Bremen (VBR).
Am 28. April 2025 äußerte die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) scharfe Bedenken hinsichtlich der Zukunft des Amtes der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung. Inmitten von parteiinternen Verhandlungen über den Koalitionsvertrag von Union und SPD fordern die Pflegevertreter ein klares Bekenntnis zur Erhaltung dieser wichtigen Position. Solche Überlegungen sind besonders besorgniserregend, da die Pflege eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen darstellt, die in der aktuellen Politik oft vernachlässigt wird.
Kathrin Weidenfelder, Präsidentin der VdPB, betont, dass die professionelle sowie die informelle Pflege durch Angehörige dringend politische Unterstützung benötigen. „Pflege braucht politische Repräsentanz. Pflege braucht Einfluss. Dafür steht unter anderem das Amt der Pflegebevollmächtigten“, so Weidenfelder. Sie hebt hervor, dass der geplante Rückbau des Beauftragtenwesens nicht nur die Pflegekräfte, sondern vor allem die Millionen Menschen mit Pflegebedarf benachteiligen würde.
In einer Zeit, in der die künftige Regierung die Verantwortung für die Pflege stärken möchte, könnte das Schwächen des Amtes gravierende Folgen haben. Trotz der Anerkennung einer stärkeren Vertretung der Pflegeberufe im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), fordert Weidenfelder eine rasche Neubesetzung des Amtes mit einer qualifizierten Person. Diese müssten sich aktiv für die Belange der Pflegekräfte und der pflegebedürftigen Menschen einsetzen.
Ein zentrales Anliegen der VdPB ist die bevorstehende Verabschiedung des Pflegekompetenzgesetzes, das unter anderem die Position des Pflegebevollmächtigten im SGB XI verankern soll. Weidenfelder sieht hier einen Widerspruch: „Vor allem angesichts der von der künftigen Koalition beabsichtigten raschen Verabschiedung des Pflegekompetenzgesetzes wundert man sich über die angedachten Änderungen. Der Erhalt des Amtes ist dabei unerlässlich.“ Eine politische Aufwertung und ein klarer Platz in der neuen Bundesregierung sind für die Pflegeberufe entscheidend, um den Herausforderungen der Zukunft begegnen zu können.
Die VdPB betrachtet die politische Relevanz des Amtes als essentiell, um die Stimmen der Pflegeberufe in der politischen Landschaft zu verstärken. Die Forderungen gehen sogar so weit, dass eine Aufwertung des Amtes in den Rang eines Staatsministers im Kanzleramt in Betracht gezogen wird. „Die künftige Bundesregierung steht in nahezu allen Politikfeldern vor schwierigen Aufgaben. Umso wichtiger ist in der Gesundheitspolitik die Beteiligung aller Berufsgruppen“, schlussfolgert Weidenfelder.
Die Arbeit der VdPB, gegründet im Jahr 2017, zielt darauf ab, die Qualität der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung in Bayern entscheidend zu verbessern. Durch ihre Mitwirkung an Gesetzgebungsverfahren und die Vertretung der Pflegenden in mehreren Gremien wird deutlich, wie wichtig eine starke Stimme für die Pflegeberufe ist. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um die Rolle der Pflege in der politischen Agenda nachhaltig zu verankern.
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Amt der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung darf nicht zur Disposition stehen
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Die Bedeutung der politischen Vertretung in der Pflege
Die Pflegebranche steht vor enormen Herausforderungen, die durch steigende Bedarfe und die alternde Bevölkerung verstärkt werden. In den letzten Jahren hat die Diskussion über die Rolle der Pflegebevollmächtigten in der politischen Landschaft zugenommen, was die Relevanz dieser Position unterstreicht. Der bevorstehende Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD, der vage Ansätze zur Verbesserung der Pflege enthält, weckt jedoch Besorgnis hinsichtlich möglicher Rückschritte in der politischen Vertretung der Pflege.
