Ergotherapie stärkt Inklusion durch KONTakt-Programm

Zum Tag der Menschen mit Behinderung: Blick auf Menschen mit kommunikativen ...
In Deutschland leben Schätzungen zufolge bis zu vier Millionen Menschen mit kommunikativen Beeinträchtigungen, die oft mit Missverständnissen und Fehlbehandlungen konfrontiert sind. Um diesem Problem entgegenzuwirken, haben Professorin Hilke Hansen und ein Team aus angehenden Ergotherapeut:innen das innovative Programm KONTakt entwickelt. Unterstützt durch das niedersächsische Wissenschaftsministerium bietet dieses open-source Instrument praxisnahe Materialien und Lernvideos an, um die Kommunikation zwischen Betroffenen und medizinischen Fachkräften zu verbessern und Inklusion zu fördern. Mit KONTakt können Behandlungsfehler vermindert und die Lebensqualität betroffener Menschen spürbar gesteigert werden.

Bremen (VBR). In Deutschland gibt es schätzungsweise bis zu vier Millionen Menschen mit kommunikativen Beeinträchtigungen, auch wenn genaue Zahlen fehlen. Eine Vielzahl von Ursachen, darunter neurologische Erkrankungen oder Unfälle, kann zu solchen Einschränkungen führen. Experten wie Professorin Hilke Hansen weisen auf die ernsthaften Folgen hin, die durch Missverständnisse zwischen Betroffenen und medizinischem Personal entstehen können. „Es ist durch Studien belegt, dass Menschen mit sprachlichen und kommunikativen Beeinträchtigungen nachweislich häufiger von Fehlbehandlungen betroffen sind“, erklärt Hansen (Zitat-Quelle: ). Ein innovatives Programm namens KONTakt versucht diesem Problem entgegenzuwirken.

KONTakt wurde von angehenden Ergotherapeut:innen in Zusammenarbeit mit Betroffenen entwickelt und setzt auf eine direkte und inklusive Kommunikation. Das niedersächsische Wissenschaftsministerium unterstützt diese Initiative, die als open-source Instrument zugänglich gemacht wurde. Anna Beck, selbst Betroffene, unterstreicht die oft übersehene Problematik der Kommunikationsbarrieren im medizinischen Umfeld: „Ich möchte so behandelt werden, wie es sich jede und jeder für sich selbst wünscht, sollte er oder sie jemals die Fähigkeit zum Sprechen verlieren“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Im Alltag werden Menschen mit Sprachproblemen oft von Begleitpersonen zu Terminen begleitet. Doch häufig werden sie übergangen, das Gespräch führt allein die Begleitperson. Solche Situationen führen leicht zu Missverständnissen und verunsichern die Betroffenen. Hansen hebt hervor, dass nonverbale Kommunikation wie Gestik oder Mimik hier entscheidend helfen kann, doch das Potenzial dieser Techniken wird selten ausgeschöpft. Der erste Schritt von KONTakt, „Kennenlernen“, ermutigt dazu, die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen zu berücksichtigen und bei Unsicherheiten nachzufragen: „Ist es möglich, dass…“ oder „Wie passt es für Sie?“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

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Die fünf Bausteine des KONTakt-Programms fördern nicht nur den Austausch, sondern stärken auch das Selbstbewusstsein der behandelnden Therapeuten. Erste Auswertungen zeigen bereits, wie positiv sich diese praxisnahe Herangehensweise auswirkt. Bei erfolgreichem Dialog seien die Therapieerfolge deutlich verbessert, was sowohl die Klienten als auch die Fachleute motiviert. Um KONTakt weiterzuverbreiten, sind Seminare und Workshop geplant, an denen auch Mitentwicklerin Anna Beck beteiligt ist.

Durch gezielte Schulungen und Förderprogramme, die auf Empathie und Verständnis basieren, könnte sich der Alltag vieler Betroffener verbessern. Nur durch aktives Zugehen und ein respektvolles Miteinander lässt sich die vorantreiben. Hierbei spielen Programme wie KONTakt eine zentrale Rolle, indem sie neue Türen für einen besseren Dialog öffnen.


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Innovative Ansätze und zukünftige Entwicklungen in der Kommunikationstherapie

Die Einführung des Programms KONTakt stellt einen bedeutenden Fortschritt in der dar, insbesondere für Menschen mit kommunikativen Beeinträchtigungen. Internationale Best Practices zeigen, dass ähnliche Programme in anderen Ländern bereits signifikante Verbesserungen in der Patientenversorgung bewirkt haben. Beispielsweise hat der Ansatz der augmentativen und alternativen Kommunikation (AAC) in den USA und Großbritannien zur erfolgreichen Integration von Betroffenen in soziale und berufliche Umfelder geführt.

Angesichts der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ist auch in Deutschland eine wachsende Nachfrage nach solchen innovativen Kommunikationslösungen zu erwarten. Die zunehmende Alterung der Bevölkerung wird voraussichtlich mehr Menschen mit neurologisch bedingten Sprachbeeinträchtigungen hervorbringen. Diese Tatsache unterstreicht die Relevanz von Projekten wie KONTakt, das nicht nur als Instrument individueller Patient*innenbetreuung dient, sondern auch gesamtgesellschaftliche Auswirkungen hat.

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Ein weiterer Trend zeigt sich in der digitalen , die neue Technologien wie Apps und mobile Geräte hervorbringt. Diese können die traditionellen Methoden ergänzen und helfen, Barrieren schneller zu überwinden. Künstliche Intelligenz bietet Potenzial, personalisierte Unterstützungsprogramme zu entwickeln, die auf individuellen Bedürfnissen basieren. Dies könnte die Effizienz und Effektivität von Programmen wie KONTakt weiter steigern und deren Reichweite erweitern.

Zukünftige Entwicklungen könnten auch eine verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Ergotherapeutinnen, Logopädinnen und weiteren Fachdisziplinen umfassen, um einer multifaktoriellen Problematik besser gerecht zu werden. Diese Vernetzung könnte neue Synergien schaffen, die innovative Lösungen und verbesserte Erfolgsaussichten in der therapeutischen Praxis ermöglichen.

Um die positiven Effekte nachhaltig auszubauen, sollten politische Entscheider sowie das Gesundheits- und Bildungswesen solche Initiativen stärker unterstützen und Ressourcen bereitstellen. Fortbildungen und Aufklärungskampagnen könnten zudem das Verständnis und die Akzeptanz in der Gesellschaft verbessern und so zur Inklusion beitragen.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Zukunft der Kommunikationstherapie durch die Kombination von technologiegestützter und umfassender Öffentlichkeitsarbeit entscheidend geprägt werden kann. Nur durch kontinuierliche Anpassung an neue wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftliche Herausforderungen können langfristig optimale Ergebnisse für Betroffene erzielt werden.


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