VDE ETG Faktencheck 2024: Zahlen, Trends und Zukunft der Erneuerbaren Energien – Wind, Sonne, Wasser & Biogas im Überblick

Die Energietechnische Gesellschaft im VDE (VDE ETG) hat vier Hintergrundpapiere zu Windenergie, Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse/Biogas veröffentlicht, die aktuelle Erzeugungsanteile (Wind: 27 % des Bruttostromverbrauchs/über 50 % der erneuerbaren Erzeugung; PV: 14 %; Wasserkraft: 8 %; Biogas: 6,1 %) und künftige Potenziale beleuchten. Mit faktenbasierten Analysen richtet sich die VDE ETG an Politik und Öffentlichkeit, um einen realistischen Überblick über Herausforderungen wie Netzausbau oder Speicherbedarf zu liefern. Alle Papiere stehen kostenlos zum Download bereit.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– VDE ETG bündelt Status quo und Perspektiven zu Wind, Wasser, Sonne, Biomasse/Biogas.
– Windenergie deckte 2024 27 % des Bruttostromverbrauchs und über 50 % der erneuerbaren Erzeugung.
– Photovoltaik lieferte 2024 rund 14 % des Bruttostromverbrauchs und verdoppelte Leistung seit 2016.

Status und Perspektiven erneuerbarer Energien: Zahlen, Fakten und Botschaften der VDE ETG

Die Energietechnische Gesellschaft im VDE (VDE ETG) fasst den aktuellen Stand und die zukünftigen Entwicklungen der erneuerbaren Energien in Deutschland zusammen. Anlass sind umfassende Hintergrundpapiere zu den vier zentralen Quellen Wind, Wasser, Sonne sowie Biomasse/Biogas, die technische Fakten und realistische Einschätzungen liefern. Ziel ist es, eine sachliche, faktenbasierte öffentliche Debatte zu fördern und politische wie wirtschaftliche Entscheidungen auf eine belastbare Grundlage zu stellen: „Auf dem Weg zu Entscheidungen braucht es einen realistischen Überblick über Herausforderungen und Potenziale – den wollen wir bieten“, erklärt Dr.-Ing. Ralf Petri, Geschäftsführer der VDE ETG.

Windenergie, Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse/Biogas sollen im Zusammenspiel den Energiebedarf der Zukunft möglichst umfassend decken. Die VDE ETG unterstreicht dabei ihre Rolle als unabhängige Institution, die mit ihrem technischen Fachwissen und wissenschaftlichen Analysen Entwicklungen einordnet und realistische Perspektiven aufzeigt: „Als unabhängige Institution mit tiefem technischen Verständnis können wir Entwicklungen wissenschaftlich einordnen und realistische Einschätzungen treffen“, so Petri weiter.

Im Jahr 2024 dominierte die Windenergie den Bruttostromverbrauch in Deutschland mit einem Anteil von 27 Prozent. Sie machte dabei mehr als 50 Prozent der erneuerbaren Stromerzeugung aus. Die Photovoltaik belegte mit rund 14 Prozent des Bruttostromverbrauchs, beziehungsweise 72,2 Terawattstunden (TWh), den zweiten Platz unter den erneuerbaren Quellen. Die Solarleistung hat sich seit 2016 mehr als verdoppelt und soll bis 2040 gar vervierfacht werden. Wasserkraft trug knapp 8 Prozent zur erneuerbaren Stromerzeugung bei und reduzierte 2023 die nationalen CO2-Emissionen um 6,4 Prozent. Biogas und Biomethan lieferten 2023 zusammen 6,1 Prozent der Bruttostrommenge.

Diese Zahlen verdeutlichen die unterschiedliche Funktion und Bedeutung der vier Energiequellen für die deutsche Stromversorgung – von der leistungsstarken Windkraft bis zu der flexiblen Nutzung von Biomasse. Dabei betont die VDE ETG die Bedeutung von Netzausbau und Speichersystemen, um Versorgungssicherheit und Flexibilität zu gewährleisten. So sind beispielsweise Wasserkraftwerke vielfach schwarzstartfähig und können im Fall eines Blackouts eigenständig wieder ans Netz gehen: „Im Falle eines Blackouts haben Wasserkraftwerke den Vorteil, dass sie in der Regel schwarzstartfähig sind, also nach dem Stromausfall von selbst wieder hochfahren können.“

Bei der Windenergie sind nicht nur Ausbauziele bis 2045 mit bis zu 570 TWh an Land verankert, auch technische Innovationen spielen eine Rolle. Unterschiedliche Anlagentypen für Starkwind- und Schwachwindgebiete ermöglichen eine effizientere Nutzung. Die VDE ETG verweist zudem darauf, dass „für eine stabile Versorgung Netzausbau und innovative Speicherlösungen entscheidend“ sind.

