Bremen (VBR). Ein frischer Wind weht durch die deutschen Gesundheitslandschaft: Mit dem neuen Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) öffnet sich die Tür zu einem revolutionären Umgang mit Gesundheitsdaten. “Pharmazeutische Unternehmen erhalten durch den Zugang zu vielfältigen, aggregierten Daten – unter anderem von Krankenkassen, Registern und weiteren Dateninhabern – neue Möglichkeiten, innovative Therapien zu entwickeln”, sagt Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland. Besonders der Bereich der AMNOG-Arzneimittel steht vor einer tiefgreifenden Transformation. Frühe Nutzenbewertungen und Erstattungsverhandlungen könnten dank neuer Datengrundlagen einen großen Sprung nach vorne machen. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Eine kürzlich abgehaltene Veranstaltung von Pharma Deutschland beleuchtete die Bedeutung einheitlicher und qualitativ hochwertiger Daten im AMNOG-Prozess. Der Konsens: Sie sind entscheidend für faire und transparente Verhandlungen. Damit alle Beteiligten auf Augenhöhe verhandeln können, fordert der Verband drei zentrale Ansätze:
Erstens: Beide Verhandlungsparteien sollten auf derselben Datenbasis operieren. “Eine einseitige Datenhoheit des GKV-Spitzenverbandes würde das Gleichgewicht im Verhandlungsprozess gefährden und ist daher nicht akzeptabel”, erklärt Brakmann. Nur so ließen sich Entscheidungen objektiv und auf einer gemeinsamen Grundlage treffen (Zitat-Quelle: Pressemitteilung).
Zweitens: Es ist notwendig, dass Anträge beim Forschungsdatenzentrum schnell und unbürokratisch bearbeitet werden. Dies schafft die Voraussetzungen für eine effektive Datenverwendung.
Drittens: Die Akzeptanz von versorgungsnahen Daten, wie sie aus der realen Patientenversorgung stammen, muss steigen. Diese ergänzen klinische Studien und ermöglichen eine präzisere Bewertung von Arzneimitteln. “Daten aus der realen Versorgung sind ein wichtiger Baustein für die Bewertung neuer Therapien und müssen stärker in die Nutzenbewertung integriert werden.” (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Diese Entwicklungen bedeuten immense Chancen für eine patientenorientierte Gesundheitsversorgung. Mit dem GDNG ist Deutschland auf dem besten Weg, die Förderung innovativer Therapien zu intensivieren. “Unser Ziel ist es, den AMNOG-Prozess zukunftsfähig zu gestalten und so die Versorgung der Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern”, betont Brakmann erneut. (Zitat-Quelle: Pressemitteilung)
Pharma Deutschland, als der Mitgliederstärkste Verband seiner Art in Deutschland, fungiert als treibende Kraft hinter diesen Entwicklungen. Angesichts dessen könnte dieses Gesetz eine bedeutende Rolle darin spielen, wie medizinische Innovationen künftig entstehen und umgesetzt werden können. Ein Feld voller Chancen breitet sich aus – zugunsten der deutschen Patientinnen und Patienten.
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GDNG verbessert Zugang zu Gesundheitsdaten: Pharma Deutschland setzt sich für faire …
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Entwicklung und Bedeutung des Gesundheitsdatennutzungsgesetzes im internationalen Kontext
Mit der Einführung des Gesundheitsdatennutzungsgesetzes (GDNG) setzt Deutschland einen bedeutenden Meilenstein in der Nutzung von Gesundheitsdaten. Ein Blick über die Landesgrenzen hinweg zeigt, dass Deutschland sich durch diese gesetzliche Neuerung in eine Riege moderner Gesundheitssysteme einreiht, die sich verstärkt auf datengetriebene Entscheidungen fokussieren.
Die Nutzung von Gesundheitsdaten zur Verbesserung medizinischer Versorgung ist kein neues Konzept, jedoch eines, das in den vergangenen Jahren weltweit an Dynamik gewonnen hat. Länder wie Finnland und Dänemark haben bereits früh damit begonnen, umfassende Digitalisierungsstrategien zu integrieren. Diese beinhalten weitreichende Register und eine systematische Erfassung von Versorgungsdaten, die für Forschung und Entwicklung zugänglich gemacht werden. Deutschland bewegt sich nun mit dem GDNG gezielt in diese Richtung und stellt damit sicher, dass es im globalen Wettbewerb um innovative Arzneimittelentwicklungen Schritt halten kann.
Ein weiterer relevanter Aspekt ist die Harmonisierung gesetzlicher Rahmenbedingungen auf europäischer Ebene. Die Europäische Union verfolgt mit der Europäischen Gesundheitsdatenraum-Initiative ähnliche Ziele, um den Austausch und die Nutzung von Gesundheitsdaten über Grenzen hinweg zu fördern. Die Implementierung des GDNG könnte als Vorbild dienen, um Synergien und standardisierte Verfahren über nationale Systeme hinaus zu schaffen. Dies würde nicht nur den Forschungsstandort Europa stärken, sondern auch eine verbesserte Patientenversorgung europaweit garantieren.
Chancen für pharmazeutische Unternehmen und Wissenschaftler entstehen insbesondere durch einen erleichterten Zugang zu aggregierten, qualitätsgesicherten Daten, die eine beschleunigte Arzneimittelentwicklung ermöglichen. Dies kann zu einer insgesamt effizienteren Medikamentenbewertung führen, bei der realweltliche Evidenz stärker berücksichtigt wird. Die Fortentwicklung von Bewertungsmethoden kann dazu beitragen, Therapien breiter verfügbar zu machen, insbesondere jene, die auf seltene Krankheiten abzielen oder präventiv ausgerichtet sind.
Blickt man in die Zukunft, so zeigen erste Prognosen, dass der Marktanteil digital-gestützter Gesundheitslösungen stark wachsen wird. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen könnten bei der Verarbeitung großer Datenmengen und der Generierung wertvoller Erkenntnisse entscheidend sein. Der Aufbau stabiler und transparenter Datenökosysteme wird dabei eine Schlüsselfunktion übernehmen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das GDNG nicht nur den deutschen Gesundheitsbereich transformieren wird, sondern auch Maßstäbe setzt, die potenziell weltweit Einfluss nehmen könnten. In einem Zeitalter, in dem Daten eine wachsende Rolle spielen, verspricht dieser Gesetzesrahmen eine Modernisierung und Effizienzsteigerung auf vielen Ebenen – letztlich zum Wohl der Patienten und als Motor für medizinische Innovationen.
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