...

Elektromobilität verliert 2024 an Fahrt in Deutschland

KBA-Jahresbilanz 2024: E-Auto-Einbruch mit Ansage
Berlin (ots) – Ein Jahr der verpassten Chancen: Die Elektromobilität in Deutschland erlebte 2024 einen erheblichen Rückschlag. Laut Kraftfahrt-Bundesamt sanken die Neuzulassungen von batterieelektrischen Fahrzeugen um über ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr. Während andere europäische Länder positive Wachstumszahlen für Elektrofahrzeuge vermelden, steht Deutschland still. ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn kritisiert die Untätigkeit der Bundesregierung und fordert dringend Maßnahmen, um den drohenden Abstieg des Automobilstandorts Deutschland abzuwenden. Mit den bevorstehenden Bundestagswahlen stellt der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe klare Forderungen für eine nachhaltige Zukunft.

Bremen (VBR).

Ein schweres Jahr für die in Deutschland: Laut der neuesten Statistik des Kraftfahrt-Bundesamts gingen die Neuzulassungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) im Jahr 2024 um über ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr zurück und erreichten lediglich 380.609 Einheiten. Diese deutliche Abnahme verdeutlicht eine kritische Lücke in der bundesdeutschen Politik, die es versäumt hat, wirksame Maßnahmen zur Unterstützung der E-Mobilität durchzusetzen. Anreize und Infrastrukturprojekte wurden ohne weitere Fortschritte an die Europäische Kommission gedelegiert.

Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), fasst das Jahr als eines der „verpassten Chancen“ zusammen. Er kritisiert, dass während andere europäische Ländern Zuwächse bei den Neuzulassungen von E-Fahrzeugen verzeichnen, Deutschland den Handlungsbedarf bislang ignoriert habe (Zitat-Quelle: ).

Im Dezember 2024 sanken die BEV-Neuzulassungen um bemerkenswerte 38,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Insgesamt fiel der Absatz für das Jahr 2024 um 27,4 %. Im gesamten Pkw-Markt verbuchten die Neuzulassungen mit 2,817 Millionen Fahrzeugen einen leichten Rückgang um 1 %.

Für das kommende Jahr 2025 bleibt die Zukunft der E-Autos aufgrund hoher Kosten, sowohl beim Ladestrom als auch bezüglich der Anschaffungskosten, unsicher. Der ZDK erwartet infolge dieser Herausforderungen und einer weiterhin stagnierenden Wirtschaftslage einen Rückgang der Gesamtfahrzeugzulassungen auf etwa 2,7 Millionen.

Angesichts verschärfter CO2-Flottengrenzwerte ab Januar 2025 fordert Peckruhn eine Verdoppelung der Bemühungen zum Aufbau der E-Mobilität. Dringend notwendig seien günstigere Strompreise für E-Autos und ein beschleunigter Ausbau der Ladeinfrastruktur. Die Politik müsse laut Peckruhn jetzt klarstellen, ob sie tatsächlich den Hochlauf der E-Mobilität vorantreiben wolle, was ohne zusätzliche Anreize wie eine Kaufprämie nicht gelänge. Anderenfalls könnte der Automobilstandort Deutschland dauerhaft in der Krise verharren (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).

Diese Thematik ist auch Bestandteil der zehn Wahlforderungen des ZDK für die vorgezogene Bundestagswahl im Februar 2025. Der Verband hat konkrete Vorschläge für effektive Kaufanreize für Elektrofahrzeuge, die sich besonders an die jüngeren Generationen richten.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
KBA-Jahresbilanz 2024: E-Auto-Einbruch mit Ansage

Original-Content übermittelt durch news aktuell.




Die Elektromobilität in der Krise: Ursachen und Perspektiven

Der Rückgang der Neuzulassungen von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) in Deutschland um ein Viertel im Jahr 2024 wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich der Markt für Elektromobilität gegenübersieht. Während in vielen europäischen Ländern wie Norwegen, Frankreich und dem Vereinigten Königreich die Verkaufszahlen weiterhin steigen, sieht sich die Bundesrepublik mit einem drastischen Rückgang konfrontiert. Diese Entwicklung stellt sowohl die Automobilindustrie als auch politische Entscheidungsträger vor komplexe Aufgaben und bringt dringende Fragen nach den zugrunde liegenden Ursachen und möglichen Lösungen auf.

Ein wesentliches Problem ist die Kostenstruktur bei Ladestrom und Fahrzeuganschaffung, die trotz eines zunehmenden Angebots an E-Fahrzeugen viele potenzielle Käufer abschreckt. Hinzu kommen kontinuierliche wirtschaftliche Unsicherheiten, die durch internationale Handelskonflikte und interne strukturelle Reformstau weiter angeheizt werden. Ein weiterer erheblicher Hemmschuh bleibt die unzureichende Ladeinfrastruktur, die in weiten Teilen des Landes nicht mit der Nachfrage Schritt hält.

Politische Maßnahmen bleiben oft hinter den Erwartungen zurück. Förderanreize wurden im Vergleich zu anderen europäischen Staaten unzureichend umgesetzt oder zeitweilig sogar vollständig gestrichen. Dies verlangsamt den Wandel weg von fossil betriebenen hin zu emissionsfreien Fahrzeugen erheblich. Wie Thomas Peckruhn vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. betont, könnte das Scheitern Deutschlands beim Umstieg auf Elektromobilität langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Automobilstandorts beeinträchtigen.

Doch es gibt Ansätze zur Lösung. Die verschärften CO2-Flottengrenzwerte, die seit 1. Januar 2025 gelten, könnten als Katalysator wirken, um neue Impulse für die Elektromobilität freizusetzen. Notwendig sind allerdings breit angelegte Maßnahmen, darunter finanzielle Anreize zur Anschaffung von E-Fahrzeugen, Investitionen in Ladeinfrastruktur und transparente politische Signale zum verstärkten Übergang zur E-Mobilität.

Der aktuelle Zustand der Elektromobilität verdeutlicht die Dringlichkeit koordinierter Anstrengungen von Politik, Industrie und Gesellschaft. Nur eine ganzheitliche Herangehensweise wird die grundlegenden Herausforderungen überwinden können und den Hochlauf der E-Mobilität in Deutschland beschleunigen. Bleiben diese Schritte aus, riskiert das Land, im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten, was nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische Konsequenzen haben könnte.


Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

4 Antworten

  1. Wenn andere Länder wie Norwegen das schaffen, warum nicht Deutschland? Was machen die anders? Vielleicht kann man da was lernen und umsetzen.

  2. Die kosten für Elektroautos sind echt hoch. Wie soll man das bezahlen können? Vielleicht brauch es mehr Subventionen oder Steuererleichterung?

    1. Ja, find ich auch. Ohne Förderung kauft keiner E-Autos, wo bleiben die versprochenen Anreize von der Regierung?

  3. Finde schon das is ein Problem mit die Ladeinfrastruktur. Ohne genug Ladestationen wird E-Auto schwer durchsetzen. Wer investiert in neue Stationen? Gibt’s Pläne dafür?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Das könnte Sie auch interessieren