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Einigung für Zukunftsfähigkeit der Papierbranche gesucht

Beginn der Bundestarifverhandlungen Papier 2024 / Arbeitgeber fordern Schulterschluss ...

Wiesbaden – Ein Meilenstein für die Zukunft der Papierindustrie

Heute, am 27. September 2024, startet in Wiesbaden die erste Verhandlungsrunde im Rahmen der Tarifrunde Papier 2024. In einer Zeit großer Umbrüche fordern die Arbeitgeber der Papierindustrie einen Schulterschluss der Verhandlungspartner, um die bevorstehenden Transformationen erfolgreich zu bewältigen und die Zukunftsfähigkeit der Branche in Deutschland sicherzustellen. Angesichts hoher Tarifforderungen der IGBCE von 8 Prozent und weiteren Bonusansprüchen, warnen Branchenvertreter vor den Risiken für die wirtschaftliche Stabilität der Papier- und Zellstoffindustrie. Die kommenden Verhandlungen könnten richtungsweisend sein für die gesamte Branche.


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Bremen (VBR). In Wiesbaden haben heute die Verhandlungen zur Tarifrunde 2024 in der Papierindustrie begonnen. Angesichts der Herausforderungen, vor denen die Branche steht, betonen die Arbeitgeber die Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens. Die Transformationen in der Papier- und Zellstoffindustrie können nur durch Zusammenarbeit bewältigt werden, um die Zukunftsfähigkeit dieses wichtigen Industriezweigs in Deutschland zu sichern.

Die IG BCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) hat Forderungen nach einer Gehaltserhöhung von 8 Prozent, mindestens jedoch einem Festbetrag von 280 Euro sowie einem speziellen Mitgliedsbonus vorgelegt. Ulrich Wienbeuker, Vorsitzender des Tarifausschusses bei DIE PAPIERINDUSTRIE, sieht hierin ein massives Problem für die Branche: „Die Tarifforderungen der IGBCE stehen im Widerspruch zur wirtschaftlichen Realität unserer Branche und bergen erhebliche Risiken. Eine derart drastische Erhöhung ist für die Papier- und Zellstoffindustrie in Deutschland nicht tragbar.“

Auch Dr. Benno Hundgeburt, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses Tarifpolitik und Bildung bei DIE PAPIERINDUSTRIE, äußerte sich besorgt: „Der Tarifabschluss muss es der Branche ermöglichen, sich zu transformieren und sowohl den Mitarbeitenden als auch den Unternehmen eine Perspektive bieten. Es geht darum, die Papierproduktion in Deutschland zu halten.“

Eine weitere strittige Forderung der IG BCE ist der sogenannte Mitgliederbonus. Laut den Arbeitgebern droht dadurch eine Spaltung innerhalb der Belegschaft. Dr. Hundgeburt betont: „Wir behandeln alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gleich. Gerade jetzt braucht es ein Miteinander, keine Spaltung. Die IGBCE gefährdet die hohe Tarifbindung in der Branche.“

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Die Arbeitgeber zeigen jedoch Bereitschaft, die Attraktivität des Schichtbetriebs zu verbessern, wie es auch von der IG BCE gefordert wird. Bereits in der Tarifrunde 2022 wurden Zulagen für Beschäftigte im Durchfahrbetrieb um 50 Prozent erhöht, um deren besondere Leistung anzuerkennen. „Es ist dringend notwendig, die vereinbarten Gespräche zwischen den Sozialpartnern fortzusetzen, um diese Beschäftigtengruppe noch attraktiver zu machen,“ so die Arbeitgeberseite.

Die Verhandlungsrunde in Wiesbaden bietet die Gelegenheit, die Weichen für die zukünftige Entwicklung der Papierindustrie in Deutschland zu stellen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie beide Seiten einen Kompromiss finden werden, der sowohl die wirtschaftlichen Realitäten berücksichtigt als auch die Bedürfnisse der Arbeitnehmer adressiert.

Pressekontakt:
Pressedienst der deutschen Papier- und Zellstoffindustrie
Markgrafenstraße 19
10969 Berlin
T +49 171 3505182
presse@papierindustrie.de
www.papierindustrie.de

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Beginn der Bundestarifverhandlungen Papier 2024 / Arbeitgeber fordern Schulterschluss …

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Hintergründe und Perspektiven zur Tarifrunde Papier 2024

Die diesjährigen Tarifverhandlungen in der Papierindustrie stehen unter besonders herausfordernden Vorzeichen. Historische Entwicklungen und aktuelle wirtschaftliche Rahmenbedingungen könnten eine entscheidende Rolle bei den anstehenden Verhandlungen spielen. Die Branche, die weltweit als unverzichtbarer Bestandteil der Lieferkette für zahlreiche Produkte gilt, sieht sich einem beträchtlichen Wandel gegenüber.

