Energieeffizienzgesetz: Familienunternehmen fordern Bürokratieabbau und praxisnahe Reform für mehr Wachstum

Die Familienunternehmer fordern eine rasche Novellierung des Energieeffizienzgesetzes auf das europäische Mindestniveau, um überflüssige Bürokratie, Gold-Plating und aufwendige Audits abzuschaffen. Dadurch sollen Unternehmen spürbar entlastet, Wachstumspotenziale freigesetzt und die öffentlichen Haushalte nicht zusätzlich belastet werden. In der aktuellen Energiekrise setze die Wirtschaft ohnehin schon auf Effizienzmaßnahmen – ein „nanny-staat“ werde dafür nicht gebraucht.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– Berlin, 16.06.2025: Familienunternehmer fordern schnelle Novellierung des Energieeffizienzgesetzes auf EU-Standard
– Abschaffung von „Gold-Plating“, Bürokratie und übermäßigen Auditpflichten zur Entlastung der Betriebe
– Reform soll Wettbewerbsfähigkeit stärken, Wachstumshemmnisse abbauen und Wirtschaft schnell entlasten

Familienunternehmer fordern schnelle Reform des Energieeffizienzgesetzes

Die Koalition plant, das Energieeffizienzgesetz auf den europäischen Standard zurückzuführen. Dieses Vorhaben stößt auf die Unterstützung der Familienunternehmer, die darin eine Chance sehen, die wirtschaftliche Situation in Deutschland zu entlasten und bürokratische Hürden abzubauen. Die Novellierung soll vor allem bei den Grenzwerten der Verpflichtungen, den Berichtspflichten sowie den Audits ansetzen und die sogenannte „Gold-Plating“-Praxis beenden – also die über das EU-Mindestmaß hinausgehende nationale Übererfüllung von Vorgaben.

Marie-Christine Ostermann, Präsidentin von DIE FAMILIENUNTERNEHMER, bringt den Standpunkt ihres Verbands auf den Punkt: „Familienunternehmen brauchen keinen Nanny-Staat, der zum Stromsparen ermahnt.“ Sie bewertet die geplante Rückführung des Gesetzes als ein gutes Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Damit könnten Betriebe rasch und ohne Mehrbelastung für öffentliche Haushalte entlastet werden. Ostermann ergänzt: „Statt mit Bürokratie beschäftigt zu sein, können sich die Mitarbeiter wieder um Produktion, Verkauf oder Kundenservice kümmern.“

Die hohen Energiepreise hätten ohnehin dazu geführt, dass Unternehmen bereits energieeffizienter wirtschaften. Für viele Familienunternehmen, die für ihre Nachhaltigkeit bekannt sind, sei dabei keine staatliche Steuerung nötig. „Wir wissen sehr gut selbst, dass Effizienz notwendig ist.“ Die bisherigen Audits stellten aufgrund fehlender Prüfer vielerorts eine kaum lösbare Hürde dar. Außerdem betrachteten die Familienunternehmer die im Gesetz festgeschriebenen absoluten Einsparvorgaben als Wachstumsbremse.

Die Reform wird als Hebel gesehen, um die Stimmung in den Unternehmen zu verbessern, indem Bürokratie abgebaut und Wachstumspotenziale freigesetzt werden – „ohne Belastung des Staatshaushaltes“, wie Ostermann betont. Die Präsidentin sieht darin eine wichtige Chance, die „bürokratische Lähmung“ des Landes zu überwinden.

DIE FAMILIENUNTERNEHMER vertreten die Interessen von mehr als 180.000 Familienunternehmen, die in Deutschland rund 8 Millionen Menschen beschäftigen und einen Jahresumsatz von etwa 1.700 Milliarden Euro erzielen. Ihre Position basiert auf den Werten Freiheit, Eigentum, Wettbewerb und Verantwortung – und sie setzen sich für eine wirtschaftsfreundliche Politik ein, die die Balance zwischen Effizienz und unternehmerischer Freiheit wahrt.

Warum eine echte Novellierung des Energieeffizienzgesetzes für Wirtschaft und Gesellschaft wichtig ist

Die aktuelle Diskussion um die Novellierung des Energieeffizienzgesetzes berührt zentrale Fragen, wie Deutschland seine wirtschaftliche Zukunft gestaltet. Für viele Unternehmen, vor allem Familienbetriebe, steht nicht nur die Einhaltung von Vorschriften im Fokus, sondern auch die Vermeidung von unnötiger Bürokratie, die Wachstum und Innovation hemmt. Eine Regulierung, die sich auf das Wesentliche beschränkt, spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Überbordende bürokratische Anforderungen schaffen für Firmen oft zusätzliche Hürden, die Ressourcen binden und die Flexibilität einschränken. In Deutschland sehen sich Unternehmen derzeit teilweise mit mehrfachen Prüfungen und umfangreichen Berichtspflichten konfrontiert, die über das europäische Niveau hinausgehen. Dieses sogenannte „Gold-Plating“ – das Übererfüllen von EU-Vorgaben im nationalen Recht – erhöht nicht nur den Aufwand, sondern kann auch das Potenzial für Unternehmenswachstum bremsen. So bemängelt auch Marie-Christine Ostermann, Präsidentin von DIE FAMILIENUNTERNEHMER, dass „die bisher vorgeschriebenen Audits für Unternehmen kaum machbar sind, da zu wenige Prüfer vorhanden sind“ und die absoluten Einsparvorgaben „eine Wachstumsbremse“ darstellen.

