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EMA-Entscheidung zu Lecanemab: Zukunft der Alzheimer-Forschung

Welt-Alzheimertag 2024: Wo steht die Forschung nach dem Lecanemab-Stopp?

Alzheimer-Forschung auf dem Prüfstand: Lecanemab und Donanemab im Fokus

Düsseldorf (ots) – Die Alzheimer-Forschung steht aktuell an einem Scheideweg, nachdem die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) die Zulassung des viel diskutierten Wirkstoffs Lecanemab verweigert hat. Dieses Medikament, das Beta-Amyloid-Plaques im Gehirn abbaut und den Krankheitsverlauf verzögern kann, ist bereits in Ländern wie den USA, China und Japan verfügbar. Während Großbritannien unter strengen Auflagen grünes Licht gab, bleibt eine erneute Prüfung der EMA-Entscheidung durch den Hersteller Eisai abzuwarten. Parallel dazu wartet die Forschergemeinschaft gespannt auf die Entscheidung zur Zulassung von Donanemab, einem weiteren potentiellen Hoffnungsträger im Kampf gegen Alzheimer. Zum Welt-Alzheimertag am 21. September informiert die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative (AFI) umfangreich über den aktuellen Stand und die Herausforderungen dieser bahnbrechenden Therapien.


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Bremen (VBR). Am 21. September ist Welt-Alzheimertag – eine Gelegenheit, die Entwicklungen und Kontroversen rund um die Alzheimer-Forschung genauer zu beleuchten. Im Fokus steht die Nicht-Zulassung des Wirkstoffs Lecanemab in Deutschland und den EU-Ländern durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA). Während der Antikörper in Ländern wie den USA, China und Japan bereits genutzt wird, kam die Entscheidung der EMA am 26. Juli 2024 für viele Experten überraschend.

Lecanemab, auch bekannt unter dem Handelsnamen Leqembi, würde erstmals direkt an einer der Hauptursachen von Alzheimer ansetzen: Es beseitigt Beta-Amyloid-Plaques im Gehirn, wodurch der Krankheitsverlauf verzögert werden kann. Doch eine Heilung bringt es nicht. Die Behandlung ist mit schweren Nebenwirkungen wie Hirnschwellungen und -blutungen verbunden, was die EMA zur Ablehnung veranlasste. Der Hersteller Eisai plant jedoch eine erneute Prüfung und hofft auf eine positive Wendung.

Großbritannien hingegen hat im August Lecanemab zugelassen, wenn auch unter strengen Auflagen. Patienten mit hohem Risiko für schwerwiegende Nebenwirkungen sind von der Behandlung ausgeschlossen. Prof. Stefan Teipel vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) findet diese Maßnahme nachvollziehbar. Er plädiert dafür, ähnlich in Deutschland und der EU vorzugehen, um den Patienten Sicherheit zu gewährleisten.

Die Entscheidung der EMA könnte langfristige Folgen haben. “Wichtige praktische und wissenschaftliche Erfahrungen mit der Lecanemab-Behandlung werden jetzt in anderen Ländern gesammelt”, so Teipel. Dies könnte die Forschung und Versorgung in Europa deutlich beeinträchtigen.

Ein weiteres Alzheimer-Medikament, Donanemab, steht noch zur Prüfung bei der EMA. Ähnlich wie Lecanemab, wirkt es gegen Beta-Amyloid-Plaques und kann ebenfalls zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen. Allerdings zeigt Donanemab in Studien, dass eine dauerhafte Behandlung möglicherweise nicht nötig ist. Viele Patienten konnten nach 12 Monaten pausieren, da die Plaques ausreichend reduziert waren. Wie die EMA hier entscheidet, bleibt abzuwarten.

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“Auch wenn Amyloid-Antikörper wie Lecanemab oder Donanemab weiterentwickelt werden, ist das noch nicht genug”, sagt Dr. Anne Pfitzer-Bilsing von der Alzheimer Forschung Initiative (AFI). Eine Heilung ist noch nicht absehbar. Pfitzer-Bilsing betont, dass Alzheimer sehr komplex ist und verschiedene Therapieansätze erforderlich sind. Tau-Proteinablagerungen, Entzündungsprozesse im Gehirn und genetische Veränderungen sind nur einige der Forschungsansätze, die ergänzend verfolgt werden müssen.

Die AFI, eine gemeinnützige Organisation, informiert umfassend über Demenz und unterstützt seit 1995 die Forschung mit mittlerweile 16,2 Millionen Euro. Bis heute wurden 390 Forschungsprojekte gefördert. Detaillierte Informationen finden Interessierte unter www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/.

Durch ihre unermüdliche Arbeit bleibt die Hoffnung bestehen, eines Tages eine Kombinationstherapie zu finden, die Alzheimer heilen kann. Bis dahin sind weitere Forschungen und sorgfältige Überprüfungen neuer Wirkstoffe entscheidend.