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Wirtschaftliche Lage und Transformationen

Die Papierindustrie hat in den vergangenen Jahren erhebliche Transformationsprozesse durchlaufen. Insbesondere der digitale Wandel und der damit verbundene Rückgang des Papierverbrauchs in bestimmten Bereichen wie Druckmedien oder Bürobedarf waren einschneidend. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach umweltfreundlichen Verpackungsmaterialien, was neue Chancen, aber auch hohe Investitionen erfordert. Die Herausforderung besteht darin, diese Investitionsnotwendigkeiten mit einer soliden Kostenstruktur in Einklang zu bringen. Drastische Entgelterhöhungen könnten die finanzielle Stabilität der Unternehmen gefährden und deren Fähigkeit einschränken, zukünftige Innovationen voranzutreiben.

Vergleichbare Ereignisse und internationale Perspektiven

Ein Blick auf vergleichbare Tarifkonflikte in anderen Industriezweigen oder Ländern zeigt, dass drastische Forderungen oft zu langwierigen und konfliktreichen Verhandlungen führen können. Beispielsweise haben vergangene Tarifrunden in der Stahl- und Chemieindustrie immer wieder verdeutlicht, wie wichtig ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Lohnsteigerungen und Unternehmenskosten ist. In einigen europäischen Nachbarländern hat die Papierindustrie ähnliche Herausforderungen gemeistert, indem sie auf eine engere Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften setzte, um nachhaltige Lösungen zu finden.

Prognosen und Trends

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Experten prognostizieren weiterhin einen Anstieg der Nachfrage nach Papierprodukten im Verpackungsbereich, getrieben durch den Boom des E-Commerce und wachsende Umweltbewusstsein der Konsumenten. Langfristig könnte dies positive Impulse liefern, sofern die Industrie diesen Trend durch adäquate Investitionen und Flexibilität unterstützt. Ebenso wird die Automatisierung und Digitalisierung innerhalb der Produktionsprozesse zunehmen, was wiederum neue Qualifikationen und Anpassungen innerhalb der Belegschaft bedingt.

Mögliche Entwicklungen

Sowohl wirtschaftliche als auch soziale Faktoren werden maßgeblich beeinflussen, wie sich die Tarifverhandlungen entwickeln. Eine konstruktive Verhandlungsführung unter Berücksichtigung der Unternehmensinteressen sowie der berechtigten Bedürfnisse der Arbeitnehmer könnte eine Win-Win-Situation schaffen. Bewährte Methoden wie Schlichtungsverfahren oder gemeinsame Arbeitsgruppen könnten helfen, strittige Punkte zu klären und konsensfähige Lösungen zu erarbeiten.

In diesem Kontext bleibt es abzuwarten, welche Kompromisse beide Seiten eingehen und welche langfristigen Maßnahmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Branche beschlossen werden. Klar ist jedoch: Die kommenden Wochen werden wegweisend für die Zukunft der Papierindustrie in Deutschland sein.


Dieser ergänzende Text bietet Lesern zusätzliche Hintergründe, Prognosen und mögliche Entwicklungen, ohne dabei den Inhalt der originalen Pressemitteilung zu wiederholen.


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5 Antworten

  1. ‘Transformation’ und ‘Investitionen’ sind definitiv Schlagwörter der Stunde. Die Digitalisierung verändert alles, auch in der Papierindustrie. Glaubt ihr, dass langfristige Investitionen in neue Technologien helfen könnten, diese Tarifprobleme zu lösen?

  2. ‘Tarifbindung’ ist ein wichtiges Stichwort hier. Ohne eine starke Tarifbindung könnten Arbeitnehmer langfristig schlechter gestellt sein. Aber wie finden wir den Balanceakt zwischen wirtschaftlicher Realität und fairen Löhnen? Irgendwelche Vorschläge oder Beispiele aus anderen Industrien?

  3. Das mit dem Mitgliederbonus verstehe ich nicht ganz. Warum sollte das die Belegschaft spalten? Dr. Hundgeburt scheint besorgt zu sein, aber vielleicht gibt es ja eine Lösung, um alle zufrieden zu stellen? Eure Meinungen dazu?

  4. Interessante Entwicklungen in der Papierindustrie. Ich finde es gut, dass die Arbeitgeber den Schichtbetrieb attraktiver gestalten wollen. Die Frage ist nur, ob das ausreicht. Wie seht ihr das? Haben andere Branchen ähnliche Herausforderungen gemeistert?

  5. Die Verhandlungen sind so wichtig! Aber ich denke, die 8% Forderung ist viel zu hoch. Wie sollen die Unternehmen das stemmen? Ulrich Wienbeuker hat recht, das könnte ernsthafte Probleme verursachen. Vielleicht wäre ein Kompromiss besser? Was denkt ihr dazu?

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