Startschuss für die Plattform Klimaneutrales Stromsystem – Erneuerbare in den Fokus
Die EE-Interessenverbände begrüßen den Start der Plattform Klimaneutrales Stromsystem, um das vollständig auf Erneuerbaren Energien beruhende Energiesystem konsequent aufzubauen und abzusichern. Mit einem Anteil von knapp 50 Prozent am Bruttostrombedarf sichern die Erneuerbaren Energien schon heute in relevantem Umfang die Stromversorgung. 2030 sollen es gemäß den Zielen der Bundesregierung 80 Prozent sein und schon wenige Jahre später 100 Prozent.
Anforderungen an das Strommarktdesign der Zukunft
An ihren Bedürfnissen müsse sich daher auch das Strommarktdesign der Zukunft orientieren, so die EE-Verbände. Das bestehende Strommarktdesign stamme aus einer alten Welt fossiler und atomarer Großkraftwerke. Entsprechend würden mit zunehmendem Anteil eines vornehmlich dezentralen EE-Anlagenparks die Schwächen des Systems deutlich. Erklärtes Ziel der Plattform Klimaneutrales Stromsystem sei es, den Wandel des deutschen Strommarkts – eingebettet in den europäischen Binnenmarkt – hin zu einem nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen System zu gestalten, in dessen Struktur die EE-Ausbauziele effizient umgesetzt werden können, die Sektorenkopplung vorangebracht und die Versorgung mit klimafreundlicher und bezahlbarer Energie zu jeder Zeit gesichert werde.
Die Rolle der Erneuerbaren Energien
Ein starres Strommarktsystem ist nach Einschätzung der EE-Verbände dafür ungeeignet. Die Verbände sprechen sich für einen zügigen Reformprozess aus, um das vollständig auf Erneuerbaren Energien beruhende Energiesystem konsequent aufzubauen und abzusichern. Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), betont, dass Flexibilität die zentrale Währung des zukünftigen Strommarkts sei. Neben dem Netzausbau und Lastmanagement sei das dezentrale Back-up aus flexibel steuerbarer Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, Speichern, grüner Kraft-Wärme-Kopplung und Sektorenkopplung der intelligente Partner von Wind- und Solarenergie.
Die Bedeutung der Plattform Klimaneutrales Stromsystem
Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE), sieht im Bereich der Energieerzeugung aus Wind zahlreiche Möglichkeiten zur Sektorenkopplung und zur Entlastung der Netze an besonders windreichen Tagen. Die Plattform Klimaneutrales Stromsystem soll den Wandel des deutschen Strommarkts hin zu einem nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen System gestalten und die Sektorenkopplung voranbringen. Zukünftig soll das Alleinstellungsmerkmal der Bioenergie noch gezielter genutzt werden, um gesicherte, flexible und regelbare Leistung zu liefern.
Fazit & Kontaktinformationen
Die Plattform Klimaneutrales Stromsystem war im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP ebenfalls im Jahr 2021 angekündigt und für das erste Jahr im Amt erwartet worden. Die Verbände der Erneuerbaren Energien hatten seitdem mehrfach auf die Bedeutung einer Reform des Stromsystems hingewiesen und einen zeitnahen Start der Plattform angemahnt. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) als Dachverband vereint Fachverbände, Unternehmen und Vereine aller Sparten und Anwendungsbereiche der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Der BEE deckt Themen rund um die Energieerzeugung, die Übertragung über Netz-Infrastrukturen und den Energieverbrauch ab. Die Kontaktinformationen sind im Abspann der Pressemitteilung zu finden.
Pressemeldung:
Startschuss der Plattform Klimaneutrales Stromsystem: Erneuerbare in den Fokus
Am 20. Februar 2023 hat die Plattform Klimaneutrales Stromsystem offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) sowie weitere EE-Interessenverbände sprechen sich für einen zügigen Reformprozess aus, um das vollständig auf Erneuerbaren Energien beruhende Energiesystem konsequent aufzubauen und abzusichern.
