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Entlaste GKV: Faire Beiträge für alle Bürger!

Gesetzliche Krankenversicherung endlich von Staatsaufgaben entlasten / BKK ...

München (ots) - Der durchschnittliche Beitragssatz in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) soll von derzeit 16,3 Prozent auf schätzungsweise 16,9 Prozent im Jahr 2025 steigen. Diese Steigerung könnte wesentlich geringer ausfallen, wenn der Staat adäquate Beiträge für Bürgergeldbeziehende übernehmen würde, so Dr. Ralf Langejürgen, Vorstandsvorsitzender des BKK Landesverbandes Bayern. Anstatt die Finanzierung der GKV zu entlasten, belastet die aktuelle Gesetzgebung diese jedoch zunehmend mit versicherungsfremden Leistungen und kostspieligen staatlichen Aufgaben. Langejürgen fordert dringend eine Korrektur dieses "Webfehlers" im Gesundheitssystem, um die steigenden Lohnzusatzkosten und die damit einhergehende Belastung des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu mindern.


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Bremen (VBR). Die Zukunft der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) steht auf wackligen Füßen. Aktuell liegt der durchschnittliche Beitragssatz bei 16,3 Prozent. Doch prognostiziert wird bereits eine Erhöhung auf 16,9 Prozent für das Jahr 2025. Allein ein adäquater Beitrag des Staates für Bürgergeldbeziehende könnte diesen Satz um 0,5 Prozentpunkte senken. Anstatt jedoch die GKV zu entlasten, sieht sich die Versicherungslandschaft mit versicherungsfremden Leistungen und kostspieliger Gesetzgebung konfrontiert. Diese Problematik verdeutlicht Dr. Ralf Langejürgen, Vorstandsvorsitzender des BKK Landesverbandes Bayern.

„Der Bundesgesundheitsminister hat erneut betont, dass er die GKV-Solidargemeinschaft für weitere strukturelle und somit staatliche Aufgaben zur Kasse bitten wird. Allein die permanente Unterfinanzierung der Gesundheitsleistungen für gesetzlich Versicherte mit Bürgergeld beläuft sich auf über 9 Milliarden Euro pro Jahr. Dieser Webfehler im Gesundheitssystem muss endlich korrigiert werden,“ fordert Langejürgen eindringlich.

Insgesamt tragen Arbeitgeber und Arbeitnehmer hälftig bis zu 41,5 Prozent an Sozialversicherungsbeiträgen. Dies umfasst Renten-, Pflege-, Kranken- und Arbeitslosenversicherungen. Und die Entwicklung bereitet Sorge: Nach Einschätzungen des IGES-Instituts könnte diese Last bis 2035 auf 45,8 Prozent oder sogar bis zu 51,2 Prozent steigen.

„Die Beitragssatzschraube ist längst überdreht. Die stetig steigenden Lohnzusatzkosten belasten den Wirtschaftsstandort Deutschland enorm. Der Staat muss seine gesamtgesellschaftlichen Aufgaben endlich übernehmen und der Bundesgesundheitsminister seine ausgabentreibende Gesetzgebung beenden,“ kritisiert Langejürgen weiter.

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Seit Jahren stemmt die GKV-Solidargemeinschaft die Bürde versicherungsfremder Leistungsausgaben. Schon frühere Regierungen hatten eine kostendeckende Anhebung des Beitrags für Bürgergeldbeziehende vorgesehen – doch ohne Ergebnis. Tragisch dabei: Der GKV-Beitrag bemisst sich üblicherweise am Bruttoeinkommen. Da Bürgergeldbeziehende kein solches Einkommen haben und keinen Arbeitgeber, muss die Bundesagentur für Arbeit ihre Krankenversicherung übernehmen. Der Betrag, den die Bundesagentur zahlt, wird jedoch willkürlich per Gesetz festgelegt, was zur massiven Unterdeckung der Kassenhaushalte führt.

Der BKK Landesverband Bayern, der als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und ihrer Versicherten in Bayern vertritt, zählt aktuell 15 Mitglieder mit rund 3,4 Millionen Versicherten. Im Freistaat selbst sind über 2,6 Millionen Menschen bei einer Betriebskrankenkasse versichert, womit die Betriebskrankenkassen einen Marktanteil von etwa 23 Prozent in der GKV besitzen.

Die Ausrichtung und die Forderungen des BKK Landesverbandes Bayern unterstreichen eine drängende Notwendigkeit: Der Staat muss seiner Verantwortung gerecht werden, um die finanzielle Stabilität der GKV langfristig zu sichern und damit die Gesundheitsvorsorge aller gesetzlich Versicherten zu gewährleisten.


