– Beatrix Kozjak-Storjohann gewinnt Ellen-Ammann-Preis 2025 mit Pionierarbeit in der psychosozialen Geburtshilfe.
– Preisverleihung am 01.07.2025 im Bayerischen Landtag München würdigt fünf Frauen für soziales Engagement.
– Weitere Preisträgerinnen: Spahn (Bahnhofsmission), König (Togo-Schutzräume), Jaciuk (Mentoring migrantischer Frauen), Banach (Straßenbelästigung).
Ellen-Ammann-Preis 2025 würdigt beeindruckendes Engagement von Frauen in Bayern
Im feierlichen Rahmen des Bayerischen Landtags in München erhielt Beatrix Kozjak-Storjohann aus Erlangen den renommierten Ellen-Ammann-Preis 2025 vom Katholischen Deutschen Frauenbund Landesverband Bayern (KDFB). Sie wurde für ihr über drei Jahrzehnte andauerndes Pionierengagement in der Begleitung von Frauen und Paaren nach Fehl- und Totgeburten ausgezeichnet. Die gelernte Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin leitet seit 2008 den Psychosozialen Dienst der Geburtshilfe am Universitätsklinikum Erlangen, dessen Aufbau maßgeblich auf ihre Initiative zurückgeht. Trotz anfänglicher Skepsis im Klinikalltag und möglicher beruflicher Konsequenzen setzte sie ihre Arbeit unbeirrt fort – eine Leistung, die dem Preis gerecht wird.
Neben der Hauptpreisträgerin ehrte der KDFB auch vier weitere engagierte Frauen für ihr vielfältiges soziales Wirken. Bettina Spahn aus München unterstützt seit 31 Jahren die von Ellen Ammann gegründete Katholische Bahnhofsmission. Unter ihrer Leitung entstanden 2020 in Bahnhofsnähe zwei sogenannte „Lavendel“-Zimmer, die Frauen in Krisen- und Notsituationen Schutz, Unterkunft und eine Grundversorgung bieten, bis sie an weiterführende Hilfen vermittelt werden können.
Ursula König aus Augsburg engagiert sich seit 1988 für Mädchen in Togo. Mit ihrem 78-jährigen Einsatz leitet sie heute einen Togoverein, der sich auf Bildung, Aufklärung und Gesundheitsversorgung fokussiert. Im „Lichtblicke“-Frauenhaus bietet sie Schutz für Mädchen und junge Frauen, die von Zwangsheirat und existenziellen Notlagen bedroht sind.
Marina Jaciuk aus Ingolstadt, promovierte Kulturwissenschaftlerin und selbst Migrantin, stärkt mit dem Projekt „MumM! – Mentorinnen unterstützen motivierte Migrantinnen“ gut qualifizierte Frauen mit Universitätsabschluss beim Einstieg ins Berufsleben und fördert ihr Selbstbewusstsein.
Für ihren Kampf gegen verbale sexuelle Belästigung gründete Aila Banach aus Bayreuth 2020 die Initiative „CatcallsofBayreuth“. Die IT-Beraterin macht mit Kreide-Aktionen auf respektlose Anmachsprüche im öffentlichen Raum aufmerksam – eine Maßnahme, die eine heilende Wirkung für Betroffene entfaltet.
Die Preisauszeichnungen sind mit Geldbeträgen gekoppelt: Beatrix Kozjak-Storjohann erhielt als Hauptpreis 2.000 Euro und zusätzlich die eigens für diesen Anlass entworfene Ellen-Ammann-Kamee. Die weiteren Plätze wurden mit 1.000, 800, 500 beziehungsweise 300 Euro prämiert. Die Ausgestaltung des Preises wird durch das von Ellen Ammann gegründete Säkularinstitut Ancillae Sanctae Ecclesiae finanziell unterstützt.
Mit dem Ellen-Ammann-Preis würdigt der KDFB alle zwei Jahre die herausragenden Leistungen von Frauen, die gesellschaftlichen Wandel aktiv gestalten und sich für andere stark machen. Dieses Engagement knüpft an das Lebenswerk der Namensgeberin an, die mit ihrem vielseitigen Einsatz ein lebendiges Netzwerk schuf und weiterhin Frauen zu mutigem Handeln inspiriert.
Ellen-Ammann-Preis: Vielfalt des Engagements als Motor gesellschaftlichen Wandels
Der Ellen-Ammann-Preis macht sichtbar, wie vielfältig und wirksam Fraueninitiativen gesellschaftlichen Wandel gestalten. In einer Zeit, in der Debatten über Teilhabe, Benachteiligungen und Gendergerechtigkeit an Bedeutung gewonnen haben, setzen Ehrenamts- und Gleichstellungspreise wie dieser ein klares Zeichen: Engagement von Frauen ist unverzichtbar für eine gerechtere und inklusive Gesellschaft. Sichtbarkeit ist dabei mehr als bloße Anerkennung – sie schafft öffentliche Aufmerksamkeit und motiviert Nachahmerinnen, aktiv zu werden.
Warum Engagement sichtbar machen?
