Bremen (VBR).
Deutsche Umwelthilfe fordert drastische Reform des Elektrogesetzes
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) schlägt Alarm: Deutschland verfehlt wiederholt die gesetzlich festgelegte Sammelquote für Elektroschrott. Neue Daten zeigen, dass 2023 lediglich 11 Kilogramm Elektroschrott pro Kopf gesammelt wurden. Das entspricht nur 29,5 Prozent der vorgeschriebenen Menge, die auf 65 Prozent gesetzt ist. Angesichts dieser Zahlen drängt die DUH die künftige Bundesregierung zu einer umfassenden Neugestaltung des Elektrogesetzes.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, betont die Dringlichkeit des Problems: "Elektroschrott wird in Deutschland zu einem immer größeren Problem. Es werden immer mehr neue, oft absolut unnötige Elektrogeräte verkauft, während die Mengen ordnungsgemäß gesammelter Altgeräte auf ein viel zu niedriges und nicht akzeptables Niveau gesunken sind. Mit einer Sammelquote von weniger als 30 Prozent unterschreitet Deutschland bereits zum fünften Mal hintereinander die gesetzlich vorgegebenen 65 Prozent. Dabei hat die EU wegen der dauerhaften Unterschreitung der Sammelquote gegen Deutschland bereits ein EU-Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Die neuen Zahlen sind ein unmissverständliches Signal an die nächste Bundesregierung, endlich neue und wirksame Regeln gegen die Elektroschrottberge und für eine sachgerechte Sammlung festzulegen." (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Ein weiteres alarmierendes Detail ist die erschreckend niedrige Wiederverwendungsquote von nur zwei Prozent. Viele Elektroprodukte, insbesondere kurzlebige Artikel wie Einweg-E-Zigaretten oder elektrifiziertes Spielzeug, landen im Hausmüll statt im Recycling. Dieses Versäumnis führt nicht nur zu Ressourcenverschwendung, sondern auch zu gefährlichen Situationen, etwa Bränden in Entsorgungsanlagen.
Um das Problem zu bewältigen, fordert die DUH wirkungsvolle Maßnahmen. Dazu zählt ein Verbot besonders kurzlebiger Produkte, um den entstehenden Elektroschrott zu reduzieren. Gleichzeitig soll die Wiederverwendungsquote auf mindestens 15 Prozent angehoben werden. Auch die Aufklärung der Verbraucher spielt dabei eine zentrale Rolle. „Vor allem stationäre Händler und Onlinevermarkter müssen endlich auf Transparenz und Aufklärung setzen“, so Metz weiter (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Diese Entwicklungen verdeutlichen, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Elektroschrott ist nicht nur ein Umweltproblem, sondern stellt auch eine gesellschaftliche Herausforderung dar. Nur durch konsequente Reformen und eine verstärkte Sensibilisierung der Konsumenten kann dieser Negativtrend gestoppt werden.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Pressezitat: Deutsche Umwelthilfe kritisiert beschämend niedrige Sammelquote von …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Werbung mit Mehrwert: Entdecken Sie passende Lektüre zum Thema
Diese Titel können sie günstig auf buecher.de kaufen
Herausforderungen und Perspektiven: Deutschlands Umgang mit Elektroschrott im internationalen Vergleich
Die alarmierenden Zahlen der Elektroschrott-Sammlung in Deutschland werfen ein Schlaglicht auf ein globales Problem, das vielerorts ähnlich gelagert ist. Weltweit werden jährlich etwa 53,6 Millionen Tonnen Elektroschrott produziert, von denen weniger als 20 Prozent offiziell gesammelt und recycelt werden. Trotz Deutschlands Bemühungen steht es im internationalen Vergleich dennoch hinter Ländern wie Schweden und Norwegen, die mit Sammelquoten von knapp 50 Prozent deutlich besser abschneiden. Diese Nationen haben strengere Regulierungsrahmen und stärkere Anreizsysteme für Recycling umgesetzt, welche Deutschland als mögliche Vorbilder dienen könnten.
