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Emotionale Bindung senkt Fehlzeiten: AOK-Studie 2024

Fehlzeiten-Report 2024: Weniger Krankschreibungen bei Beschäftigten mit höherer ...
Inmitten der Herausforderungen des Fachkräftemangels und steigender Krankenstände hat der aktuelle Fehlzeiten-Report 2024 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) eine beeindruckende Erkenntnis hervorgehoben: Die emotionale Bindung der Beschäftigten an ihr Unternehmen wirkt sich positiv auf ihre Gesundheit und Arbeitszufriedenheit aus. Dieser Zusammenhang wird durch eine repräsentative Studie unterstrichen, die zudem einen Einblick in die alarmierende Entwicklung von Krankschreibungen auf historisch hohem Niveau bietet. In einer Zeit, in der Arbeitgeber um Fachkräfte kämpfen, bietet der Bericht wertvolle Ansätze zur Stärkung der Mitarbeitendenbindung – ein entscheidender Faktor zur Bewältigung der aktuellen arbeitsmarktbezogenen Herausforderungen.

Bremen (VBR). In Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels in Deutschland zeigt eine aktuelle Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) bemerkenswerte Erkenntnisse über die emotionale Bindung von Arbeitnehmern an ihre Arbeitgeber. Wie aus dem neuen Fehlzeiten-Report hervorgeht, spielen insbesondere das Verhalten von Führungskräften und die persönliche Passung der zur Lebenssituation der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle.

Die Studie hebt hervor, dass Beschäftigte mit starker emotionaler Verbundenheit zu ihrem Unternehmen tendenziell zufriedener sind, seltener die Stelle wechseln möchten und weniger Krankheitstage aufweisen. Diese Verbindung zwischen emotionaler Bindung und bestätigt sich auch in der Tatsache, dass solche Mitarbeiter seltener krankgeschrieben sind und seltener krank zur Arbeit gehen. Johanna Baumgardt vom WIdO betont: „Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels und vieler offener Stellen wird es für Arbeitgeber zunehmend wichtig, die Bindung ihrer Mitarbeitenden an die eigene Organisation zu stärken.“ (Zitat-Quelle: ).

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den hohen Krankenständen, die trotz Sommermonaten auf Rekordniveau verharren. Mit 225 Arbeitsunfähigkeitsfällen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder steht bereits jetzt fest, dass 2024 die Zahlen des Vorjahres noch übertroffen werden könnten. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung sind Atemwegserkrankungen, aber auch psychische Erkrankungen tragen aufgrund der längeren Ausfallzeiten stark zur Fehlstatistik bei. Die Zahl der Krankheitstage durch psychische Belastungen hat seit 2014 um knapp 47 Prozent zugenommen. Experten wie Dr. Antje Ducki heben die Bedeutung eines positiven psychosozialen Klimas hervor, vor allem im Pflegebereich: „Glaubwürdigkeit und Kongruenz des Managements im Umgang mit Fragen der psychischen Gesundheit“ seien hierbei essenziell (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Eine Lösungsmöglichkeit für Pflegeeinrichtungen bietet das Programm „Care4Care“, welches durch Online-Trainings und E-Coaching die Arbeitsbedingungen verbessern soll. Diese innovativen Maßnahmen könnten nicht nur die Arbeitszufriedenheit erhöhen, sondern auch die gesundheitlichen Auswirkungen langfristig positiv beeinflussen.

Abschließend wirft die Diskussion um hohe Krankenstände auch ein Licht auf die Nutzung telefonischer Krankschreibungen. Trotz Kritik sieht AOK-Vorstandsvorsitzende Dr. Carola Reimann keine Anzeichen dafür, dass diese Methode missbraucht wurde. Vielmehr könnte sie, besonders in Infektionswellen, wichtige Entlastung für Arztpraxen darstellen.

Die weiterhin steigenden Zahlen mahnen zur Vorsicht und erfordern ein Umdenken sowohl von Seiten der Arbeitgeber als auch der Gesellschaft, damit die Gesundheitsressourcen sinnvoll eingesetzt werden können.