Das Amt der Pflegebevollmächtigten, seit Jahren eine zentrale Stimme für Pflegekräfte und die von Pflege Abhängigen, könnte demnach auf der Strecke bleiben. Angesichts der Tatsache, dass bereits 2023 die Pflegenoten in der Altenpflege reformiert und die politische Mitbestimmung in relevanten Gremien gestärkt werden sollte, ist es unerklärlich, warum gerade dieser Posten zur Disposition steht. Ein Rückzug dieser Stimme könnte die Interessen von Millionen Menschen ohne adäquate Vertretung in der Politik belassen und könnte die Fortschritte, die durch Gesetze wie das Pflegekompetenzgesetz erzielt werden sollen, gefährden.
Analysiert man vergleichbare Ereignisse in anderen gesundheitsrelevanten Bereichen, zeigt sich, dass ein Verlust an politischer Vertretung oft mit negativen Auswirkungen auf die Qualität der Versorgung einhergeht. Die Pflege ist nicht nur ein Beruf, sondern eine gesellschaftliche Verantwortung, die alle Altersgruppen betrifft und oft die Angehörigen in die Pflicht nimmt. Lean-Management-Ansätze und integrierte Versorgungsmodelle haben gezeigt, dass interdisziplinäre Zusammenarbeit wichtig ist, und jeder Abbau von Einflussmöglichkeiten kann neue Herausforderungen mit sich bringen.
Die VdPB fordert eine auffällige politische Aufwertung des Amtes, um der Pflege eine angemessene Stimme in der politischen Diskussion zu verleihen. Nur so können die dringend benötigten Reformen im Sektor auch wirklich umgesetzt werden, ohne dass die politische Mitgestaltung unterminiert wird. Vor dem Hintergrund der demografischen Veränderungen und des Bedarfs an qualitativ hochwertiger Pflege ist es unabdingbar, eine engagierte und fachlich kompetente Besetzung des Amtes sicherzustellen.
Im Zeitalter der zunehmenden Digitalisierung und der sich verändernden Anforderungen an Fachkräfte in der Pflege sind innovative Ansätze gefragt. Das Vertrauen in politische Institutionen basiert auf transparenter Kommunikation und dem Engagement für die Rechte aller Beteiligten. Eine Stärkung der politischen Vertretung in der Pflege könnte dazu beitragen, den nötigen Rückhalt für die professionelle Pflege und die damit verbundene Gesundheitssicherung zu gewähren. Die VdPB appelliert deshalb nicht nur an die Regierung, die Bedeutung dieser Position zu erkennen, sondern auch an alle politischen Akteure, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die den zukünftigen Anforderungen der Pflege gerecht werden.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Pflegebevollmächtigter
- Gesetz über die Pflegeberufe
- Gesundheitspolitik
- Pflegehilfskraft
- Vereinigung der Pflegenden in Bayern
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8 Antworten
„Pflege braucht politische Repräsentanz“ – ein sehr wichtiger Punkt! Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Anliegen Gehör finden. Welche Strategien könntet ihr vorschlagen?
Die Diskussion um das Amt der Pflegebevollmächtigten ist extrem wichtig! Wenn wir keinen Einfluss haben, verlieren wir an Qualität in der Pflege. Wie können wir gemeinsam darauf hinwirken?
Das stimmt absolut! Ich mache mir auch Sorgen um die Zukunft der Pflege und was passiert, wenn wir keine starke Vertretung haben.
Ich denke, dass jede Stimme zählt! Vielleicht sollten wir mehr Petitionen starten oder andere Wege finden, um Druck auf die Politik auszuüben.
Es ist wichtig, dass die Pflegekräfte eine Stimme haben. Das geplante Gesetz könnte echt viel bewirken, wenn es richtig umgesetzt wird. Wer hat Erfahrung mit solchen Veränderungen gemacht? Teile deine Meinung!
Ich finde es wirklich besorgniserregend, wie wenig die Pflege in der Politik beachtet wird. Das Amt der Pflegebevollmächtigten sollte echt nicht zur Disposition stehen. Wie denkt ihr darüber? Glaubt ihr, dass sich etwas ändern wird?
Ja, das ist ein großes Problem! Die Stimmen der Pflegenden müssen gehört werden. Ich hoffe, dass die Politik endlich handelt und nicht nur leere Worte findet.
Ich finde auch, dass mehr für die Pflege getan werden muss! Vielleicht könnte eine Aufwertung des Amtes wirklich helfen? Was denkt ihr über die Idee?