Erneuerbare Energien sichern schon heute knapp 50 Prozent des Bruttostrombedarfs in Deutschland. Bis 2030 sollen es laut Zielen der Bundesregierung 80 Prozent und bis spätestens 2045 sogar 100 Prozent sein. Entsprechend muss sich das Strommarktdesign der Zukunft an den Bedürfnissen der Erneuerbaren Energien orientieren.
Das bestehende Strommarktdesign stammt noch aus einer alten Welt fossiler und atomarer Großkraftwerke. Immer mehr zeigt sich, dass dieses System den Bedürfnissen einer vornehmlich dezentralen EE-Anlagenparkstruktur nicht gerecht wird. Von negativen Börsenstrompreisen über das Abschalten statt Nutzen des wertvollen Grünstroms bis hin zu fehlenden Anreizen zur Nutzung von Flexibilitätsoptionen reichen die Schwächen, die künftig zunehmend die Rentabilität von EE-Anlagen mindern werden. Dies hat auch die Studie zum klimaneutralen Stromsystem gezeigt, die der BEE gemeinsam mit den Fraunhofer Instituten ISE und IEE im Jahr 2021 erarbeitet hat.
Ziel der Plattform Klimaneutrales Stromsystem ist es, den deutschen Strommarkt – eingebettet in den europäischen Binnenmarkt – hin zu einem nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen System zu gestalten, in dessen Struktur die EE-Ausbauziele effizient umgesetzt werden können, die Sektorenkopplung vorangebracht und die Versorgung mit klimafreundlicher und bezahlbarer Energie zu jeder Zeit gesichert wird.
Flexibilität ist dabei die zentrale Währung des zukünftigen Strommarkts. Der dezentrale Back-up aus flexibel steuerbarer Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie, Speichern, grüner Kraft-Wärme-Kopplung und Sektorenkopplung ist neben Netzausbau und Lastmanagement der intelligente Partner von Wind- und Solarenergie. Das bestehende starre Modell der Zeit- auf eine Mengenförderung umzustellen und damit Investitionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette auszulösen, ist laut BEE notwendig, um Investitionen anzuregen.
Die Plattform Klimaneutrales Stromsystem wurde im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP angekündigt und für das erste Jahr im Amt erwartet. Die Verbände der Erneuerbaren Energien hatten seitdem mehrfach auf die Notwendigkeit einer Reform des Stromsystems hingewiesen und einen zeitnahen Start angemahnt.
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Weitere Informationen über den Verband
– Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) ist ein gemeinnütziger Verein in Deutschland.
– Der BEE wurde im Jahr 1991 gegründet und hat heute über 500 Mitgliedsunternehmen und -verbände.
– Der Verband setzt sich für die Einführung regenerativer Energien in Deutschland und international ein.
– Der BEE fördert die Entwicklung von Technologien zur Nutzung von Sonnen-, Wind-, Wasser-, Biomasse- und Erdwärmeenergie.
– Der Verband hat eine Hauptgeschäftsstelle in Berlin und regionale Geschäftsstellen in verschiedenen Städten.
– Der BEE ist in verschiedene Arbeitsgruppen und Fachbeiräte unterteilt, die sich mit spezifischen Themen im Bereich erneuerbare Energien beschäftigen.
– Der Verband veröffentlicht regelmäßig Berichte und Studien zu verschiedenen Aspekten erneuerbarer Energien.
– Der BEE legt großen Wert auf politische Einflussnahme und setzt sich für eine energie- und klimapolitische Rahmenbedingungen ein, die den Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen.
– Laut eigener Angabe vertritt der BEE mehr als 30.000 Unternehmen und rund zwei Millionen Menschen in Deutschland.
– Der Verband veranstaltet jährlich eine Konferenz, auf der sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft treffen und über aktuelle Entwicklungen im Bereich erneuerbarer Energien diskutieren.