Die Photovoltaik profitiert vom „Rollout intelligenter Messsysteme, der eine netzorientierte Steuerung ermöglicht“, und kann Überschüsse wirtschaftlich zur Wasserstofferzeugung via Elektrolyse nutzen. Für die Biomasse führt die VDE ETG aus, dass bei Biogasspeichern sowohl die Ruhereichweite – die Zeit, in der Biogas produziert und gespeichert werden kann – als auch die Betriebsreichweite – die Dauer der Volllastleistung bei Nutzung des gespeicherten Gases – entscheidend für die flexible Stromerzeugung sind. Diese Flexibilität könnte helfen, Stromspitzen besser abzudecken: „Bei der Kapazität dieser Speicher sind Ruhe- und Betriebsreichweite mitzudenken… um in einer Strom-Mangellage Spitzenlast bereitzustellen.“

Die ausführlichen Hintergrundpapiere zu Windenergie, Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse/Biogas stehen als kostenloser Download bereit und bieten tiefergehende technische und wirtschaftliche Einblicke: [https://u7061146.ct.sendgrid.net/ls/click?upn=u001.gqh-2BaxUzlo7XKIuSly0rC4s65bC13Wp2RtHIzXUtXkXW0C-2F7NmqvtslAKd7KJqg2Kauiuwh-2Fbv-2B3udBqaOXm1iaxRfP9YJWqqYgsT3I7SuvaHoxZW43cH-2BMP475AWkkPR8kX_7jfNTkQybv-2BVetjXJenftUtkrvyhtsG8AKHs6pw71OTZjKZ18KyTJoeSCGwEzm9Euw78FeYJ0Sm4hwFurdvDWlIBrQ5Fz4-2FcTfgKYE0HD68AJvua7QaP4rIyBJFS8BAZuTF17J4PER-2FWIF4h-2BwQ7t5hAY-2FmqnqDJ49FIhqiRac79HBpD-2FGkJPRbx-2Bo0GD0FrnI2VgmlaeHMIPFFX4p4-2FsvE4AbBuL-2FuwMQW9Q-2BM8gjrMiCFqp1oKvAucK-2BlomzHufWvJjiv12SEvuU-2F5qEgpLqumN8yZYumsPv-2BJ-2B87nvZh-2FLfjc9NUcIoWHYp8qllJ2rK45kGqYt7UuH-2Frdm38SHkH3I8dJREC8lGfcwNgGHco-3D] .

Die Energiewende: Herausforderungen, Chancen und Perspektiven für eine nachhaltige Energieversorgung

Die Energiewende in Deutschland ist ein bedeutender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Prozess, der den Umbau des Energiesystems hin zu erneuerbaren Quellen vorantreibt. Wind, Wasser, Sonne und Biomasse spielen dabei eine entscheidende Rolle. Gemeinsam können sie eine sichere und klimafreundliche Versorgung gewährleisten, wobei jede Energiequelle eigene Stärken und Herausforderungen mitbringt.

Die Windenergie bildet aktuell das Rückgrat der erneuerbaren Stromerzeugung. Mit einem Anteil von 27 Prozent am Bruttostromverbrauch im Jahr 2024 deckte sie mehr als die Hälfte der erneuerbaren Energie ab. An Land und offshore erreichen moderne Windanlagen hohe Volllaststunden, was ihre Effizienz stark erhöht. Das seit 2023 geltende Wind-an-Land-Gesetz verpflichtet die Bundesländer, einen Teil ihrer Fläche für Windkraft bereitzustellen, und unterstützt so die ambitionierten Ausbauziele bis 2045. Dennoch bleibt der Netzausbau essenziell, um die erzeugte Energie zuverlässig ins Versorgungssystem zu integrieren.

Die Photovoltaik hat sich in den letzten Jahren besonders dynamisch entwickelt. Seit 2016 hat sich die installierte Solarleistung mehr als verdoppelt. Im Jahr 2024 lagen die Photovoltaik-Volllaststunden bei etwa 920 bis 990 Stunden pro Jahr, und sie deckte rund 14 Prozent des Bruttostromverbrauchs. Perspektivisch ist eine Vervierfachung der Solarleistung bis 2040 geplant. Neben dem Ausbau erfordern diese Kapazitäten auch mehr Flexibilität im Verbrauch sowie erweiterte Speichermöglichkeiten. Hier bilden intelligente Messsysteme und die Nutzung von Überschüssen zur Wasserstofferzeugung über Elektrolyse wichtige Bausteine.