Ein Blick auf andere EU-Länder bestätigt diesen Effekt: Dort, wo administrative Lasten reduziert wurden und Regelungen klarer und schlanker gestaltet sind, konnten Unternehmen schneller auf Marktveränderungen reagieren und Innovationen besser umsetzen. Übermäßige Bürokratie verzögert oft wichtige Investitionen in neue Technologien oder energieeffiziente Maßnahmen, obwohl die Bereitschaft – gerade bei Familienunternehmen – zur Energieeinsparung schon hoch ist.

Die Auswirkungen reichen weit über die Unternehmenswelt hinaus. Für Verbraucherinnen und Verbraucher können übermäßige Regulierungen indirekt zu höheren Preisen führen, etwa wenn Unternehmen höhere Betriebs- oder Verwaltungskosten weitergeben. Auch die Sicherung von Arbeitsplätzen hängt eng mit einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft zusammen. Wenn Wachstum durch unnötige Vorschriften gehemmt wird, geraten Beschäftigungschancen in Gefahr. Zudem spielt die Novellierung eine Rolle in der Erreichung der energetischen Klimaziele: Effizienzsteigerungen sind notwendig, doch sie sollten nicht durch starre und bürokratisch belastende Vorgaben ausgebremst werden.

Vor- und Nachteile einer Novellierung des Energieeffizienzgesetzes im Überblick:

  • Vorteile:
    • Reduzierte Bürokratie entlastet Unternehmen und steigert Wettbewerbsfähigkeit
    • Freisetzung von Ressourcen für Innovation und Produktion
    • Verbesserung der Umsetzung von Energieeffizienz durch praxisnahe Vorgaben
    • Positive Effekte auf Arbeitsplätze und Verbraucherkosten
    • Bessere Anpassung an europäische Standards schafft Planungssicherheit
  • Mögliche Risiken:
    • Mögliche Lockerungen könnten zu weniger ambitionierten Einsparungen führen
    • Schwächere Kontrolle kann Sorgfalt bei der Umsetzung verringern
    • Ungleichheiten zwischen Unternehmen verschiedener Branchen oder Größenordnung

Bundeswirtschaftsministerin Reiche kann mit der Reform des Gesetzes den befürchteten Stillstand überwinden und damit einen wichtigen Impuls für die deutsche Wirtschaft setzen. Die Rückführung auf ein europäisch notwendiges Niveau unterstützt nicht nur die Unternehmen bei der Umsetzung ihrer eigenen Effizienzmaßnahmen, sondern fördert auch die Entlastung der öffentlichen Haushalte. Die Debatte um das Thema wird künftig auch zeigen, wie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen regulatorischer Sicherheit und praktikabler Umsetzbarkeit geschaffen werden kann.

Langfristig könnte eine solche Reform die Rolle Deutschlands als Wirtschaftsstandort stärken und Gesprächsprozesse fördern, in denen Effizienz, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zusammen gedacht werden. Auf diese Weise können verschiedene Akteure – von kleinen und mittleren Familienunternehmen bis hin zu Verbrauchern und Umweltverbänden – zu gemeinsamen Lösungen finden, die eine zukunftsfähige Energiepolitik ermöglichen.

Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung von DIE JUNGEN UNTERNEHMER
DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V.

10 Antworten

  1. Ich habe gesehen das einige Firmen schon selbst gut arbeiten mit Energieeffizienz aber was passiert wenn nicht alle mitmachen?

  2. (…) Es wäre echt toll zu sehen, wie diese Änderungen praktisch umgesetzt werden! Welche konkreten Schritte denkt ihr werden unternommen?

  3. (…) Ich frage mich oft, ob wirklich alle Anforderungen an Audits notwendig sind. Wo bleibt da der Raum für Kreativität in den Familienunternehmen?

  4. Die Aussage von Frau Ostermann über den Nanny-Staat finde ich sehr interessant. Glaubt ihr, dass dies tatsächlich der richtige Weg ist? Was denkt ihr über die Verantwortung der Unternehmen?

    1. Hanspeter, ich denke schon, dass Unternehmen Verantwortung übernehmen müssen! Aber ohne unnötige Bürokratie sollte das einfacher sein.

    2. (…) Ich bin mir da nicht so sicher! Wenn wir alles selbst in die Hand nehmen sollen, könnten wir auch wichtige Standards verlieren.

  5. Ich finde die Idee einer Novellierung des Energieeffizienzgesetzes wirklich spannend. Aber wie wird sichergestellt, dass die Einsparungen tatsächlich erreicht werden? Gibt es dafür konkrete Maßnahmen?

    1. Das ist eine gute Frage, Ehlers! Vielleicht könnte eine regelmäßige Überprüfung der Fortschritte hilfreich sein, um sicherzustellen, dass die Unternehmen ihre Ziele auch erreichen.

    2. Ich hoffe, dass die Reform wirklich zu weniger Bürokratie führt. Wir brauchen dringend eine Entlastung für die Betriebe, damit sie innovativer arbeiten können.

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