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Langfristige Herausforderungen und Chancen im Personalmanagement

Der aktuelle AOK-Fehlzeiten-Report 2024 hebt nicht nur die signifikanten Zusammenhänge zwischen emotionaler Bindung von Mitarbeitenden und deren Gesundheit hervor, sondern wirft auch einen Blick auf größere Trends, die in den kommenden Jahren das Personalmanagement beeinflussen könnten. Neben einer verstärkten Fokussierung auf die Arbeitszufriedenheit und Gesundheit der Angestellten stehen Unternehmen zunehmend vor der Herausforderung, nachhaltige Strategien zur Mitarbeiterbindung zu entwickeln – besonders in einem Markt, der von Fachkräftemangel geprägt ist.

Angesichts der Zunahme psychischer Erkrankungen und der damit verbundenen langen Ausfallzeiten ist eine ganzheitliche Herangehensweise an das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz unabdingbar. Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass die psychischen Belastungen durch externe Faktoren wie globale Krisen und interne organisatorische Veränderungen vielfältig sind. Dabei gewinnt die betriebliche Gesundheitsförderung als strategisches Instrument an Bedeutung, um sowohl präventive Maßnahmen zu ergreifen als auch akute gesundheitliche Problemlagen zu adressieren.

Ein mögliches Modell für die Zukunft könnten hybride Ansätze sein, die digitale Tools mit traditionellen Gesundheitsprogrammen kombinieren, ähnlich den Care4Care-Initiativen in Pflegeeinrichtungen. Solche Programme bieten Flexibilität und ermöglichen eine maßgeschneiderte Unterstützung sowohl auf individueller als auch auf Teamebene. Eine erfolgreiche Implementierung dieser Modelle könnte entscheidend dazu beitragen, die psychische Resilienz der Beschäftigten zu stärken und zugleich die Zufriedenheit und somit die Bindung an die Organisation zu fördern.

Die Berichterstattung über hohe Krankenstände aufgrund einer breiten Akzeptanz neuartiger, viraler Erkrankungen lässt mögliche zukünftige Trends in der Art und Weise erkennen, wie Arbeitsunfähigkeitsmeldungen gehandhabt werden. Die Einführung elektronischer Krankmeldungen könnte hierbei sowohl ein genaueres Monitoring als auch einen effizienteren Datenaustausch begünstigen.

Zusammenfassend lassen die derzeitigen Erkenntnisse vermuten, dass langfristige Erfolge in der Bindung und Gesundheit der Mitarbeitenden dann möglich sind, wenn ein aufrichtiges Engagement der Führungsebene mit innovativen Programmen gekoppelt wird. Ein solches Engagement kann im besten Fall auch den strukturellen Wandel unterstützen, der notwendig ist, um die Herausforderungen eines sich ständig verändernden Arbeitsmarktes zu meistern und gleichzeitig ein starkes, kohärentes und gesundes Team zu erhalten.


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6 Antworten

  1. „Psychische gesundheit“ is ja echt ein großes Thema jetzte. Was könnten denn einfache Maßnahmen sein für kleine Betriebe um das zu unterstützen?

  2. „Care4Care“ klingt nach nem guten Ansatz! Aber wie siehts aus mit anderen Branchen? Braucht nicht jede firma solche Programme für ihre leute?

  3. Interessant zu wissen, dass emotionen so wichtig sind für arbeit. Aber warum erst jetzt diese erkenntnis? Sollten unternehmen das nicht schon immer wissen?

    1. Gute Frage, Hermannjosef! Vielleicht haben sie es ignoriert oder unterschätzt bisher. Aber jetzt wegen Fachkräftemangel müssen sie drauf achten.

    2. Vielleicht liegt’s an der Digitalisierung und mehr Stress heutzutage? Mehr Druck könnte mehr Probleme machen, die jetzt sichtbar werden.

  4. Das is ja spannent. Also wenn die leute sich besser mit dem job verbundne fülhen, sinds auch gesünder? Klingt logisch. Aber wie kriegt man das hin, dass chefleute da besser sind? Mehr training oder so?

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