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Die Zukunft der GKV: Herausforderungen und Lösungsansätze

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Neben den bereits erwähnten Problematiken – insbesondere der Unterfinanzierung durch versicherungsfremde Leistungen und die staatlich festgelegten Beiträge für Bürgergeldbeziehende – stehen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland noch weitere tiefgreifende Herausforderungen bevor.

Finanzielle Belastungen durch demografischen Wandel

Ein zentraler Faktor, der die finanzielle Stabilität der GKV zunehmend unter Druck setzt, ist der demografische Wandel. Prognosen zufolge wird der Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung bis 2035 signifikant steigen. Dies bedeutet nicht nur eine wachsende Zahl von Rentenempfängern, sondern auch steigende Gesundheitsausgaben, da ältere Menschen im Schnitt höhere medizinische Kosten verursachen. Dieser Trend könnte die ohnehin belasteten Kassen weiter strapazieren, wenn keine grundlegenden Reformen ergriffen werden.

Technologischer Fortschritt und medizinischer Fortschritt

Der technologische und medizinische Fortschritt bringt zweifellos erhebliche Vorteile für Patienten mit sich. Innovationssprünge wie personalisierte Medizin, neue Medizintechnologien und hochmoderne Behandlungsverfahren bieten verbesserte Heilungschancen und Lebensqualität. Jedoch sind diese Technologien oft sehr kostenintensiv und führen zu einer weiteren Erhöhung der Gesundheitsausgaben. Es stellt sich die Frage, wie die GKV diese Kosten aufbringen soll, ohne die Beitragssätze unkontrolliert ansteigen lassen zu müssen.

Vergleichbare internationale Entwicklungen

Vergleichende Blicke ins Ausland zeigen ähnliche Tendenzen. So haben Länder wie Schweden und die Niederlande bereits Schritte unternommen, um ihre Gesundheitssysteme nachhaltiger zu gestalten. Schweden setzt verstärkt auf Prävention und Früherkennung, was langfristig kostensenkend wirken kann. Die Niederlande hingegen haben durch strukturierte Reformen und ein duales System aus privater und gesetzlicher Versicherung versucht, die Effizienz und Kostenkontrolle zu verbessern.

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Mögliche Anpassungen und Reformansätze

Um die gesetzliche Krankenversicherung zukunftssicher und finanziell stabil zu halten, sind verschiedene Maßnahmen denkbar:

  1. Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze: Hierdurch könnten besonders hohe Einkommen stärker zur Finanzierung des Systems beitragen.
  2. Effizienzsteigerungen im Gesund­heitssystem: Durch den Abbau administrativer Hürden und die Optimierung von Prozessen könnten Einsparungen realisiert werden.
  3. Förderung von Präventionsmaßnahmen: Langfristige Investitionen in Prävention und Gesundheitsförderung könnten dazu beitragen, die Krankheitslast in der Bevölkerung zu senken und somit die Ausgaben zu reduzieren.

Fazit: Handlungsbedarf erkannt, Umsetzung erforderlich

Es steht außer Zweifel, dass sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen notwendig sind, um die finanzielle Stabilität der GKV zu sichern. Die Politik muss hierbei eine zentrale Rolle spielen und den Mut zu weitreichenden Reformen aufbringen. Klar ist, dass das derzeitige System an seine Grenzen stößt und ohne tiefgreifende Veränderungen auf Dauer nicht tragfähig bleibt. Alle gesellschaftlichen Akteure sind gefordert, ihren Beitrag zu einem nachhaltigen und gerechten Gesundheitssystem zu leisten.

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6 Antworten

  1. @Dr. Ralf Langejürgen Hat absolut recht! Die permanent Unterfinanzierung ist ein großes Problem für die GKV.

    1. @Jennifer Kohler Das sehe ich auch so, aber was könnte kurzfristig getan werden? Gibt es dazu Vorschläge?

  2. Ich finde es sehr besorgniserregend, wie sich die finanziell situation der GKV entwickelt. Das kann so nicht weitergehen!

    1. @Zwestphal @Heiderose Witt Es ist wirklich dringend nötig, dass hier was passiert. Vielleicht könnten höhere Beitragsbemessungsgrenzen helfen?

  3. Also, wenn mann da an die Zukunft denkt. Die Beiträgsätze steigen immer weiter! Wie soll das den noch gehen? Der Staat muss da dringend eingreifen.

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