Bremen (VBR). Der 25. November steht weltweit im Zeichen des Kampfes gegen Gewalt an Frauen – auch bekannt als “Orange Day”. In Deutschland nutzt die größte Opferhilfsorganisation WEISSER RING diesen Tag, um ihre Forderung nach der Einführung elektronischer Fußfesseln zur Bekämpfung häuslicher Gewalt zu bekräftigen. Das spanische Modell hat sich seit seiner Einführung im Jahr 2009 bewährt und führte zu einer beeindruckenden Erfolgsquote von 100 Prozent bei den Teilnehmerinnen. In Spanien sind sowohl die Täter als auch die Opfer in das System eingebunden: Während der Täter eine Fußfessel trägt, erhält das Opfer einen elektronischen Empfänger. Das erhöht das Sicherheitsgefühl signifikant und bewahrt die Frauen vor Angriffen, weit über die gewohnten Aufenthaltsorte hinaus.
Dies bestätigt Teresa Peramato, Staatsanwältin bei der Sonderstaatsanwaltschaft gegen Gewalt an Frauen in Madrid. Sie betont, dass es keinen bekannten Fall gibt, in dem eine Teilnehmerin des Programms körperlich attackiert wurde. Der WEISSE RING hebt hervor, dass solche technologischen Maßnahmen entscheidend dazu beitrugen, die Zahl der Femizide in Spanien um ein Viertel zu reduzieren (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Das problematische Ausmaß häuslicher Gewalt ist auch in Deutschland spürbar. Jüngste Berichte aus dem Jahr 2023 zeigen erschreckende Zahlen: Alle drei Minuten wird eine Frau oder ein Mädchen Opfer häuslicher Gewalt. Von 360 getöteten Frauen wurden 155 durch ihren Partner oder Ex-Partner ermordet. Diese alarmierenden Fakten unterstreichen die Dringlichkeit des Handelns, wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser anmahnt: “Neben harten Strafen brauchen wir verpflichtende Anti-Gewalt-Trainings und elektronische Fußfesseln” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Auch international wird die Wirksamkeit der elektronischen Überwachung anerkannt. Diane Rosenfeld, Expertin von der Harvard School of Law, erklärt, dass Schutzanordnungen oft nicht ausreichen und die GPS-Überwachung Tätern klare Grenzen setzt. Die Maßnahme sei so effektiv, dass viele Morde vorhersehbar und damit vermeidbar werden könnten, wenn bei Drohungen oder kurz nach Trennungen rechtzeitig eingegriffen wird (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Trotz der Dringlichkeit und der dokumentierten Erfolge bleibt die politische Umsetzung in Deutschland zögerlich. Besonders der Widerstand aus Teilen der Politik, wie etwa der ehemaligen Bundesjustizminister Marco Buschmann, zeigen auf, wie komplex die Verankerung solcher Maßnahmen im Gewaltschutzgesetz sein kann.
Umso entschlossener setzt sich der WEISSE RING weiter für diese wichtige gesellschaftliche Veränderung ein. Mit einem engagierten Netzwerk von rund 3.000 ehrenamtlichen Opferhelferinnen und -helfern bietet der Verein umfassenden Schutz und Unterstützung für Betroffene. Die Organisation finanziert sich rein durch Mitgliedsbeiträge sowie Spenden und baut kontinuierlich ihre Expertise im Bereich Opferhilfe aus.
Der WEISSE RING bleibt eine treibende Kraft im Streben nach mehr Sicherheit für Frauen und zeigt unermüdlichen Einsatz für systematische Änderungen zum Schutze der Opfer.
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WEISSER RING: Die Zeit für die Fußfessel ist jetzt! / Spanische Expertin …
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Elektronische Fußfesseln: Ein entscheidender Schritt im Kampf gegen häusliche Gewalt
Die Forderung des WEISSEN RINGS zur Einführung elektronischer Fußfesseln in Deutschland wirft ein Schlaglicht auf ein dringend erforderliches Umdenken im gesellschaftlichen Umgang mit häuslicher Gewalt. Die beunruhigenden Zahlen aus dem jüngst veröffentlichten Lagebild verdeutlichen die Notwendigkeit zusätzlicher Schutzmaßnahmen für gefährdete Frauen und Mädchen. Während Nähe- und Kontaktverbote als präventive Maßnahmen in Betracht gezogen werden, kommt deren Wirksamkeit oft erst nach einem tragischen Vorfall wirklich ans Licht. Elektronische Fußfesseln könnten hier einen langfristig effizienteren Schutz bieten, da sie nicht nur restriktiv wirken, sondern auch kontinuierlich das Bewegungsmuster der Täter überwachen.
Ein Blick auf internationale Beispiele, insbesondere Spanien, zeigt den Erfolg solcher technologischen Lösungen. Nach ihrer Einführung im Jahr 2009 konnte dort eine erhebliche Reduzierung von Gewaltverbrechen an Frauen verzeichnet werden. Das Modell, bei dem sowohl der potenzielle Täter als auch das Opfer entsprechend ausgestattet werden, gewährt eine Flexibilität im alltäglichen Leben, die herkömmliche Maßnahmen nicht bieten können. Diese Methode ermöglicht es Opfern, sich frei zu bewegen, während sie gleichzeitig sicher sein können, dass Hilfe in greifbarer Nähe ist, falls die festgelegten Sicherheitszonen verletzt werden.
Trotz dieser klar ersichtlichen Vorteile gibt es Widerstände gegen die Einführung elektronischer Überwachungssysteme. Kritiker nennen Datenschutzbedenken und die potenzielle Stigmatisierung der Anwender solcher Technologien als relevante Punkte. Dennoch wird in Ländern wie den USA, wo GPS-Überwachung weitverbreitet eingesetzt wird, gezeigt, dass mit entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen das Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Privatsphäre aufrechterhalten wird.
Der stärkere Einsatz solcher technologischen Hilfsmittel in Deutschland könnte einen signifikanten Meilenstein im Opferschutz darstellen. Die derzeitige politische Diskussion weist darauf hin, dass es bei breiter Unterstützung aus verschiedenen Bereichen möglich wäre, notwendige Gesetzesänderungen vorzunehmen und somit Leben zu retten. Engagierte Politiker sowie führende Fachleute aus Wissenschaft und Jurisprudenz setzen weitere Schritte in Richtung einer Lösung, die deutschlandweit implementiert werden kann. Dennoch bleibt eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung unabdingbar, um diesen Schutzmechanismus flächendeckend einzuführen und nachhaltig in der Gesellschaft zu verankern. Dies erfordert nicht nur politische und gesetzgeberische GBemühungen, sondern auch eine breite Sensibilisierung der Öffentlichkeit, um das Verständnis und die Akzeptanz für solche Programme zu fördern.
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