Ein wesentlicher Faktor, der zur anhaltend schlechten Sammelquote beiträgt, ist das fehlende Bewusstsein bei Verbraucherinnen und Verbrauchern für die korrekte Entsorgung von Elektrogeräten. Viele Betroffene wissen schlicht nicht, dass auch kleine Geräte wie Mobiltelefone, Ladegeräte oder elektrische Zahnbürsten dem Recycling zugeführt werden sollten. Hier könnten verstärkte Bildungskampagnen und Initiativen zur Verbraucheraufklärung Abhilfe schaffen.
Ebenso gehört die Förderung von Recycling-Technologien in den Fokus, um eine höhere Rohstoffrückgewinnung zu gewährleisten. In Städten wie Shenzhen in China tragen technologische Innovationen im Recyclingbereich dazu bei, Elektroschrott effizienter und wirtschaftlicher zu recyceln. Solche Technologien könnten langfristig auch in Europa Einzug finden und die Effizienz steigern.
Betrachtet man die Trendprognosen, so wird erwartet, dass der weltweite Elektroschrott bis 2030 auf 74 Millionen Tonnen steigen wird, wenn keine entscheidenden Maßnahmen ergriffen werden. Die Einführung eines allgemeinen Reparatur- und Wiederverwendungsnetzwerks könnte ebenfalls ein Schlüssel sein, um die Lebensdauer von Geräten zu verlängern und den Anstieg dieser Mengen einzudämmen. Länder wie Japan führten bereits erfolgreiche Programme ein, die Einwohner bei Reparaturen unterstützen und die Bereitschaft zur Wiederverwendung fördern – ein Modell, das auch in Deutschland Schule machen könnte.
Deutschlands kommende Bundesregierung steht somit vor der Herausforderung, bestehende politische Rahmenbedingungen an globale Best Practices anzupassen und dabei einen nationalen Konsens für bewussteren Konsum und nachhaltigeren Produktlebenszyklen zu schaffen. Nur durch gleichzeitige Reformen in Regulierung, Aufklärung und technologischer Förderung kann das Land seine Rolle als Innovator und Umweltschützer wieder zurückgewinnen.
Weiterführende Informationen auf Wikipedia
- Deutsche Umwelthilfe
- Elektroschrott
- Elektro- und Elektronikgerätegesetz
- EU-Vertragsverletzungsverfahren
- Recycling
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.
10 Antworten
Die Situation in Deutschland ist echt schlecht im Vergleich zu anderen Ländern! Vielleicht sollten wir uns was von Schweden abschauen?
Genau! Die haben echt gute Konzepte zum Recycling und Aufklärung!
…es wird Zeit für klare Regeln! Wir können nicht weiter so im Dunkeln tappen und hoffen, dass sich was tut. Wer hat gute Vorschläge für Änderungen?
Es ist unglaublich, dass nur 2% der Geräte wiederverwendet werden! Was könnten wir tun, um das zu ändern? Mehr Initiativen zur Aufklärung wären sicher hilfreich!
…und vielleicht auch Anreize für die Hersteller schaffen? Wenn sie dafür belohnt werden würden, alte Geräte zurückzunehmen und wiederzuverwenden.
…oder man könnte den Menschen zeigen, wie man Geräte selbst reparieren kann. Das würde auch dazu beitragen!
Die Forderungen der DUH sind wichtig, aber ich frage mich, ob es wirklich so einfach ist, Produkte zu verbieten. Was denkt ihr über die Wiederverwendung? Könnte das nicht auch eine Lösung sein?
Ich stimme zu! Wiederverwendung ist ein super Ansatz. Vielleicht sollten wir auch mehr Second-Hand-Märkte fördern, damit weniger Elektroschrott entsteht.
Ich finde die Zahlen zu Elektroschrott echt erschreckend. Es ist traurig, dass wir immer noch unter der Sammelquote liegen. Warum gibt es nicht mehr Aufklärung für Verbraucher? Hat jemand Ideen, wie wir das ändern können?
Ja, das ist ein großes Problem! Die Leute wissen oft nicht, wo sie ihren alten Kram hinbringen sollen. Vielleicht könnte man mehr Sammelstellen einrichten oder die bestehenden besser bewerben.