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Langfristige Perspektiven und Herausforderungen der Alzheimer-Forschung nach der EMA-Entscheidung zu Lecanemab

Die Entscheidung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA), Lecanemab trotz seiner bereits erwiesenen Wirksamkeit gegen Beta-Amyloid-Plaques nicht zuzulassen, wirft zahlreiche Fragen zur Zukunft der Alzheimer-Behandlung in Europa auf. Diese Entwicklung kann als Wendepunkt betrachtet werden, der die Forschungsgemeinschaft dazu zwingt, ihre Strategien und Ansätze neu zu überdenken.

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Vergleichbare Ereignisse und deren Einfluss

In der Vergangenheit gab es mehrere ähnliche Situationen, in denen potenziell transformative Medikamente erst nach langen kontroversen Diskussionen und zusätzlichen Studien zugelassen wurden. Ein vergleichbares Beispiel ist das Medikament Aducanumab, das ebenfalls gegen Alzheimer eingesetzt wird. Nach einer anfänglichen Ablehnung durch die EMA wurde Aducanumab schließlich mit erheblichen Einschränkungen in den USA zugelassen, nachdem weitere Daten vorgelegt worden waren. Solche Beispiele zeigen, dass eine initiale Ablehnung nicht zwangsläufig das Ende für einen Wirkstoff bedeutet, sondern oft der Auftakt zu einer intensiveren Prüfung und Anpassung der Behandlungsrichtlinien ist.

Prognosen und Zukunftstrends

In der nahen Zukunft wird die Forschung vermehrt darauf abzielen, innovative Therapiekombinationen zu entwickeln, die verschiedene Krankheitsmechanismen von Alzheimer adressieren. Werden diese Ansätze erfolgreich, könnten sie die bisherigen paradigmen ein einzelner Wirkstoffe mithilfe eines sogenannten "Polypharmazie"-Ansatzes ablösen. Untersuchungen zu Tau-Proteinen und entzündungshemmenden Therapien gewinnen parallel an Bedeutung und könnten schon bald ergänzende oder alternative Behandlungsmöglichkeiten bieten.

Ein weiterer Trend ist die personalisierte Medizin. Anstatt generische Behandlungsansätze zu verfolgen, geht der Trend hin zu individualisierten Therapieplänen, basierend auf genetischen, biologischen und klinischen Profilen der Patientinnen und Patienten.

Mögliche Entwicklungen und Langzeitperspektiven

Falls Eisai mit dem Antrag auf erneute Prüfung der EMA-Entscheidung Erfolg hat, könnte Lecanemab doch noch eine Zulassung in der EU erhalten – allerdings wohl unter strengeren Auflagen, ähnlich wie dies in Großbritannien der Fall war. Solche Entwicklungen könnten zudem die Grundlage für die Zulassung zukünftiger Medikamente wie Donanemab beeinflussen, da Erfahrungen und Daten aus anderen Ländern herangezogen werden könnten, um die Bewertungskriterien anzupassen.

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Langfristig liegt der Schlüssel zum Erfolg möglicherweise weniger in der Entwicklung neuer Wirkstoffe alleine, sondern vielmehr in der Etablierung multidisziplinärer Netzwerke und internationaler Kooperationen, die den Austausch und die gemeinsame Nutzung von Erkenntnissen und Ressourcen fördern. Dies könnte der europäischen Forschungsgemeinschaft ermöglichen, schneller auf neue Herausforderungen und Chancen zu reagieren.

Nicht zuletzt dürfte auch die fortschreitende Digitalisierung der Gesundheitsdaten und der Einsatz künstlicher Intelligenz in der Wirkstoffentwicklung und Diagnose eine zentrale Rolle spielen. Durch präzisere Analysen und Vorhersagemodelle könnten frühere und individuellere Eingriffe ermöglicht werden, was längerfristig die Aussicht auf wirksamere und sicherere Behandlungen verbessert.

Schlussbemerkung

Obwohl die Nicht-Zulassung von Lecanemab durch die EMA ein Rückschlag ist, eröffnet sie gleichzeitig Raum für reflektierte Ansätze und wissenschaftliche Durchbrüche. Die Kontroversen und Diskussionen um den Wirkstoff verdeutlichen, wie dringend notwendig differenzierte Behandlungsstrategien sind, die über einfache Lösungsansätze hinausgehen. Forscherinnen und Forscher, Gesundheitsbehörden und die pharmazeutische Industrie stehen nun gleichermaßen in der Verantwortung, diese Herausforderung anzugehen und gemeinsam Wege zu finden, die Lebensqualität von Alzheimer-Patienten signifikant zu verbessern.

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14 Antworten

  1. ‘Alzheimer is so schlim und jetz gibts was was helfn kann und dan wirds nicht zugelassen?? Ich versteh die welt nicht mehr.’

  2. Ich versteh das nich. Wenns in Britanien klappt, warum dann nicht hier auch so. Muss man alles komplizierter machen als es ist?

  3. Warum keine zugelassn? wenn es in usa geht, warum nich bei uns? EMA macht immer sone probleme! Wer leidet daruter? Wir doch!

  4. Ich hab gelesen das Donanemab auch gut is aber was ist wenn beide nicht helffen? Wir brauchen bessere forschnung!

  5. Ich verstehe nich warum EMA das medicament nicht erlaubt, wenn es schon in USA und China funktioniert. Es muss doch sicher sein!?

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