich frage mich, ob die Menschen in Deutschland wirklich bereit sind, auf erneuerbare Energien umzusteigen oder ob es Widerstand geben wird.

    1. (…) Das Thema ist komplex und viele Menschen haben Vorbehalte gegenüber neuen Technologien. Wie können wir diese Überzeugungen ändern?

  2. Der Rückgang der Kernenergie in Europa ist erschreckend! Ich habe oft das Gefühl, dass wir zu wenig über erneuerbare Energien reden. Welche Technologien haltet ihr für am vielversprechendsten?

    1. Ich stimme dir zu, Marcel! Photovoltaik scheint ein großes Potenzial zu haben. Aber sind wir bereit für den Wandel?

  3. Ich finde den Artikel sehr interresant, besonders die Zahlen zur Stromerzeugung aus Kernenergie. Aber wie können wir sicher sein, dass die Prognosen der IEA auch wirklich eintreffen? Gibt es dafür zuverlässige Quellen?

    1. Das ist eine gute Frage, Swetlana! Ich denke, wir müssen auch die Entwicklungen in der Technologie betrachten. Wie wird sich das auf die Kernkraft auswirken?

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