Bremen (VBR).
Im Jahr 2020 hat Deutschland mit der Einführung des Pflegeberufegesetzes eine bedeutende Reform in der Ausbildung von Pflegekräften eingeleitet. Die Zusammenführung der Ausbildungen in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege stellt einen wichtigen Schritt dar, um den Berufszweig zukunftsfähiger zu machen. Doch gerade der Bereich der pädiatrischen Pflege sieht sich weiterhin großen Herausforderungen gegenüber.
„In der Ausbildungspraxis erleben wir leider noch einen ziemlichen Wildwuchs“, erklärt Martin Dichter, Vorsitzender des DBfK Nordwest. „Durch die Heterogenität schulinterner Curricula variiert die Qualität stark.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Unterschiedliche Standards und Inhalte führen zu einer erheblichen Diskrepanz im Wissenstand der Auszubildenden – sowohl zwischen den Bundesländern als auch zwischen einzelnen Bildungseinrichtungen.
Um diesen Missständen zu begegnen, schlägt die Arbeitsgruppe Pädiatrische Pflege des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest konkrete Maßnahmen vor. Eine zentrale Forderung des aktuellen Positionspapiers ist die Schaffung bundeseinheitlicher und verbindlicher Ausbildungsstandards, so wie die Förderung spezialisierter Qualifizierungen. Diese würden nicht nur das Niveau der pädiatrischen Pflege heben, sondern auch sicherstellen, dass Fachkräfte optimal auf ihre komplexen Aufgaben vorbereitet sind.
Simone Kügler, Koordinatorin der AG, hebt hervor: „Wir sind für die generalistische Ausbildung oder ein primärqualifizierendes Studium nach dem Pflegeberufegesetz, sehen das aber nicht als abschließende Qualifizierung von Pflegefachpersonen – auch dann nicht, wenn als Vertiefungsschwerpunkt ‚pädiatrische Versorgung‘ gewählt wurde.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung). Nur durch zielgerichtete Spezialisierungen und professionelle Einarbeitung können die anspruchsvollen Qualitätsstandards langfristig gesichert werden.
Neben den Ausbildungsanforderungen betont der DBfK Nordwest die Notwendigkeit einer umfassenden Datenerhebung und -analyse. Gerade im Hinblick auf den demografischen Wandel und den steigenden Bedarf an spezialisierten Pflegeleistungen ist dies unerlässlich. Auch eine flächendeckende Einführung staatlich anerkannter Fachweiterbildungen oder eines Studiums im Bereich der hochspezialisierten pädiatrischen Pflege ist Teil der vorgeschlagenen Maßnahmen.
Die Veränderungen, die vom DBfK gefordert werden, sind nicht nur für die Branche selbst entscheidend, sie haben weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft. Hochwertige Pflegeausbildung und gut qualifizierte Fachkräfte sind in Zeiten des Fachkräftemangels wichtiger denn je. Sie garantieren nicht nur die Versorgung unserer Jüngsten, sondern bilden auch das Rückgrat eines funktionierenden Gesundheitssystems.
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Einheitliche, verbindliche Ausbildungsstandards und Weiterqualifizierung in der …
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Zukunft der pädiatrischen Pflegeausbildung: Herausforderungen und Potenziale
Die Forderungen nach bundeseinheitlichen Ausbildungsstandards und einer besseren Vernetzung der Bildungsstätten mit den Versorgungseinrichtungen reflektieren den steigenden Bedarf an qualifizierten Pflegekräften in Deutschland. Seit der Einführung des Pflegeberufegesetzes im Jahr 2020, das die Ausbildung der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege vereint hat, sind erhebliche Fortschritte gemacht worden. Dennoch zeigen aktuelle Berichte und Umfragen, dass insbesondere im Bereich der pädiatrischen Pflege weiterhin Optimierungsbedarf besteht. Diese Herausforderung ist nicht einzigartig für Deutschland. Internationale Vergleiche zeigen ähnliche Anliegen in vielen europäischen Ländern, wo die Diversität in der Pflegeausbildung zu Inkonsistenzen und Qualitätsunterschieden führt.
Der Ansatz, berufliche und hochschulische Ausbildungsgänge stärker zu verbinden und darauf aufbauend spezialisierte Weiterqualifizierungen anzubieten, könnte nicht nur die Qualität der Pflege erhöhen, sondern auch ein attraktiveres Berufsfeld schaffen. In Anbetracht des demographischen Wandels und der stetig wachsenden Nachfrage nach spezialisierten Pflegeleistungen für Kinder liegt hier sowohl eine dringende Notwendigkeit als auch eine große Chance. Der Fokus auf gezielte Spezialisierungen nach der allgemeinen Ausbildung verspricht, Pflegefachkräfte besser auf die vielfältigen Anforderungen der Praxis vorzubereiten.
Die Implementierung flächendeckender Traineeprogramme, wie von der AG Pädiatrische Pflege vorgeschlagen, könnte dabei helfen, die Kluft zwischen theoretischer Ausbildung und praktischer Anwendung zu überbrücken. Datenbasierte Entscheidungen, wie sie durch eine umfassende Datenerhebung ermöglicht werden sollen, bieten zudem die Grundlage für zielgerichtete Reformen und Investitionen, die sowohl den Bedürfnissen der Patient*innen als auch denen der Pflegekräfte gerecht werden können.
Langfristige Prognosen und Trends im Bereich der Gesundheitsversorgung deuten darauf hin, dass Bereiche mit hoher Spezialisierung, wie die pädiatrische Pflege, weiter wachsen werden. Dies erfordert jedoch einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie Ausbildungen strukturiert sind und finanziell unterstützt werden. Um dies zu realisieren, müssen alle Beteiligten – einschließlich Politik, Bildungseinrichtungen und Gesundheitseinrichtungen – an einem Strang ziehen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
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7 Antworten
„Datenbasierte Entscheidungen“ klingen gut, aber wie können wir sicherstellen, dass diese Daten auch tatsächlich genutzt werden? Ich finde es wichtig, hier klare Strategien zu entwickeln und umzusetzen.
„Hochwertige Pflegeausbildung“ ist ein sehr wichtiger Punkt! Ich hoffe, dass auch im Rahmen des demografischen Wandels mehr Investitionen in die Ausbildung kommen werden. Welche konkreten Maßnahmen haltet ihr für notwendig?
Ich stimme Simone Kügler zu, dass eine generalistische Ausbildung allein nicht reicht. Die Spezialisierung ist entscheidend für die Qualität der Versorgung unserer Kinder! Was haltet ihr von der Forderung nach mehr Weiterbildungsmöglichkeiten?
Die Herausforderungen in der pädiatrischen Pflege sind echt nicht zu unterschätzen. Ich frage mich, wie die Einführung von Traineeprogrammen konkret aussehen soll. Gibt es schon Beispiele aus anderen Ländern?
Das wäre spannend zu wissen! Vielleicht könnten wir von internationalen Ansätzen lernen und diese anpassen? Eine stärkere Vernetzung wäre auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.
Absolut! Ich denke, wir müssen auch den Austausch zwischen den Bildungseinrichtungen fördern. Das könnte helfen, die Curricula zu harmonisieren und somit die Ausbildung insgesamt zu verbessern.
Ich finde die Idee von bundeseinheitlichen Ausbildungsstandards wirklich wichtig. Es ist schade, dass es so viele Unterschiede zwischen den Schulen gibt. Wie können wir sicherstellen, dass alle Pflegekräfte die gleiche Qualität erhalten?