– Berlin, 16.06.2025: Familienunternehmer fordern schnelle Novellierung des Energieeffizienzgesetzes.
– Abbau von Gold-Platings, bürokratischen Berichtspflichten und unausführbaren Audits gefordert.
– Reform soll Unternehmen entlasten, Wachstum fördern und öffentliche Haushalte schonen.
Familienunternehmer fordern pragmatische Novellierung des Energieeffizienzgesetzes
Das Energieeffizienzgesetz steht in Deutschland vor einer wichtigen Neuausrichtung, die vor allem für Familienunternehmen von großer Bedeutung ist. Anlass dafür ist die geplante Rückführung der Regeln auf das europäisch notwendige Niveau. Dieses Vorhaben wird von den Familienunternehmern ausdrücklich begrüßt, da es nach ihrer Auffassung den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken und zugleich bürokratische Belastungen deutlich verringern würde. Marie-Christine Ostermann, Präsidentin des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER, bringt die Haltung klar auf den Punkt: „Familienunternehmen brauchen keinen Nanny-Staat, der zum Stromsparen ermahnt.“
Der Verband betont, dass die in Deutschland tätigen Familienunternehmen mit rund 8 Millionen Beschäftigten und einem Jahresumsatz von etwa 1.700 Milliarden Euro bereits heute stark auf Energieeffizienz setzen – vor allem auch aufgrund der hohen Energiepreise. Ostermann erklärt: „Schon aufgrund der hohen Energiepreise wird Energieeffizienz in den Unternehmen umgesetzt. Zudem sind gerade die Familienunternehmen in Deutschland besonders nachhaltig aufgestellt – sie brauchen dazu keinen treibenden Staat. Wir wissen sehr gut selbst, dass Effizienz notwendig ist.“
Ein weiterer Kritikpunkt richtet sich gegen die aktuell festgeschriebenen Vorgaben im Energieeffizienzgesetz, insbesondere gegen die verpflichtenden Audits. Die Unternehmen sehen diese oft als kaum realisierbar an, da es an ausreichend qualifizierten Prüfern mangele. Zudem hält der Verband die im Gesetz verankerten absoluten Einsparziele für eine Wachstumsbremse, die die wirtschaftliche Entwicklung behindert.
Durch die angestrebte Reform des Gesetzes hofft die Verbandsführung auf eine spürbare Entlastung und Flexibilisierung ohne zusätzliche Kosten für den Staat. Ostermann macht deutlich: „Die Rückführung des Energieeffizienzgesetzes auf das europäisch notwendige Niveau ist ein gutes Signal für den Wirtschaftsstandort Deutschland. So können die Betriebe im Land schnell und ohne Belastung der öffentlichen Haushalte entlastet werden. Statt mit Bürokratie beschäftigt zu sein, können sich die Mitarbeiter wieder um Produktion, Verkauf oder Kundenservice kümmern.“
Die Familienunternehmer sehen in der Novellierung eine Chance, Bürokratie abzubauen und Wachstumspotenziale frei zu setzen. Die Präsidentin unterstreicht die Bedeutung dieses Schrittes für die Gesamtwirtschaft: „Mit einer konsequenten Reform des Energieeffizienzgesetzes kann Bundeswirtschaftsministerin Reiche den Stimmungsaufschwung in den Betrieben beflügeln. Hier hat sie einen großen Hebel in der Hand, um Bürokratie abzubauen und Wachstumspotenziale freizusetzen – ohne Belastung des Staatshaushaltes. Die Reform des Energieeffizienzgesetzes ist wie geschaffen, um die bürokratische Lähmung unseres Landes zu überwinden.“
Damit verbinden die Familienunternehmer nicht nur konkrete Forderungen an die Politik, sondern appellieren auch an das Vertrauen in die Eigenverantwortung der Unternehmen, die ohnehin selbst wirksam an einer nachhaltigen und effizienten Nutzung von Energie arbeiten.
Weniger Bürokratie, mehr Wachstum? Wie neue Gesetze die Wirtschaft bewegen
Der Abbau von Bürokratie ist in Deutschland seit Langem ein drängendes Thema, das besonders den Mittelstand betrifft. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei der administrativen Belastung für Unternehmen oft noch über dem Durchschnitt. Gerade kleine und mittlere Unternehmen berichten von aufwändigen Meldepflichten und komplexen Berichtspflichten, die Zeit und Ressourcen binden. Diese Hindernisse bremsen Innovationskraft und Wachstumspotenzial, sie verengen den Handlungsspielraum gerade in einem globalisierten Markt.
Die aktuelle Novellierung des Energieeffizienzgesetzes stellt sich in diesem Kontext als ein Schritt zur Anpassung an europäische Standards dar. Eine Rückführung der nationalen Vorgaben auf das europäisch erforderliche Niveau bedeutet, dass Deutschland endlich unnötige Überregulierungen, sogenannte "Gold-Platings", abbaut. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Betriebe aus, die sich nun auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können, anstatt überbordende Bürokratie zu bewältigen.
