Bremen (VBR). Elektroautos erobern allmählich den Gebrauchtwagenmarkt in Deutschland und zeigen dabei eine gemischte Bilanz bei der Hauptuntersuchung (HU). Dies geht aus dem neuesten “TÜV-Report 2025” hervor, bei dem erstmals zehn Elektromodelle bewertet wurden. Die Ergebnisse variieren stark, was sowohl die Innovationskraft als auch die Herausforderungen der Elektromobilität widerspiegelt.
Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, erklärt: “Die Hauptuntersuchung zeigt: Elektrofahrzeuge sind technisch weder sicherer noch unsicherer als Fahrzeuge mit Verbrenner.” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Doch trotz dieser neutralen Bewertung offenbart die Analyse spezifische Mängel, die besonders bei E-Autos auftreten. Ein häufiges Problem sind vorzeitig verschleißende Achsaufhängungen, bedingt durch das hohe Gewicht der Antriebsbatterien. Außerdem nutzen Fahrer von Elektroautos wegen der Rekuperation die Bremsen seltener, was zu einem deutlichen Defizit an den Bremsscheiben führt.
Besonders auffällig ist das schlechte Abschneiden des Tesla Model 3. Es scheidet in der Bewertung gleich zweimal negativ aus, sowohl in der Kategorie der drei Jahre alten Fahrzeuge als auch bei den vier- bis fünfjährigen Modellen. Laut Dr. Bühler offenbaren sich neben den Brems- und Achsenproblemen zusätzlich viele Beleuchtungsmängel. Hier sei ein verstärkter Fokus auf Wartung und Pflege erforderlich.
Im Gegensatz dazu beweisen der VW e-Golf und der Hyundai Kona Elektro Top-Performance in ihrer Kategorie und landen mit niedrigen Mängelquoten unter den besten ihrer Klasse. Ihre solide Leistung könnte Vorbild für Hersteller sein, die elektrotechnisch aufholen wollen. In der breiteren Analyse aller PKW-Altersklassen steigen die Mängelquoten leicht, eine besorgniserregende Tendenz, die sowohl Autobesitzer als auch Hersteller betrifft.
Der Bericht hebt zudem eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung hervor: Das Durchschnittsalter der Fahrzeugflotte in Deutschland hat sich auf 10,3 Jahre gesteigert. Der steigende Altersdurchschnitt, kombiniert mit wirtschaftlicher Unsicherheit, lässt viele Autofahrer am Anschluss neuer oder gebrauchter Fahrzeuge zweifeln, was die Verkehrssicherheit gefährden könnte.
In puncto Elektromobilität sieht der TÜV-Verband dringenden Handlungsbedarf bei der Förderung gebrauchter Elektrofahrzeuge. Um den Markt stabil zu halten und Vertrauen zu schaffen, seien umfassendere politische Maßnahmen notwendig. Zusätzliche Prüfpunkte bei der HU könnten ebenfalls helfen, die Sicherheit der E-Fahrzeuge weiter zu gewährleisten. “Die Ermittlung des Batteriezustands sollte nach vergleichbaren Standards erfolgen”, betont Dr. Bühler (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Nahtlos fügt sich diese Diskussion in einen größeren gesellschaftlichen Kontext ein, spielt doch der Übergang zu nachhaltiger Mobilität eine entscheidende Rolle für die Zukunft. Während innovative Technologien auf dem Vormarsch sind, müssen jedoch Lösungen gefunden werden, um technische Defizite auszumerzen und das Vertrauen der Verbraucher zu stärken. Die kommenden Jahre werden entscheidend dafür sein, wie gut Elektrofahrzeuge sowohl ökologischen als auch praktischen Erwartungen gerecht werden können.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
TÜV-Report 2025: Elektroautos mit Licht und Schatten bei der HU
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Elektromobilität und die Herausforderungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt
Der allmähliche Wandel vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität spiegelt sich mehr und mehr auf dem Gebrauchtwagenmarkt wider, wie der jüngste TÜV-Report 2025 eindrucksvoll zeigt. Dies markiert nicht nur einen technologischen Fortschritt, sondern auch eine bedeutende Verschiebung in den Verbraucherpräferenzen, wobei einige Herausforderungen weiterhin bestehen.
Ein wichtiger Aspekt ist die technische Wartung von Elektrofahrzeugen (EVs). Während Elektroautos oft als wartungsärmer gelten, erfordert ihre spezifische Technik dennoch besondere Aufmerksamkeit. Die in der Pressemitteilung genannten Mängel an Achsen und Bremsen sind symptomatisch für Fragen, die bei der Anpassung traditioneller Wartungsstrategien an elektrische Antriebssysteme auftreten. Besonders die Verbraucher sollten sich für diese Besonderheiten sensibilisieren lassen, um sicherheitsrelevante Probleme frühzeitig zu erkennen und anzugehen.
Die Kritikpunkte am Tesla Model 3 werfen weitere Fragen hinsichtlich des Services und Supports für E-Autos auf. Dass Marken mit ihrem Ruf zu kämpfen haben, wenn ihre Serviceinfrastruktur unzureichend ist, unterstreicht die Notwendigkeit einer verbesserten Kundenbetreuung. Die Hersteller sind gefordert, klare Empfehlungen und Schulungen sowohl für Werkstätten als auch für Privatkunden anzubieten, um die langfristige Haltbarkeit ihrer Fahrzeuge zu gewährleisten.
Darüber hinaus zeigt der Anstieg des Durchschnittsalters von Autos, wie wichtig es ist, den Zugang zu erschwinglichen Gebrauchtfahrzeugen zu verbessern, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Politische Maßnahmen, die potenzielle Käufer unterstützen, könnten hier maßgeblich sein. Eine moderne Ladeinfrastruktur sowie finanzielle Anreize für gebrauchte Elektroautos könnten helfen, Barrieren abzubauen und das Vertrauen in diese Fahrzeugkategorie zu stärken.
Prognosen deuten darauf hin, dass der Markt für Elektrofahrzeuge – sowohl neu als auch gebraucht – in den nächsten Jahren erheblich wachsen wird. Die Automobilindustrie steht vor der Herausforderung, ihre Produktionskapazitäten anzupassen und gleichzeitig Umweltbewusstsein zu fördern. In diesem Zusammenhang könnte Deutschland eine führende Rolle einnehmen, indem es rigorose Standards und Anreize implementiert, die den Übergang beschleunigen.
Insgesamt bleibt die Förderung nachhaltiger Mobilitätslösungen ein komplexes Zusammenspiel aus technologischem Fortschritt, politischen Rahmenbedingungen und gesellschaftlichem Wandel. Die Entwicklung eines digitalen Fahrzeugregisters, wie es im Report vorgeschlagen wird, könnte ein weiterer Meilenstein sein, um die Transparenz zu erhöhen und das Vertrauen in die Elektromobilität weiter zu stärken.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.