– In Hessen werden ausländerrechtliche Verfahren dezentral von Kommunen bearbeitet, was im Vergleich zu neun anderen Bundesländern zu erheblichen Verzögerungen und höheren Hürden bei der Anwerbung internationaler Pflegekräfte führt.
– bpa und Normenkontrollrat fordern ein zentrales „One Stop Shop“-Verfahren zur Bündelung von Ausländerbehörden und Anerkennungsstellen, um Bürokratie abzubauen und Fachkräftezuwanderung zu beschleunigen.
– Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) vertritt über 13.000 Einrichtungen (davon 1.400 in Hessen), sichert rund 395.000 Arbeits- und 29.000 Ausbildungsplätze und investiert jährlich etwa 31 Mrd. € in die soziale Infrastruktur.
Zentrale Herausforderungen bei der Anwerbung internationaler Fachkräfte in Hessen
In Hessen verzögern die dezentralen ausländerrechtlichen Verfahren durch kommunale Behörden im Vergleich zu neun anderen Bundesländern die Anwerbung internationaler Fachkräfte – vor allem im Bereich der Pflege. Diese Verzögerungen und höheren Hürden behindern den dringend benötigten Fachkräftezuzug. Ralf Geisel betont: „Wir appellieren an die neue Landesregierung, jetzt eine schnelle Zentralisierung anzustoßen, um die Verfahren zu beschleunigen und Hindernisse beim Zuzug internationaler Fachkräfte abzubauen“.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) unterstützt diesen Appell und fordert gemeinsam mit dem Normenkontrollrat die Einführung eines zentralen „One Stop Shop“-Verfahrens bei der Berufsanerkennung, um die bestehende Bürokratie abzubauen und die Zuwanderung zu beschleunigen*. Mit über 13.000 Einrichtungen, davon 1.400 in Hessen, repräsentiert der bpa rund 395.000 Arbeitsplätze und 29.000 Ausbildungsplätze. Dabei werden jährlich etwa 31 Milliarden Euro in die soziale Infrastruktur investiert*. Die Dringlichkeit, die Verfahren zu vereinfachen, ist vor diesem Hintergrund für Hessen von gesamtbundesweiter Bedeutung.
Mehr Tempo für die Pflege: Warum eine bundesweite Standardisierung jetzt zählt
Der Fachkräftemangel in der Pflege stellt eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen dar und wirkt sich direkt auf die dauerhafte Versorgung in Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Diensten aus. Uneinheitliche Anerkennungsverfahren für ausländische Pflegefachkräfte und regionale bürokratische Hürden verlangsamen den Prozess der Fachkräfte-Einwanderung erheblich. Diverse Regelungen und unterschiedliche Anforderungen in den Bundesländern erschweren es, qualifizierte Pflegekräfte schnell und effizient in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Daher gilt eine Standardisierung der Anerkennungsverfahren auf Bundesebene inzwischen als Schlüssel, um diese Barrieren abzubauen und den Zugang von Fachkräften zur deutschen Pflegebranche spürbar zu beschleunigen. Dies ist essenziell, um dem wachsenden Pflegenotstand nachhaltig entgegenzuwirken und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Pflegenotstand als gesellschaftliche Herausforderung
Der Mangel an qualifizierten Pflegekräften führt zu Engpässen, die nicht nur einzelne Einrichtungen betreffen, sondern die gesamte Gesellschaft vor Herausforderungen stellen. Die steigende Anzahl älterer Menschen und der damit verbundene höhere Pflegebedarf verstärken den Druck auf das Gesundheitssystem zusätzlich. In diesem Kontext ist die zügige Integration qualifizierter Fachkräfte unverzichtbar, um die Qualität und Kontinuität der Pflege zu sichern.
Modelle für beschleunigte Anerkennung aus EU-Ländern
Andere europäische Länder haben bereits erfolgreiche Wege gefunden, die Anerkennung von ausländischen Pflegefachkräften zu vereinfachen und zu beschleunigen. Diese Praktiken bieten wertvolle Anhaltspunkte:
- Einführung klarer und einheitlicher Anerkennungskriterien
- Digitale Plattformen zur Beantragung und Bearbeitung von Anerkennungen
- Schnelle und transparente Verfahren mit klaren Fristen
- Kooperationen zwischen Behörden und Pflegeeinrichtungen zur Unterstützung der Fachkräfte
- Unterstützung bei sprachlichen und fachlichen Qualifikationen während des Anerkennungsprozesses
Die Übertragung solcher Ansätze auf den deutschen Bundesrahmen könnte die bestehenden Hemmnisse reduzieren und eine effektivere Fachkräfteintegration ermöglichen.
Eine bundesweite Standardisierung würde nicht nur die Prozesse vereinfachen, sondern auch mehr Transparenz schaffen und die Planungssicherheit für Pflegeeinrichtungen und die Fachkräfte selbst erhöhen. Damit liegt eine entscheidende Voraussetzung vor, um den Pflegenotstand zu lindern und die dauerhafte Versorgung in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten.
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Einwanderung von Pflegekräften: Ein Großteil der Bundesländer macht es besser als …
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