Bremen (VBR). Im Spannungsfeld zwischen fortschrittlicher Gesundheitsversorgung und dem unabdingbaren Schutz vulnerabler Gruppen innerhalb des deutschen Gesundheitssystems, hat der Wissenschaftliche Beirat zur Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs (RSA) beim Bundesamt für Soziale Sicherung kürzlich einen bedeutenden Vorstoß gemacht. In einem Gutachten, das letzte Woche vorgestellt wurde, beleuchtet der Beirat die Rolle regionaler Merkmale im Rahmen des Morbi-RSA – ein komplexes System, das darauf abzielt, eine gerechte Verteilung der Finanzmittel unter den Krankenkassen in Deutschland sicherzustellen.
Jens Martin Hoyer, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, hebt hervor: “Der Wissenschaftliche Beirat kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass die Einbeziehung zusätzlicher versichertenbezogener Informationen wie Arbeitslosigkeit, Altersarmut, Versichertenstatus, Zuzahlungsbefreiung, Krankenhausverweildauer oder Bildungsabschluss in den Risikostrukturausgleich geeignet sein kann, die Zielgenauigkeit des Morbi-RSA deutlich zu erhöhen, und dass dafür eine empirische Überprüfung erforderlich ist.” Dieser Ansatz könnte entscheidend dazu beitragen, die Unterstützung für bedürftige Versicherte präzise zu steuern, indem er ihre Lebensumstände genauer berücksichtigt.
Die von der AOK angestoßenen Forschungen, durchgeführt vom Forschungsinstitut für Medizinmanagement EsFoMed und dem Lehrstuhl für Medizinmanagement der Universität Duisburg-Essen, hatten bereits auf Defizite bei der Berücksichtigung solcher Gruppen hingewiesen. Für eine fundierte wissenschaftliche Untersuchung dieses Themas ist es nun essentiell, dem Beirat die nötigen Daten zur Verfügung zu stellen. Die Dringlichkeit, mit der diese Thematik behandelt wird, spiegelt sich in der Forderung an die politischen Entscheider wider, noch während dieser Legislaturperiode entsprechende Gesetze für eine umfassende Datenerhebung zu erlassen.
Es geht hierbei nicht nur um Zahlen und Statistiken; vielmehr stehen das Wohlbefinden und die Gerechtigkeit für Millionen von Versicherten im Mittelpunkt. Denn besonders für sozioökonomisch benachteiligte Gruppen kann der Zugang zu einer adäquaten Gesundheitsversorgung lebensverändernd sein.
Ein weiteres Gutachten, das sich mit dem Ausschluss bestimmter Risikogruppen aus dem RSA befasst, unterstreicht zudem die Bedenken der AOK-Gemeinschaft gegenüber Neuerungen wie der sogenannten Manipulationsbremse. Diese Kritik und die daraus resultierenden Empfehlungen verdeutlichen einmal mehr, dass eine sensible und differenzierte Herangehensweise bei der Anpassung dieses komplexen Systems unerlässlich ist.
In einer Zeit, in der das deutsche Gesundheitssystem angesichts von Pandemien, demografischem Wandel und steigenden Kosten vor großen Herausforderungen steht, bieten die Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates wertvolle Einblicke. Sie liefern nicht nur konkrete Handlungsvorschläge, sondern auch eine fundierte Grundlage für eine Diskussion über die Zukunft der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland.
Für weiterführende Informationen zum Thema sowie den Download des Gutachtens von 2022 empfiehlt der AOK-Bundesverband den Besuch ihrer offiziellen Webseite.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Hoyer: Sozioökonomische Merkmale können Morbi-RSA verbessern
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Meldung einfach erklärt
Der AOK-Bundesverband spricht über ein neues Gutachten:
1. Was ist passiert?
– Ein wichtiger Rat, der zu Verbesserungen beim Risikostrukturausgleich bei dem Bundesamt für Soziale Sicherung rät, hat einen Bericht herausgebracht.
– Dieser Report geht um regionale Faktoren, die im Risikostrukturausgleich berücksichtigt werden sollen.
2. Was sagt der AOK-Bundesverband dazu?
– Jens Martin Hoyer von der AOK findet den Bericht gut.
– Er sagt, es wäre hilfreich, noch mehr Informationen über Versicherte, wie Arbeitslosigkeit oder Bildungsstand, mit einzubeziehen, damit die Hilfe genauer wird.
– Er meint, es sollte schnell wissenschaftlich untersucht werden, wofür Daten benötigt werden.
– Die AOK hat schon früher auf Probleme hingewiesen und möchte schnelle Lösungen.
3. Warum ist das wichtig?
– Wenn man mehr über die Lebenssituation der Versicherten weiß, kann man ihnen besser helfen.
– Der sogenannte Morbi-RSA, ein System zur Verteilung der Gelder in der gesetzlichen Krankenversicherung, könnte dadurch gerechter werden.
4. Was sollte jetzt gemacht werden?
– Die Regierung sollte schnell handeln, um die nötigen Regeln für die Bereitstellung der Daten zu schaffen.
5. Was besonders gefällt:
– Von den Versuchen und Studien, die bereits gemacht wurden, zu lernen und sich darauf zu stützen, um das System besser zu machen.
6. Zusätzliche Info:
– Ein zweiter Bericht wurde auch erwähnt. Er zeigt, warum die sogennante “Manipulationsbremse” nicht gut ist. Das findet die AOK auch.
7. Wo gibt es mehr Infos?
– Auf der Webseite der AOK kann man das Gutachten von 2022 herunterladen.
8. Wer kann mehr dazu sagen?
– Dr. Kai Behrens von der Pressestelle der AOK.
Häufige Fragen und Antworten:
– Was ist der Risikostrukturausgleich?
Antworten: Es ist ein System, das dafür sorgt, dass das Geld in der Krankenversicherung gerecht verteilt wird, je nachdem, wie krank oder gesund die Versicherten sind.
– Warum sind so viele Daten wichtig?
Antworten: Mehr Informationen helfen dabei, genau zu verstehen, wer welche Unterstützung braucht. Das macht das System fairer.
– Was bedeutet Morbi-RSA?
Antworten: Das ist eine Abkürzung für “morbiditätsorientierter Risikostrukturausgleich”. Hierbei geht es darum, die Gelder in der Krankenversicherung nach der Krankheitshäufigkeit der Versicherten zu verteilen.
– Warum ist eine wissenschaftliche Untersuchung notwendig?
Antworten: Nur durch Forschung und Untersuchungen kann sicher gestellt werden, dass die Veränderungen auch wirklich helfen und das System verbessern.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.