Wasserenergie trägt derzeit knapp 8 Prozent zur erneuerbaren Stromerzeugung bei und ist oftmals unterschätzt. Sie bietet mit ihrer hohen Verfügbarkeit und geringen Schwankungen eine verlässliche Ergänzung zu Sonne und Wind. Zudem sind Wasserkraftwerke meist schwarzstartfähig – sie können nach einem Stromausfall autonom wieder ans Netz gehen, was im Störfall ein enormer Vorteil ist.

Die Biomasse, vor allem Biogas und Biomethan, ergänzt das Portfolio durch flexible Einspeisungskapazitäten. 2023 erzeugte Biogas 28,7 TWh Strom, was 6,1 Prozent des Bruttostroms entspricht. Um diese Potenziale besser auszuschöpfen, ist ein flexibler Betrieb der Anlagen notwendig, der durch Speicher für Biogas unterstützt wird. Das ermöglicht, Kraftwerke bedarfsgerecht zu fahren und damit Spitzenlasten abzudecken.

Zu den zentralen Herausforderungen und Chancen bei der Umsetzung der Energiewende zählen:

  • Ausbau der Netzinfrastruktur, um große Strommengen aus erneuerbaren Quellen über weite Strecken zu transportieren
  • Entwicklung und Integration von langlebigen und effizienten Energiespeichern zur Kompensation von Schwankungen
  • Politische Zielsetzungen und Gesetze, die den Flächenbedarf und Genehmigungsverfahren regeln
  • Innovationsförderung zur Verbesserung von Erzeugung, Speicherung und Verbrauchssteuerung
  • Förderung smarter Technologien, die eine bessere Vernetzung zwischen Erzeugung und Verbrauch ermöglichen

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine komplexe Aufgabe, die technisch, politisch und gesellschaftlich eng verzahnt ist. Die Kombination der Energieträger wird dabei immer wichtiger: Während Wind- und Solarenergie den Großteil des Bedarfs decken können, sorgen Wasser- und Biomassekraftwerke für Stabilität und Flexibilität. Die nächsten Schritte liegen in der Umsetzung der Ausbaupläne, der Verbesserung der Speichertechnologien und der Anpassung der Netze. So kann das Ziel einer nachhaltigen, sicheren und bezahlbaren Energieversorgung langfristig erreicht werden.

Dieser Beitrag enthält Informationen und Zitate aus der Pressemitteilung der Energietechnischen Gesellschaft im VDE (VDE ETG).

8 Antworten

  1. Die Zahlen sind beeindruckend! Besonders die Verdopplung der Photovoltaikleistung seit 2016 zeigt, was möglich ist. Welche Rolle spielt eigentlich der Bürger bei der Energiewende? Sind lokale Initiativen eine Lösung?

  2. Windkraft ist wirklich faszinierend! Aber was ist mit den möglichen Umweltfolgen? Können wir eine Balance zwischen Energieproduktion und Naturschutz finden? Ich denke, das ist ein sehr wichtiger Punkt.

    1. Das sehe ich genauso! Wir sollten immer bedenken, wie unsere Entscheidungen die Umwelt beeinflussen können. Ein ausgewogenes Konzept wäre ideal.

  3. Die Informationen zu Biomasse sind sehr aufschlussreich. Ich wusste nicht, dass Biogas so flexibel eingesetzt werden kann. Wie könnten wir mehr Leute dazu bringen, sich für diese Technologie zu interessieren?

    1. Das wäre echt wichtig! Vielleicht durch Informationskampagnen oder Workshops in den Gemeinden? So könnte man mehr Bewusstsein schaffen.

  4. Ich finde es super, dass die Photovoltaik so viel zugenommen hat seit 2016! Aber ich mache mir Sorgen um den Netzausbau. Wie können wir sicherstellen, dass die Infrastruktur mit dem Wachstum Schritt hält?

    1. Ja, das ist echt wichtig! Ohne einen soliden Netzausbau werden wir nicht weit kommen. Ich hoffe, dass die Politik hier schnell handelt.

  5. Das ist ja wirklich interessant, wie die Windenergie und Solarenergie immer mehr an Bedeutung gewinnen. Ich frage mich, ob wir auch die Wasserkraft nicht mehr in den Fokus rücken sollten. Was denkt ihr darüber?

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