Für den Mittelstand eröffnet sich dadurch die Chance, Bürokratielasten zu reduzieren und flexibler auf Marktanforderungen zu reagieren. Unternehmen können ihre Ressourcen dann auf Produktion, Kundenservice und Innovation konzentrieren. Gleichzeitig zeigt sich, dass viele Firmen schon heute eine energieeffiziente Ausrichtung verfolgen – nicht aus staatsbürokratischem Zwang, sondern aus eigenem Interesse an nachhaltiger Wirtschaftlichkeit. Familienunternehmen setzen seit Langem auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz, ohne dabei auf zusätzliche staatliche Vorgaben angewiesen zu sein.
Die Novelle wirkt sich jedoch nicht nur auf Unternehmen aus. Auch Verbraucher können von einer effizienteren Wirtschaftsweise profitieren, wenn Unternehmen wettbewerbsfähiger und finanziell stabiler werden. Zudem ist der Einfluss auf die Klimaziele ein zentraler Aspekt: Effizienzsteigerungen gelingen vor allem durch technologische Fortschritte und verantwortungsvolles Handeln innerhalb der Wirtschaft. Bürokratische Bremsklötze hingegen können die Umsetzung wirksamer Maßnahmen verzögern oder die Umsetzung verteuern.
Zudem prägt die Novellierung die Debatte um den Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt. Die Herausforderung besteht darin, Wachstumspotenziale zu entfesseln, ohne soziale und ökologische Verantwortung zu vernachlässigen. Unternehmen brauchen klar geregelte Vorgaben, die transparent und praktikabel sind. Bei zu strengen oder komplexen Regeln droht eine Wachstumsbremse, die gerade für innovationsgetriebene Branchen nachteilig ist. Auch die Verfügbarkeit von ausreichend qualifizierten Prüfern für vorgeschriebene Audits stellt eine praktische Hürde dar.
Aktuelle Herausforderungen lassen sich in folgenden Punkten zusammenfassen:
- Hohe administrative Belastung trotz europäischer Harmonisierung
- Unterschiedliche Standards zwischen EU und nationalem Recht führen zu Überregulierung
- Knappheit von Prüfern und Ressourcen bei der Umsetzung vorgeschriebener Audits
- Gleichzeitiger Bedarf an nachhaltigem Wirtschaften und Erreichen der Klimaziele
Blickt man voraus, könnte die Diskussion um das Energieeffizienzgesetz der Auftakt für weitere Reformen im Bereich Bürokratieabbau sein. Es ist denkbar, dass auf nationaler wie auf europäischer Ebene verstärkt auf pragmatische, zielgerichtete Regelungen gesetzt wird, die den Mittelstand stärken. Politische Entscheidungsträger stehen vor der Aufgabe, ein Gleichgewicht zu schaffen: Rahmenbedingungen schaffen, die Wachstum ermöglichen – bei gleichzeitigem Schutz von Umwelt und Gesellschaft.
Insgesamt zeigt sich: Bürokratieabbau bleibt ein zentrales wirtschafts- und gesellschaftspolitisches Thema, dessen Bewältigung sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Die aktuelle Gesetzesnovelle ist ein Schritt, der wenn konsequent umgesetzt, den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken kann – ohne dabei die nötige Nachhaltigkeit aus dem Blick zu verlieren.
Die Berichterstattung zur Novellierung des Energieeffizienzgesetzes stützt sich auf eine Pressemitteilung des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER e.V.
7 Antworten
Ich finde es super, dass die Familienunternehmer ihre Stimme erheben! Weniger Bürokratie kann wirklich helfen! Aber ich mache mir Sorgen um die Qualität der Audits. Wie soll man sicherstellen, dass alles richtig geprüft wird?
Da hast du recht Rgross! Die Qualität darf nicht leiden! Vielleicht sollten wir auch über Schulungen für Prüfer nachdenken? Das könnte helfen!
@Rgross Ich denke auch, dass die Qualität wichtig bleibt! Es wäre schade, wenn wir aus lauter Bürokratieabbau wichtige Standards vernachlässigen.
Die Präsidentin hat recht – Familienunternehmen wissen selbst, wie sie effizient arbeiten können. Aber ich denke, mehr Unterstützung wäre hilfreich. Wie seht ihr das? Brauchen wir nicht doch etwas mehr staatliche Anreize?
Ich bin skeptisch gegenüber den Vorschlägen zur Reform. Was ist mit den Klimazielen? Wenn wir alles lockern, wie sollen wir dann die Umwelt schützen? Wir müssen einen Mittelweg finden zwischen Bürokratie und Verantwortung.
Ich finde die Idee hinter der Novellierung gut, aber ich frage mich, wie schnell das wirklich umgesetzt werden kann. Gibt es schon konkrete Pläne? Die Bürokratie muss wirklich abgebaut werden, damit Unternehmen wachsen können.
Das ist ein wichtiger Punkt, Herbert83. Wenn die Umsetzung zu lange dauert, könnten Unternehmen benachteiligt werden. Ich hoffe, dass die Regierung schnell handelt und wir bald positive Veränderungen sehen.