Bremen (VBR). Im Zuge der fortschreitenden Globalisierung und des Aufkommens neuer Technologien steigt die Bedeutung internationaler Standards und Normen. Sie sind das Fundament, auf dem globaler Handel, technische Kompatibilität über Grenzen hinweg sowie Sicherheit in Industrie- und Verbraucherprodukten basieren. Vor diesem Hintergrund kommt der Teilnahme an den Gremien, die diese Standards festlegen, eine kritische Rolle zu. Eine aktuelle Anfrage der Unionsfraktion hat nun Licht ins Dunkel der deutschen Beteiligung an diesen Prozessen gebracht.
Die Bundesregierung bekundet in ihrer Antwort (20/11279) auf eine Kleine Anfrage (20/10938), dass sie die 2017 veröffentlichte Deutsche Normungsstrategie unterstützt – ein klares Signal für das Engagement Deutschlands im Bereich der internationalen Standardisierung. Doch warum ist dies so bedeutsam?
Internationale Normierungsorganisationen wie das Europäische Komitee für Normung (CEN) oder das Europäische Komitee für elektrotechnische Normung (CENELEC) sind entscheidende Arenen, wo technologischer Fortschritt normativ begleitet wird – von Maschinenbau bis hin zur Digitaltechnologie. Die Präsenz deutscher Expertise in diesen Gremien ist daher essentiell, nicht nur um deutsche Interessen zu vertreten, sondern auch um global kompatible Lösungen mitzugestalten.
Aktuell beteiligen sich 6.187 deutsche Expertinnen und Experten innerhalb des CEN an dieser Arbeit; ihre Präsenz ermöglicht es Deutschland somit maßgeblich mitzuwirken – belegt unter anderem durch den hohen Anteil von etwa 25,79 Prozent aller Sekretariate sowie Vorsitzpositionen bei CEN-Gremiensitzungen.
Besonders wichtig erscheint dies vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen: Mit Blick nach Osten wächst speziell durch die Volksrepublik China der Druck im Kampf um Einfluss in solchen Organisationen – ein Aspekt, den auch Abgeordnete thematisierten.
Beim CENELEC sieht das Bild ähnlich aus: Hier engagieren sich momentan 2.305 Fachkräfte aus Deutschland; sie halten dabei rund 32 Prozent aller Sekretariatsstellen sowie ungefähr 31 Prozent aller Vorsitze inne – ein Indikator für Deutschlands Führungsrolle auch im Kontext elektrotechnischer Standardsetzung.
Thematisch deckt dieses Engagement breite Bereiche ab: Im CEN reicht es vom Ingenieurwesen über Schutzmaßnahmen im Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz bis hin zum Bauwesen; beim CENELEC liegen aktuelle Schwerpunkte neben klassischen Feldern wie Kabeln oder Halbleiter verstärkt bei zukunftsorientierten Themen wie Smart Manufacturing oder Nachhaltigkeit.
Diese Daten reflektieren nicht nur Deutschlands führende Position innerhalb europäischer Standardisierungsprozesse sondern verdeutlichen auch die tiefe Verankerung deutschen Sachverstands in essenziellen Sektoren unserer modernen Wirtschaft und Gesellschaft. Inmitten eines immer intensiver werdenden globalen Wettlaufs um technologischen Einfluss unterstreichen diese Engagements einmal mehr die strategische Notwendigkeit einer proaktiven Beteiligung an internationaler Normierung — als Brückenkopf zur Sicherstellung von Innovationseffizienz und -kompatibilität weltweit.
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Deutscher Bundestag – Details zum Engagement für internationale Standards
Meldung einfach erklärt
Die Bundesregierung unterstützt die Deutsche Normungsstrategie:
– Was ist eine Normungsstrategie? Es sind Regeln, wie Dinge gemacht werden sollen. So arbeiten alle nach den gleichen Standards.
– Warum ist das wichtig? Damit Produkte und Dienstleistungen überall gleich gut funktionieren.
China macht auch bei der Erstellung solcher Regeln mit:
– Manche Leute machen sich Sorgen, dass China zu viel Einfluss bekommt.
Was tut Deutschland?
– Deutschland hilft mit, internationale Standards zu erstellen.
– 6.187 Experten aus Deutschland arbeiten in Europa an diesen Standards für verschiedene Bereiche mit.
– Zum Beispiel im Maschinenbau oder beim Bauen von Häusern.
Wie viele deutsche Experten gibt es im Vergleich zu anderen Ländern?
– Das können wir nicht genau sagen, weil wir nicht wissen, wie viele insgesamt beteiligt sind.
Deutschland hat aber wichtige Positionen:
– Bei der Gestaltung europäischer Normen hat Deutschland große Anteile bei Sekretariaten (Büros) und Vorsitzen:
– Im CEN: Etwa ein Viertel aller wichtigen Positionen
– Im CENELEC (für elektrotechnische Dinge): Noch mehr, ungefähr ein Drittel
Welche Themen behandelt man da?
Im Bereich Elektrotechnik geht es zum Beispiel um folgende Themen:
– Smart Manufacturing (schlaue Fabriken)
– Industrielle Automation
– Kabel und Halbleiter
– Windturbinen
– Nachhaltigkeitsthemen
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