Die Bandbreite der ausgezeichneten Initiativen zeigt, dass gesellschaftlicher Wandel nur gelingt, wenn unterschiedliche Lebensrealitäten und Problemlagen mitgedacht werden. Vom Einsatz für Frauen in Krisensituationen über die Begleitung nach Fehl- und Totgeburten bis zur Unterstützung gut qualifizierter Migrantinnen oder Aktionen gegen sexuelle Belästigung: Die Preisträgerinnen machen auf Notsituationen und strukturelle Benachteiligungen aufmerksam und öffnen Zugänge für Veränderungen. Indem ihre Arbeit ins öffentliche Bewusstsein rückt, stärken sie Frauen, fördern Gleichberechtigung und regen eine breite gesellschaftliche Debatte an.
Besonders bedeutsam ist die Wirkung solcher Vorbilder für Gruppen, die oft am Rand der Aufmerksamkeit stehen. Migrantinnen mit Hochschulabschluss, Frauen in Notlagen oder diejenigen, die sich gegen Alltagssexismus engagieren – für sie zeigen die Preisträgerinnen, dass gesellschaftliche Teilhabe möglich ist und eigenes Engagement Veränderungen bewirken kann.
Wandel durch Vorbilder – Ellen Ammann und heutige Preisträgerinnen
Ellen Ammann (1870–1932) war eine Pionierin und eine mutige Gestalterin, deren Lebenswerk bis heute nachwirkt. Als Frau, die ihre Visionen konsequent umsetzte, hinterließ sie ein Netzwerk aus Institutionen, das viele Frauen inspiriert. Die Auszeichnung, die ihren Namen trägt, knüpft an diese Symbolik an und würdigt Frauen, die mit ihrem Einsatz Grenzen verschieben und neue Wege eröffnen.
Die diesjährige Hauptpreisträgerin Beatrix Kozjak-Storjohann etwa begleitet seit über 30 Jahren Frauen und Paare nach Fehl- und Totgeburten – ein Bereich, der lange wenig Beachtung fand. Ihren Mut und ihr Engagement hat sie trotz anfänglicher Skepsis unbeirrt fortgeführt und damit nachhaltige Strukturen geschaffen.
Ähnlich zeigen die weiteren Preisträgerinnen Vielfalt und Tiefe des Engagements: Bettina Spahn setzt Schutzräume für Frauen in Krisen am Hauptbahnhof München durch; Ursula König schützt Mädchen vor Zwangsheirat in Togo; Marina Jaciuk fördert die Integration hochqualifizierter Migrantinnen; und Aila Banach macht auf sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum aufmerksam.
Diese Vorbilder wirken weit über ihre unmittelbaren Projekte hinaus. Sie inspirieren andere Frauen dazu, sich einzubringen, und tragen so zu einem gesellschaftlichen Klima bei, in dem Gleichstellung und Respekt zunehmend Selbstverständlichkeit werden.
Mit dem Ellen-Ammann-Preis gelingt es, die facettenreiche Dynamik von gesellschaftlichem Wandel durch Frauenengagement ins Rampenlicht zu rücken – als Impulsgeberin und Motivation für zahlreiche künftige Initiativen. So positioniert sich der Preis dauerhaft als kraftvolles Symbol für Fortschritt und Teilhabe.
Die Informationen und Zitate in diesem Beitrag basieren auf einer Pressemitteilung von Katholischer Deutscher Frauenbund – Landesverband Bayern e. V.
13 Antworten
Das Engagement der Preisträgerinnen ist wirklich bemerkenswert! Wir sollten mehr Frauen ermutigen sich einzubringen und ihre Stimmen zu erheben – was denkt ihr über Mentorinnen-Programme für junge Frauen? Das könnte helfen.
Mentorinnen-Programme wären toll! Besonders für Migrantinnen könnte das den Einstieg erleichtern.
Ja genau! Und vielleicht könnten lokale Unternehmen mitmachen und Praktikumsplätze anbieten!
Der Ellen-Ammann-Preis ist eine großartige Idee! Es ist wichtig, dass wir diese Stimmen hören und anerkennen. Was denkt ihr über die Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung? Können sie wirklich etwas verändern?
Ich hoffe sehr, dass solche Aktionen wie die von Aila Banach helfen! Es braucht Mut und Engagement von vielen Seiten.
Ich denke schon! Wenn mehr Menschen sich einbringen und darüber reden, wird es sichtbar und verändert etwas.
Was für eine beeindruckende Liste von Frauen! Ich glaube, dass mehr solcher Anerkennungen nötig sind, um das Bewusstsein zu schärfen. Wer hat schon von Aila Banach gehört?
Die Vielfalt der Preisträgerinnen zeigt echt die vielen wichtigen Themen. Ich wusste gar nicht, dass es so viele Projekte gibt! Wie können wir das in unseren Gemeinden bekannter machen?
Ich finde auch, dass mehr Menschen darüber informiert werden sollten. Vielleicht durch lokale Veranstaltungen oder soziale Medien? Das wäre doch eine Idee!
Ja genau! Und es wäre gut, wenn Schulen auch über solche Initiativen sprechen würden. Bildung spielt eine große Rolle.
Das ist wirklich eine tolle Auszeichnung für Beatrix Kozjak-Storjohann! Ihr Engagement ist unglaublich wichtig und zeigt, wie man nach schweren Zeiten helfen kann. Wie können wir mehr Aufmerksamkeit auf solche Themen lenken?
Ich finde es auch super, dass so viele Frauen geehrt werden! Es ist wichtig, ihre Geschichten zu hören. Gibt es ähnliche Preise in anderen Bundesländern?
Wirklich inspirierend! Ich frage mich, wie man solche Projekte besser unterstützen kann. Könnte man Workshops organisieren?