Bremen (VBR). In einem kürzlich veröffentlichten Sonderbericht beleuchtet der Europäische Rechnungshof die Herausforderungen und Chancen der Lebensmittelkennzeichnung innerhalb der Europäischen Union. Die Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV) wird als potentes Werkzeug zur besseren Verbraucherinformation dargestellt, dürfte jedoch von einer einheitlicheren Rechtsanwendung in den EU-Mitgliedstaaten profitieren. Der Lebensmittelverband Deutschland begrüßt die Einschätzungen des Berichts und steht für den Fortschritt bei der Harmonisierung der Vorschriften ein.
Peter Loosen, Geschäftsführer des Lebensmittelverbands, betont die Wichtigkeit dieser Harmonisierung: „Die weitere Harmonisierung der Lebensmittelkennzeichnung sowie deren Rechtsanwendung in der EU ist nicht nur entscheidend für die Stärkung des Binnenmarkts, sondern auch für Transparenz und einheitliche Verbraucherinformation.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung) Die aktuelle Situation erschwere Verbrauchern das Treffen informierter Entscheidungen aufgrund uneinheitlicher Gesetzesinterpretationen durch nationale Behörden.
Ein zentrales Anliegen bleibt die Verbesserung der Verbraucherbildung, die über die bloße Anpassung und Erweiterung verpflichtender Informationselemente hinausgeht. Loosen stellt klar: „Nur durch ein besseres Verständnis von Lebensmitteletiketten können informierte Entscheidungen gefördert werden. Dabei kommt es aber nicht darauf an, noch mehr Pflichtelemente zu schaffen.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Besondere Aufmerksamkeit zieht das Potenzial digitaler Informationskanäle auf sich. Peter Loosen regt an, digitale Lösungen verstärkt in Betracht zu ziehen: „Digitale Lösungen müssen Bestandteil der Überlegungen der Kommission zur Fortentwicklung des Kennzeichnungsrechts sein, das Verharren im analogen Zeitalter ist gerade auch bei der Information über Lebensmittel keine Option mehr.“ (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Der Lebensmittelverband Deutschland repräsentiert eine breite Palette der deutschen Lebensmittelwirtschaft – von Landwirtschaft bis Gastronomie – und hebt hervor, dass sorgfältig geplante Informationskampagnen notwendig sind, um selbst die hochwertigsten Kennzeichnungen effizient an Verbraucher zu vermitteln. Das Bemühen um eine aufschlussreiche und effektive Vermittlung findet besondere Anerkennung, da nur gut aufgeklärte Konsumenten durchdachte Kaufentscheidungen treffen können.
Insgesamt zeigt sich, dass sowohl regulatorische Vereinheitlichung als auch moderne Technologie den Schlüssel zur Verbesserung der Informationsvermittlung und damit zur Stärkung des Vertrauens der Verbraucher darstellen. Die Umsetzung dieser Erkenntnisse ist nicht nur im Interesse des Gesundheitsbewusstseins, sondern auch wesentlich für die Kraft der EU als einheitlicher Markt.
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Lebensmittelkennzeichnung: Verbraucherbildung und einheitliche Rechtsanwendung sind …
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Zukunft der Lebensmittelkennzeichnung: Harmonisierung und Digitalisierung als Schlüssel
Die jüngsten Entwicklungen rund um die Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV) in der EU werfen ein Licht auf dringend benötigte Reformen in der Lebensmittelkennzeichnung. Die europäische Einheitlichkeit steht unter Druck, da unterschiedliche nationale Interpretationen und unzureichend harmonisierte Regelungen das Potenzial haben, Verbraucher zu verwirren und den Binnenmarkt zu behindern. Insbesondere die Herausforderungen bei der "kann enthalten"-Kennzeichnung von Allergenen sowie der fehlende Konsens über die Definitionen für vegetarische und vegane Produkte verdeutlichen die Notwendigkeit klarer, europaweit gültiger Richtlinien.
Ein Vergleich mit dem Erfolgsmodell des Nutri-Score-Systems zeigt, dass einheitliche Kennzeichnungssysteme nicht nur Transparenz schaffen, sondern auch das Verbrauchervertrauen stärken können. Der Nutri-Score hat in Ländern wie Frankreich und Belgien, die das System bereits erfolgreich implementiert haben, eine niedrige Barriere zur Akzeptanz gezeigt. Diese Länder fungieren als Vorbilder für den restlichen europäischen Markt und demonstrieren, dass klare Kommunikationsstrategien helfen, gesundheitsfördernde Entscheidungen beim Einkauf zu unterstützen.
Ein weiterer Aspekt, der im Zuge zukünftiger Entwicklungen nicht ignoriert werden darf, ist der digitale Wandel. Fortschritte im Bereich der digitalen Informationsvermittlung bieten neue Möglichkeiten, Verbraucher effektiv und effizient über Lebensmitteletiketten aufzuklären – sei es durch Apps, QR-Codes oder andere innovative Technologien. Während analoge Informationen weiterhin ihre Bedeutung behalten, wird die digitale Infrastruktur zunehmend zur Notwendigkeit. Die Integration digitaler Lösungen kann personalisierte und flexible Informationen bereitstellen, die den verschiedenen Bedürfnissen der europäischen Verbraucherschaft gerecht werden.
Prognosen deuten darauf hin, dass die EU-Kommission in naher Zukunft weitere Schritte zur Harmonisierung unternehmen wird, um die bestehenden Lücken zu schließen und die Kompetenzen der nationalen Behörden besser zu koordinieren. Gleichzeitig könnten Verbraucherkampagnen ausgebaut werden, um das Verständnis für vorhandene Inhalte auf Etiketten zu vertiefen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl gesetzliche Klarheit als auch technologische Innovation umfasst, könnte letztlich dazu beitragen, Europa als Vorreiter einer modernen und verbraucherfreundlichen Lebensmittelkennzeichnung zu etablieren.
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